Adler: Ein Einstand nach Maß in ausverkaufter Halle - 3:0 gegen Lions
Klare Worte bei den AdlernSteve Kelly, Frankfurts Kapitän, fand nach Spielende klare Worte: "Wir
haben heute nur zugesehen, Mannheim hat gespielt. Da gibt es nichts zu
beshönigen und zu entschuldigen. Wir haben nichts Kreatives zustande gebracht.
Aber wir müssen nach vorne denken, das war nur ein Spiel von 52."
3:0
schlugen die Adler im ersten Spiel der Saison vor ausverkaufter SAP-Arena die
Frankfurter Löwen, die wenig entgegenzusetzen hatten. Schlussmann Ian Gordon
verhinderte einen noch größeren Erfolg der Mannheimer, wie auch Steve Kelly
betonte. Auf der anderen Seite ein glücklicher Robert Müller, der seine Klasse
gezeigt hatte. Seit einer Woche wusste er, dass er zum Einsatz kommen würde.
Besser, meinte er, hätte es überhaupt nicht laufen können. Auf einen
spektakulären Save angesprochen, stapelte er allerdings tief: "Sowas kann auch
schief gehen, dann wissen alle, dass man den hätte halten müssen, jetzt freuen
sich alle, dass es geklappt hat, so ist es mir natürlich lieber."
Aber
auch Müller warnte vor verfrühter Euphorie. Das sei genau ein Spiel, eines, das
unglaublich viel Spaß gemacht habe, schon wegen der sagenhaften Mannheimer Fans.
Die hatten den Stehplatz in blau-weiß-rot getaucht. Fan-Ini Vorsitzender Tommy
Steinert und seine Leute leisten wirklich ganze Arbeit. Wie die Adler, der
Videowürfel-Auftritt bei der Mannschaftsvorstellung ist vom Feinsten. Statt
starrer Fotos sieht der Fan seine Helden ganz natürlich agieren. Kompliment an
den Verein.
Kompliment auch ans Team, das von der ersten bis zur letzten Sekunde
kämpfte, sich viele Chancen herausspielte, und nur wenige Unkonzentriertheiten
verzeichnete. Die Tore schossen: Forbes (24.09), Corbet (47.39) sowie Arendt
(57.01). Greg Poss lobte sein Team, wollte aber gleich weiterdenken an den
Sonntag bei den Eisbären. Ein Spiel von vielen sei das gewesen, meinte er,
konnte aber ein gewisses Leuchten nicht verbergen. Es war einfach ein Einstand
nach Maß gewesen, daran gab es nichts zu rütteln.
Jeff Shantz, der sich im Juni beim Stretchen so schwer am Knie verletzt
hatte, dass er operiert werden musste, sechs Wochen an Krücken ging und noch
weitere sechs Wochen aussetzen muss, freute sich mit seinen Kollegen. Er hat ein
gutes Gefühl für die Saison, auch, weil das Team eine so gute Chemie miteinander
habe. Auch Adler-Geschäftsführer hatte das im Gespräch mit Hockeyweb betont: Das
sei das erste Mal, dass es keine Gruppenbildung zwischen Deutschen und Deutschen
und den Ausländern untereinander gäbe.
Und die Kondition, getankt unter
Mithilfe von Fitnesscoach Martin Müller, die stimmt sowieso. Ein Fan: "Diesmal
lassen wir uns nicht unterkriegen." Das meinten auch jene Anhänger, die eine
Riesenfahne enthüllt, auf der ein Adler einem Boxsack, auf dem die Wappen
sämtlicher anderer Clubs prangen, rechte Schwinger verpasst. "Die nächste Runde
geht an uns", steht groß und breit geschrieben. Die erste Runde haben sie
gewonnen.
Angelika
von Bülow