40 grausame Minuten - 2:4 gegen Krefeld - Ice Tigers werden zu early birds

Nach der freitäglichen Heimniederlage gegen Iserlohn und dem
darauffolgenden gestrichenen freien Tag, erhofften sich die Fans der
Sinupret Ice Tigers gegen die Krefeld Pinguine eine deutliche
Leistungssteigerung. Dass es bei der Hoffnung blieb, mussten die
Zuschauer schnell registrieren. Nach 40 grausamen Minuten ohne jeden
Lichtblick lagen die Ice Tigers gegen allenfalls solide Pinguine mit
0:4 in Rückstand.
Schon nach 150 Sekunden traf Ivo Jan zum 0:1. Ansonsten erinnerte die
Partie mehr an ein unbedeutendes Pokalspiel. Die Gäste warteten ab, den
emotionslosen Ice Tigers fiel nichts ein. Richtig schlimm wurde es erst
im zweiten Drittel. Nach Belieben beherrschten die Pinguine das Spiel
und erzielten mühelos drei weitere Treffer, das 4:0 sogar bei eigener
Unterzahl.
Wutschnaubend, sich seines Jackets entledigend stampfte Laporte in die
Kabine. Was sich in den Katakomben abspielte, lässt sich nur erahnen.
Zwar taten die Ice Tigers jetzt etwas mehr, liefen schneller und trafen
zweimal, aber Laportes Zorn war noch lange nicht verflogen.
Auf der anschließenden Pressekonferenz zog er erste Konsequenzen: „Ich
habe Otto Sykora nach dem ersten Drittel gefragt, welche Mannschaft
sieben Stunden im Bus gesessen hat, Krefeld oder Nürnberg. Die
Zuschauer müssen 15 Euro oder mehr bezahlen, opfern sich auf für so ein
Spiel mit einem großen S... davor. Die Zuschauer müssen jeden Tag von
morgens früh an den ganzen Tag hart arbeiten. Ab morgen sind wir ein
„early bird“ Eishockey-Klub. Wir werden uns um 7 Uhr morgens treffen
und unsere Mannschaft wird lernen was richtige Arbeit ist.“
“Ich bin verantwortlich für das Team und ich hoffe, dass ich der
Mannschaft mehr Mentalität vermitteln kann. Ich musste mich in meiner
Trainerkarriere zweimal bei den Fans entschuldigen, das war gegen
Iserlohn und heute. Ich hoffe, das wird nicht mehr vorkommen. Tut mir
leid“, so sein Fazit, das den Applaus der enttäuschten Fans im
angrenzenden Fanlokal hervorrief.
Gästetrainer Jiri Ehrenberger war natürlich angesichts der drei Punkte
mehr als zufrieden: „Wir wollten eine gute Leistung abliefern, das ist
uns gelungen. Im ersten Drittel hat uns das frühe Tor Ruhe gegeben.
Danach haben wir ruhig und abgeklärt den Vorsprung ausgebaut. Als
Nürnberg noch mal Druck machte, hat Reto super gehalten.“ “Nürnberg hat
uns viel Platz und Raum gelassen, das zweite Drittel war sehr gut“, so
das kurze Fazit von Sportdirektor Franz Fritzmeier.
Tore:
0:1 (02.30) Jan (Alinc, Verwey)
0:2 (28.05) Verwey (Pietta, Milo)
0:3 (33.31) Vasiljevs (Selivanov, Pavlikovsky)
0:4 (34.45) Loyns (Köttstorfer, Milo) 4:5
1:4 (45.16) Beardsmore (Bader)
2:4 (55.29) Periard (Fical) 6:4
Strafen: Nürnberg 8 min. plus 10 min. Jiranek – Krefeld 10 min. plus 10 min. Kunce
Schiedsrichter: Aumüller
Zuschauer: 3689