Adler bieten Highlight zum Jahresende Mannheim - Ingolstadt 5:2

Ein wichtiges Spiel stand gestern Abend an, ging es doch um den Verbleib an der Tabellenspitze für die Adler. Der Drittplatzierte Ingolstadt, zwei Punkte hinter den Adlern, reiste mit dem Willen an, Mannheim vom Thron zu stürzen und sich die Chance zu erarbeiten eventuell selbst den ersten Platz zu erringen, vorausgesetzt, Berlin würde in Krefeld verlieren.
Entsprechend engagiert begannen sie das Spiel, dominierten das erste Drittel, ohne jedoch aus ihrer optischen Überlegenheit (16:6 Schüsse) Kapital schlagen zu können. Die Adler ohne Fünf (Belle, Mauer, Goc, MacDonald, Brückmann) brauchten bis zur zehnten Minute um ins Spiel zu finden, von da ab entwickelte sich bis zum Ende ein echtes Spitzenspiel, hart umkämpft aber nicht unfair, schnell und intensiv, Spannung war Programm.
Tore fielen erst ab dem zweiten Drittel, Ingolstadts Joseph Motzko eröffnete in Überzahl den Reigen, Mannheims Publikumsliebling Dennis Reul antwortete 14 Sekunden später in Unterzahl und Mike Glumac brachte die Adler, bedient von Niko Dimitrakos, der sich den Puck im gegnerischen Drittel erkämpfte, erstmals in Führung.
In der achten Minute des letzten Drittels glich Derek Hahn in Überzahl und unter Zuhilfenahme des vor dem Adler Tor liegenden Denis Reul als Bande, die Partie aus. In den letzten vier Minuten bewiesen die Adler einmal mehr, welcher Willen in dieser Mannschaft herrscht. Sie erhöhten den Druck auf müde werdende Ingolstädter, diese zogen Strafen, den entstehenden Freiraum nutzte zweimal Ken Magowan zum 3:2 und 4:2, Ronny Arendt setzte mit einem Schlenzer, der erst nach der Torlinie auf dem Eis aufsetzte, den Schlusspunkt. So könnte der Bericht aussehen, wenn dies ein normales Spiel gewesen wäre, war es aber nicht. Für die unrühmliche Würze sorgte der von manchen Medien für ähnliche Auftritte „liebevoll“ Chaos-Ulpi genannte Schiedsrichter des gestrigen Abends - Ulpi Sicorschi.
Ein Hauch von Spieltag 58 weht durchs UFO in Mannheim. 98 Strafminuten für Mannheim, 57 Minuten für Ingolstadt, das erinnert bei Betrachtung der nackten Zahlen an eine „Rollerball“-Veranstaltung ohne Regeln. Allein die kreative Spielauslegung des Schiedsrichters machte dieses Spiel dazu und erinnert fatal an einige der Gründe, die damals zu dieser Aktion Spieltag 58 geführt haben. Spielleitung ohne Linie, mal alles, mal nichts, sogar während eines Drittels, nicht nachvollziehbare Strafen und Strafverteilung, Übersehen von im Sichtbereich stattfindenden Fouls, auf beiden Seiten, fortschreitend mit zunehmender Spieldauer.
Das Beispiel Jamie Sifers sei hier genannt: der Mannheimer Verteidiger setzt Anfang des zweiten Drittels einen korrekten Check, Ingolstadts Tyler Bouck will diese Aktion „strafen“ , lässt als Eröffnung die Handschuhe fallen und sucht Körperkontakt. Sei es dahin gestellt, dass hier versucht wurde die Gelegenheit zu nutzen und/ oder die angespannte Verteidiger Situation bei den Adlern von Ingolstädter Seite her zu verschärfen. Sich dieser Situation wohl bewusst, wehrt sich Jamie Sifers kaum. Trotzdem bekommen beide 2 + 2 Minuten Strafe, der Verursacher bleibt ungeschoren. 40 manchmal kleinliche, sinnfreie und auch korrekte Strafminuten später kommt es dann zu einer Szene, in der Jamie Sifers eine Strafe für einen hohen Stock erhält, sicher berechtigt, das Strafmaß aber überzogen, eben eine große Strafe. Matthias Plachta saß zu diesem Zeitpunkt bereits wegen eines angeblichen Bandenchecks. Das bis dahin durch diese Art der Spielleitung ständig in Unter/ Überzahl stattfindende Match entglitt dem Schiedsrichter spätestens jetzt komplett, die Spieler regeln ihre Angelegenheiten vermehrt selbst und die bereits aufgeheizte Stimmung kommt hier zum Siedepunkt. Die Zuschauer entledigen sich ihrer nicht von Weihnachten aufgezehrten Münzen und Gegenstände, so dass es nötig wird, das Eis aufzubereiten, bzw. das Spiel stand kurz vor dem Abbruch. Nach einigen Appellen der Verantwortlichen wandeln die Mannheimer Fans ihre Wut in Anfeuerung für ihre Mannschaft, der Funke springt über und die Adler, ebenfalls mit dem entsprechenden Zorn im Bauch, nutzen das Momentum und entscheiden gegen jetzt zu zaghafte Panther aus Ingolstadt das Spiel zu ihren Gunsten.
Darüber hinaus muss erwähnt werden, dass Ingolstadt gestern Abend genug Chancen hatte, dass Spiel trotz aller Widrigkeiten zu gewinnen, sie spielten 13 Mal in Überzahl, davon dreimal in doppelter Ausführung.
Harry Kreis meinte nach dem Spiel, wenn er keine eigenen Kinder hätte, würde er alle seine Spieler adoptieren, so stolz sei er auf sie. Alles in allem haben die Adler allen Grund mit der bisherigen Entwicklung zufrieden zu sein.
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