Adler: Das erste Triple ist perfekt
Klare Worte bei den AdlernDer gestrige Abend war Balsam für die Seele.
1. für die
Mannschaft der Adler,
2. für die Fans und
3. für Doug Mason.
Es war ein wenig wie früher, nur mit anderen Akteuren und
mehr Zuschauern. Man sah Kampf, man spürte Emotionen auf dem Eis – von beidem
reichlich – die Fans ließen das Wasser steigen und schickten eine Urne
zur DEG - das ewig junge Prestigeduell gegen die Haie aus Köln wurde auch noch 4:2 gewonnen. Mannheimer Eishockeyherz, was willst du mehr!
Zum Spiel.
Das Spiel begann ohne großes Abtasten, es entwickelte sich
von Beginn an ein rassiges Kampfspiel, teilweise mit offenem Visier geführt. Die Mannschaften erarbeiteten sich einige Chancen ohne sie
in Zählbares umsetzen zu können. Beide Torhüter, Freddy Brathwaite, wieder
vollkommen genesen, wie auch Lars Waibel hielten ihren Kasten sauber.
Man hatte jedoch den Eindruck, dass die Kölner den direkteren Zug zum Tor
hatten. Die Adler spielten zu aufwendig oder kompliziert, manchmal zu schön,
es wurde zu wenig geschossen. Das enorme Laufpensum der Adler wurde erst einmal
nicht belohnt, der in dieser Saison bis jetzt übliche erste
Treffer für die Gastmannschaft fiel auch in diesem Spiel.
Diesmal dauerte es bis zur fünften Minute, bis die Adler in
Rückstand gerieten. Die Haie nutzten eine Überzahlsituation und Marcel Müller
versenkte den Puck im Adlertor.
Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen zeigten sich die
Adler vom Rückstand aber unbeeindruckt und spielten ihr Konzept unvermindert
weiter ohne Konfusion und Nervosität, sie erhöhten den Druck und nutzten immer
mehr die Vorteile der Spielweise mit vier Angriffsreihen in punkto Schnelligkeit.
Das sich das Wechselszenario bei den Adlern dieser
Geschwindigkeit in der einen oder anderen Situation noch anpassen muss, sei
hier nur am Rande erwähnt, beschwor es doch aber einige brenzlige Situationen herauf,
die Freddy Brathwaite mit seiner Ruhe ausstrahlenden Gelassenheit souverän meisterte.
In der 12. Minute konnten die Adler eine schön raus gespielte
Großchance noch nicht nutzen, Marcus Kink sah den Puck nicht neben sich liegen
aber in der 13. Minute machten sie es besser und Mario Scalzo traf zum verdienten
Ausgleich. Bei diesem Stand blieb es im ersten Drittel.
Im zweiten Drittel machten die Adler dort weiter, wo sie aufgehört
hatten. Druckvolles, schnelles und technisch gutes Spiel ohne den Kampf zu
vernachlässigen, die Haie spielten mit oder hielten gut dagegen, es war ein
klasse Spiel. In der 23. Minute dann schloss die Powerplayformation um Hackert,
Mauer und Seidenberg mit einem Tor zum 2:1 ab, erzielt vom Letztgenannten.
Noch dreimal hatten die Adler im Anschluss die Chance im Powerplay zu erhöhen,
kurzfristig sogar 5 gegen 3, allein Schusspech, der Pfosten oder Lars Waibel
hatten etwas dagegen. Es blieb im zweiten Drittel bei diesem Ergebnis.
Was am Anfang des zweiten Drittels noch nicht klappte (
Chance in der 21. Minute ), klappte diesmal besser. Die Uhr stand auf 40:09, da
schoss Scott King unter Vorarbeit von Colin Forbes und Jame Pollock die Adler 3 : 1
in Front – ein Tor für das Highlight Band. Die Haie jetzt vermehrt unter
Druck, intensivierten Ihre Bemühungen und wurden belohnt. Ein unhaltbarer
abgefälschter Schuss passierte in der 47. Minute die Torlinie der Adler zum 3:2
Anschlusstreffer, Hecquefeuille zeichnete dafür verantwortlich. Aber auch jetzt
zeigten die Adler spielerisch keine Nervosität, zogen ihr Spiel durch und der Kapitän
der Adler Colin Forbes setzte unter unglücklicher Mithilfe seines Ex Kollegen
Jason Jaspers den Schlusspunkt zum 4 : 2. Köln nahm zwei Minuten vor Ende noch
eine Auszeit und den Torhüter vom Eis – allein es nutzte nichts.
Ausgerechnet Ivan "der Schreckliche" Ciernik hob mit einem hohen Stock diese
Situation auf – es gibt wohl doch einen Eishockeygott und es blieb bei
diesem Spielstand.
Zu erwähnen wäre hier noch Schiedsrichter Martin Reichert. Er
tat unauffällig seinen Job, ließ das Spiel laufen, ausgezeichnete Leistung.
Fazit :
Die Adler sind auf dem Weg. Es war ein richtig gutes Spiel. Arbeiten
muss man noch an der Defensive, sie wirkt das eine oder andere mal zu statisch
in Unterzahl, zockt zu viel, denkt vielleicht zu offensiv. Im Angriff ist
die Chancenverwertung verbesserungswürdig, alleine der gute Papineau hätte das
Spiel heute alleine entscheiden können. Das hat aber auch manchmal mit Glück zu
tun, das Können hat er und andere auch.
Aber wen interessierte das gestern Abend. Zurecht niemand. Doug
Mason ist wohl endgültig in Mannheim angekommen, die Standing Ovation in der Fankurve nach dem Spiel sprach für sich.
Gerd Kositzki