3:9 - Scorpions chancenlos gegen starke Ice Tigers

Scorpions erlegen tapfer kämpfende WölfeScorpions erlegen tapfer kämpfende Wölfe
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Nach einer, im Kontext der gesamten Saison betrachtet, beeindruckenden Aufholjagd von fünf Siegen in Folge, die sowohl gegen die direkte Konkurrenz (Iserlohn, Kassel, DEG), aber auch gegen Top-Teams wie die Eisbären und die Freezers eingefahren werden konnten, landeten die Hannover Scorpions gegen die Nürnberg Ice Tigers wieder unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Die Ice Tigers, die sich vor dem gestrigen Spiel in einer Mini-Krise befanden, hatten sie doch drei Spiele in Folge verloren, mussten und wollten unbedingt gewinnen, da Greg Poss seinen Spielern im Falle einer weiteren Niederlage Straftraining angedroht hatte.

In den ersten Minuten war die Partie auch noch sehr offen und die Scorpions kamen vor einer Minuskulisse von nur 2513 Zuschauern zu ein paar guten Chancen. So auch in der vierten Minute, als Robert Hock in Unterzahl eine schöne Konterchance hatte, die er aber nicht verwandeln konnte. Stattdessen fiel im Gegenzug das 0:1 für die Ice Tigers durch Neuzugang Robert Tomik. Diesen Gegentreffer steckten die Scorpions noch weg und hielten weiter dagegen. Selbst das 0:2 durch einen Break von Brad Tapper (10.), bei dem die Scorpions-Abwehr wieder einmal im Tiefschlaf war, nahm man noch hin. Als Lasse Kopitz aber das erneut überragende Überzahlspiel der Nürnberger mit dem Treffer zum 0:3 abschloss (15.), war seitens der Scorpions Feierabend und die Partie wurde zu einem munteren Scheibenschießen für die Ice Tigers, die die Scorpions-Verteidigung wiederholt mühelos überwanden und noch im ersten Drittel durch Petr Fical (18.) und Sean Tallaire (19.) auf 0:5 davonzogen, wobei Tallaires Treffer sogar bei Nürnberger Unterzahl fiel.

Der entnervte Rich Parent wurde zu Beginn des zweiten Drittels von seinen Leiden befreit und Christian Künast durfte den undankbaren Job in der Schießbude der Liga übernehmen. Und er machte auch zunächst eine gute Figur, denn es dauerte immerhin beinahe zehn Minuten bis die Ice Tigers ihren nächsten Treffer erzielten. Wieder war es Tallaire, wieder in Nürnberger Unterzahl (30.). Keine drei Minuten später erhöhte Green sogar auf 7:0, obwohl das Tor umstritten war und man auch Torraumabseits hätte pfeifen können. Aber das war nun wirklich alles andere als spielentscheidend.

Im letzten Drittel wechselte Poss erst mal Svoboda gegen Lang aus, um dem Backup-Goalie auch ein wenig Spielpraxis zu verschaffen, was man beim Stand von 7:0 aus Nürnberger Sicht getrost machen konnte. Nach nur 181 Sekunden fiel dann auch das 0:8, nachdem Künast an der Bande den Puck vertändelte, der von Ex-Scorpions-Talent Björn Bombis abgefangen und an Konstantin Firsanov weitergeleitet wurde. Dieser brauchte nur noch ins leere Netz zu schießen (44.). Die Scorpions konnten zwar noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, indem sie gegen den etwas unsicher wirkenden Lang drei Treffer in Überzahl durch Morczinietz (49.), Lambert (52.) und NHL-Import Paul Mara (59.) verbuchen konnten, jedoch war der Sieg der Ice Tigers, die 32 Sekunden vor Schluss sogar noch das 3:9 durch Martinec drauflegten, spätestens seit der 15. Minute in trockenen Tüchern.

Ein zufriedener Greg Poss freute sich über den klaren Sieg seines Teams: „Wir wussten, dass Hannover in den letzten Wochen gut gespielt hat. Wir nicht, was man an den drei Niederlagen sehen kann. Von daher war der Sieg heute sehr wichtig für uns. Hätte Hannover eine der Torchancen am Anfang des Spiels verwandelt, wäre es vielleicht anders ausgegangen.“

Dem konnte Kevin Gaudet nur zustimmen. „Tut mir leid, am Ende war es etwas peinlich. Greg hat Recht, wir hatten ein paar Chancen am Anfang. Doch gegen die Nürnberger, die für mich das schnellste Team der DEL sind, nicht nur läuferisch, auch vom Denken, Schalten und Handeln, darf man nicht versuchen, mitzuspielen. Das perfekt funktionierende Torpedosystem von Greg ist beneidenswert. Nach dem 2:0 war Nürnberg nicht mehr zu stoppen. Wir müssen unsere Einstellung wiederfinden und nicht wie heute dumme Strafen kassieren und amateurhafte Fehler machen. Dafür haben wir heute bezahlt.“

Leichte Spiele gibt es für die Scorpions im Restprogramm der Saison nicht mehr. Am Freitag kommt Hans Zach mit seinen Kölner Haien in die TUI-Arena, dann geht es auswärts in Augsburg und bei den Eisbären zur Sache. Bleibt zu hoffen, dass die Scorpions den ein oder anderen Überraschungssieg landen können, sonst ist der Gang in die Playdowns kaum vermeidbar. (S. Palaser)


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