Adler bauen ihren Vorsprung aus - 2:1 gegen Frankfurt
Klare Worte bei den Adlern3:0 steht es im Duell der Mannheimer Adler gegen die Frankfurt Lions, doch
zu Ende ist diese Serie noch nicht. Das weiß man in Mannheim. Das dritte Spiel,
das am Dienstagabend letztendlich glücklich mit 2:1 gewonnen wurde, riss nicht
von irgendeinem Hocker. In Drittel eins spielten die Adler schön auf, ermüdeten
die Fans im zweiten Abschnitt und ließen im dritten zu wünschen übrig. Die Löwen
kämpften wild, konnten aber nicht die Klasse vom ersten Spiel in Mannheim
zeigen. Trotzdem: Kurz vor Schluss wurde ihr Ausgleichtor nicht gegeben, eine
Entscheidung, über die man zweifelsohne streiten kann. Danach fighteten die
Lions noch wilder, ein gewisses Deja vue kam auf, sollte sich das Schicksal nun
drehen, und die Frankfurter in letzter Sekunde den Ausgleich schaffen? Sie taten
es nicht und gingen frustriert vom Eis. (siehe weiteren Bericht über die
Begegnung)
Dass die Adler auswärts teilweise schöner spielen als
zuhause, schrieb Gesellschafter Daniel Hopp dem größeren Druck auf eigenem Eis
zu. Und er verlangte höchste Konzentration in der nächsten Begegnung. Sonst
könne die Serie schnell kippen, die Lions wären ein starkes Team, gegen das man
alles aufbieten müsse. Dass ein Spiel 60 Minuten dauere und bis zur letzten
Sekunde offen sein könne, "das weiß ja seit letztem Freitag keiner besser als
wir". Anschuldigungen, die schon vor dem Spiel in Frankfurt erhoben worden waren
von Fans, dass die Schiedsrichter zu Mannheim-freundlich wären, wies Hopp
entschieden ins Reich der "Sagenbildung". Hopp: "Uns lässt das kalt."
Coach Teal Fowler, auf das Verhalten von Rich Chernomaz, der, wie von
Beobachtern bestätigt wurde, tätlich auf zwei Ordner losgegangen war,
angesprochen: "Das ist der Frust." Greg Poss und er hätten sich das Video
natürlich auch angesehen: "Die Entscheidung war in Ordnung." Fowler: "In den
Play offs wird in jeder Frage besonders korrekt gemessen."
Zum Spiel erklärte Fowler Hockeyweb: "Man darf nicht den Respekt aus den
Augen verlieren. Frankfurt ist eine starke Mannschaft, die haben heute in
Unterzahl mit vier Leuten härter gearbeitet als wir." Schön sei das Adler-Spiel
nicht gewesen, bestätigte der Trainer, aber in den Play-offs gelte "Hauptsache
gewonnen!" Man werde jetzt das Video analysieren, an Fehlern arbeiten und dann
gestärkt ins Spiel in Frankfurt gehen. Allerdings ist auch Fowler klar, "dass
noch viel passieren kann".
Jean-Marc Pelletier sieht das ähnlich, diese Serie sei noch nicht gewonnen.
Kein Spiel in den Play-offs sei leicht, gegen Frankfurt schon gar nicht. Und:
"Das letzte Spiel zu gewinnen, ist besonders hart." Die Lions spielten
großartige Hockey und sie würden bis zuletzt kämpfen.
Dass die
Frankfurter zutiefst enttäuscht vom Ausgang des Abends waren, das konnte
Pelletier gut verstehen, er meinte aber dennoch, dass man seine Emotionen unter
Kontrolle haben sollte. "Ich kann natürlich nur für uns sprechen, aber wir haben
eine geschäftsmäßige Einstellung und die wollen wir auch beibehalten, wir müssen
unsere Gefühle unter Kontrolle behalten."
Mit Robert Müller versteht
er sich übrigens blendend, meinte der Goalie noch, er sieht bei den Adlern auch
keine Nummer eins, "wir sind drei gute Torleute, die immer bereit sind zu
spielen. Diese Konkurrenz tut uns und dem Team gut". Über die Zukunft kann er
sich derzeit keine Gedanken machen, sagte er zu Hockeyweb, "das ist etwas, was
ich nicht unter Kontrolle habe, ich muss mich auf das konzentrieren, wo ich eine
Kontrolle habe und das sind die Spiele". Abergläubisch ist er übrigens nicht, er
hat sich für die Play-offs einen Bart wachsen lassen, das ist aber auch schon
alles an Veränderung. "Ich gehe in jedes Spiel gleich, ich will jedes Spiel mit
dem Team gewinnen", dazu brauche es keine Rituale.
Sven Butenschön
sah wenig Fluss im zweiten Drittel des Spieles, zu viele Strafzeiten hätten zu
Buche geschlagen. Natürlich erleichtere es ungemein, wenn man schon drei Spiele
gewonnen habe, aber, betonte Butenschön Hockeyweb gegenüber: "Wir müssen in
Frankfurt besser spielen, die Lions kämpfen stark, Rich Chernomaz ist ein
starker Trainer, die werden das Beste geben bis zur letzten
Sekunde."
Angelika von Bülow