8:1: Alle Achtung, Eisbären mit Play-off-Rekordsieg! EHC-Achter reißt sich gegen Wolfsburg am Riemen
Eisbären-Torwart Petri Vehanen und Jens Baxmann machen hinten dicht. (picture alliance/nordphoto)Bärenstark ein Feuerwerk entfacht. Die Eisbären Berlin haben im dritten Viertelfinale gegen die Grizzlys Wolfsburg mit 8:1 gewonnen. Es war der höchste Sieg in der denkwürdigen Play-off-Geschichte des siebenmaligen DEL-Meisters. Alle Achtung!
Die Acht lacht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nach der Achterbahnfahrt in Wolfsburg, wo sich der EHC mit einer Strafzeiten-Orgie (97 Minuten für die Bären, insgesamt 140) selber schlug (2:5), gab das Hauptstadt-Team die richtige Antwort. „Wir mussten etwas ändern. Wir hatten in Wolfsburg zu viele unnötige Strafzeiten. Wir haben hinten raus gut gespielt, vorne unsere Chancen genutzt“, erkannte Olympiaheld Marcel Noebels nach dem Kantersieg gegen den Vizemeister.
Sah auch Danny Richmond so: „Wir haben auch gut gespielt in Spiel 2 in Wolfsburg, allerdings haben wir da zu viele Strafzeiten bekommen. Das wollten wir nicht mehr machen und das ist uns gelungen.“
So kam es in der Mercedes-Benz-Arena zu einer echten Machtdemonstration. Die im Hauptstadt-Lager aber keiner überbewerten will. Bären-Cheftrainer Uwe Krupp: „Es war ein wichtiges Spiel. In den Playoffs ist es immer wichtig, dass du dein Heimvorteil so lange wie möglich halten kannst. Wir haben im Gegensatz zu Wolfsburg ein bisschen das Spiel umgedreht, am Anfang die Tore geschossen und dann die Partie relativ sicher nach Hause gefahren. Am Ende ist das Ergebnis aber zweitrangig. Am Mittwoch geht es weiter.“ Stimmt. Der Eisbären-Achter reißt sich am Riemen. „Man darf Wolfsburg niemals unterschätzen. Das ist eine Mannschaft mit Erfahrung“, so Richmond. Jetzt ist Wolfsburg, trotz arg dezimiertem Kaders (acht Verletzte), am Zug. „Ich glaube, acht Gegentore sind ein bisschen zu viel. Wir wussten sofort, dass Berlin bereit sein wird heute. Ich glaube, wir müssen alle mal in den Spiegel gucken. Das Gute ist, es ist nur ein Spiel. Am Mittwoch werden wir versuchen, unser Spiel zu zeigen und den Ausgleich zu holen“, meinte Silber-Grizzly Björn Krupp, der mit Papa Uwe übrigens in der Play-off-Serie keinen Kontakt hat. „Und das ist auch gut so. Ich will nicht, dass er abgelenkt ist. Das ist Hockey. Das ist Tradition“, sagt Krupp senior zum Vater-Sohn-Duell.
Die Eisbären wollen in jedem Fall weiter für Funkstille im Vater-Sohn-Duell sorgen. Nicht, dass in Wolfsburg wieder nur die Tür zur Strafbank kracht, sondern der Puck ins Netz des Gegners: „Bei uns dreht jetzt keiner durch, weil wir ein paar Tore mehr geschossen haben. 8:1 ist in den Play-offs wie 1:0. Emotionen sind wichtig. Aber sie müssen kontrolliert sein. Das war am Freitag in Wolfsburg nicht der Fall. Wir müssen uns von einer besseren Seite zeigen als beim letzten Auswärtsspiel, hellwach sein und vermeiden, unnötig auf die Strafbank zu wandern“, wollen Jens Baxmann und Co. bei den Grizzyls diesmal auf die Disziplin achten. Macht Sinn. Damit es klappt, mit dem achten Titel.