5:1-Erfolg gegen Köln

Ob es nun eine Trotzreaktion
nach der ersten Punktspiel-Niederlage seitens der Kassel Huskies, oder
doch Unvermögen von Seiten der Kölner Haie war, dürfte den knapp
300 mitgereisten Kasseler Eishockeyfans egal sein. Sie durften sich
am Sonntagnachmittag über einen nie gefährdeten 5:1 (3:0; 0:0; 2:1)-
Sieg ihrer Schlittenhunde über die Kölner Haie freuen. Einen Sieg
in der Kölnarena hatte es für die Huskies zuletzt in 2003. Für die
Haie indes, war die heutige Niederlage bereits die fünfte der noch
jungen Saison.
Entsprechend standen die Kölner
bereits vor der Partie mit dem Rücken zur Wand. Vier Niederlagen in
vier Spielen – da sollte nun endlich mal ein Sieg her. Doch keine
fünfzehn Minuten waren gespielt, da war die Messe eigentlich schon
gelesen: Durch Tore von Auger (5.), Wood (12.) und Tallaire in Überzahl
(15.) führten die Huskies zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:0. Die
Kölner Defensive hatte dem Sturm des Aufsteigers einfach nicht genug
entgegenzusetzen, beging stattdessen immer wieder Fehler, die die Huskies
sogleich für sich nutzen konnten.
Auch zu Beginn des zweiten
Abschnitts bekamen die Gastgeber ihre Gegner nicht unter Kontrolle.
Die Huskies zeigten ihrerseits, wie eingespielt und clever sie agieren
können. Erst zur Mitte des zweiten Drittels, als die Schlittenhunde
sich schon auf das Verwalten des 3:0-Vorprungs konzentrierten, kamen
die Haie einige Male mit guten Chancen vor den Kasten von Boris Rousson.
Zählbares wollte aber in diesem Abschnitt auf beiden Seiten nicht herausspringen.
Um das Spiel im letzten Drittel
noch zu drehen, hätte es von Kölner Seite aus einen wahren Sturmlauf
gebraucht. Der blieb allerdings aus. Stattdessen konnten die Huskies
die Führung zwischenzeitlich auf fünf Zähler ausbauen. Dabei zeigte
die erste Reihe der Kasseler, dass sie sich nun offenbar gefunden hat:
Wieder der Ex-Kölner Tallaire – diesmal mit zwei Mann mehr auf dem
Eis -und Kapitän Boisvert sorgten für das 5:0. In den letzten zehn
Minuten taten beide Mannschaften nur noch das Nötigste, auch wenn die
Haie in der 52. Minute durch Piros immerhin noch zum 1:5-Ehrentreffer
kamen.
Während die mitgereisten Huskies-Fans
ihre Mannschaft feierten, machten die 8000 Kölner Anhänger ihrem Unmut
lautstark Luft. Die Pfiffe und Schmähgesänge von den Rängen nach
der fünften Niederlage im fünften Spiel deuten nun möglicherweise
gar auf personelle Konsequenzen bei den Haien hin.
Den Kassel Huskies kann das
egal sein. Der Aufsteiger steht nach drei Siegen aus vier Spielen mit
nunmehr neun Punkten im oberen Tabellendrittel. Das war – auch nach
nur vier Spielen – so nicht zu erwarten. Schön zu sehen auch, dass
die Mannschaft nach der unnötigen Niederlage gegen Augsburg am Freitag
nicht den Kopf hat hängen lassen, sondern auch in Köln von der ersten
Minute an selbstbewusst agiert hat. Wenn man weiter so wenig Angst vor
scheinbar großen Gegnern zeigt, dürften die Huskies in dieser Spielzeit
noch für einige Überraschungen gut sein.
Leona Malorny