3:2-Sieg der DEG bei 50-Jahr-Feier der Kölner HaieDüsseldorf gewinnt 237. Derby vor 18.386 Fans

Drittel eins gehörte eindeutig den Gastgebern, die nach drei Niederlagen in Folge die Wende schaffen wollten. Angestachelt von ihren eigenen Fans setzten die Kölner Haie ihren rheinischen Rivalen unter Druck und brachten fast jede Scheibe vor das Tor von DEG-Torhüter Henrik Haukeland. Die Gastgeber wirkten wacher und mehr im Derby-Modus, folgerichtig ging der KEC nach knapp sieben Minuten verdient 1:0 in Führung. Ein Schlagschuss von Nick Bailen fand den Weg ins Tor der Gäste. Die DEG versuchte danach ihrerseits, mit mehr Aufwand Zugriff auf das Spielgeschehen zu bekommen, und tatsächlich ergaben sich Torabschlüsse, die aber von Ex-DEG-Torhüter Mirko Pantkowski entschärft werden konnten. Ausgelassene Stimmung zur ersten Drittelpause bei den Haie-Fans.
Im zweiten Spielabschnitt präsentierte sich eine andere DEG, die Landeshauptstädter weisen im Mittelabschnitt die beste Statistik der DEL auf. Jetzt ging das Derby auch los für Düsseldorf und Paul Bittner setzte mit dem 1:1-Ausgleichstreffer das erste Ausrufezeichen circa drei Minuten nach Drittelbeginn. Es war eine unübersichtliche Szene vor dem KEC-Tor, der Puck konnte weder von einem KEC-Spieler noch Torhüter Pantkowski geklärt werden und der DEG-Torschütze brauchte lediglich das Runde vorbei schieben am Pfosten ins Tor. Ausgeglichener Spielstand, hohe Intensität und die Ruppigkeit nahm vermehrt zu. Alles zum Geschmack des Publikums, das dann den 2:1-Führungstreffer der DEG sah. Tobias Eder sorgte im ausverkauften Gästeblock für Jubelstürme. Das Momentum war auf Seiten Düsseldorfs. Die Spieler der Teams sorgten auch für Zwischensequenzen mit Trash Talk, Provokationen und Körperkontakt. Ein Foul vor der zweiten Sirene sollte allerdings die Kölner Haie wieder zum Leben erwecken, das Powerplay ist bekanntermaßen nicht das Paradestück der DEG und sollte sich auch jetzt wieder bestätigen: Nach einem Scheibenverlust im Haie-Drittel gelang der Puck von David McIntyre über Moritz Müller zu Jason Best, der durchgestartet war und die Hartgummischeibe im Zweikampf besser kontrollieren konnte als der DEG-Spieler. Der Pass war perfekt gespielt und der Shorthander zum 2:2-Ausgleich brachte die Halle bei 38:17 Minuten wieder in Ekstase. Normalerweise wechseln die Spielanteile und der Kopf beginnt vielleicht auch eine Rolle zu spielen. Tatsächlich war der Kopf beim nächsten Treffer im Spiel, aber Düsseldorf antwortete zwei Minuten und zwanzig Sekunden vor der Pause. Alexander Blank schnappte sich die Scheibe, nutzte eine Unachtsamkeit des Gastgebers aus und erzielte das 3:2.
Der dritte Abschnitt war geprägt von Spannung und persönlichen Streitigkeiten. Jeweils ein DEG- und ein KEC-Spieler wurden über die Bande der jeweils anderen Mannschaft katapultiert, auf dem Eis bildeten sich auch Gruppen zum Austausch ihrer Meinungen und so passierte bezüglich des Spielstandes nichts mehr. Trotzdem hätten sowohl Köln als auch Düsseldorf schon vorher ihre Möglichkeiten nutzen können und dann waren auf dem Videowürfel noch circa zwei Minuten zu spielen. Auszeit KEC, leeres Tor der Haie, ein Tor Vorsprung für die DEG und plötzlich waren wahrscheinlich alle Gedanken wieder beim ersten Derby in Düsseldorf, als die DEG ebenfalls zwei Minuten vor Schluss sogar 3:1 in Führung war und noch zwei Gegentreffer in regulärer Spielzeit kassierte und den Knock-Out in der Overtime. Die Haie-Fans erhoben sich von ihren Plätzen, peitschten ihr Team an. Sechs Kölner gegen fünf Düsseldorfer, die Uhr lief gnadenlos, die Sequenzen spielten sich fast nur im DEG-Drittel ab und die Befreiung der Gäste blieb ohne Wirkung. Haukeland war unüberwindbar und dann noch drei Sekunden: Ein Haie-Spieler holte aus, zog ab und Philip Gogulla, der gebürtige Düsseldorfer und dreizehn Jahre im Trikot der Haie, blockte diesen Schuss mit seinem Körper und das Spiel war aus! Jubel der 1.000 rot-gelben Fans. Die DEG sollte also nicht ihr zweites negatives Deja-vu-Erlebnis haben.
Das zweite Duell geht an die Landeshauptstadt und zwei Derbys folgen noch. Aber vorher sind die zwei Kontrahenten am Sonntag im Einsatz. Der Düsseldorfer EG steht das nächste NRW-Duell und Aufeinandertreffen in eigener Halle mit den Iserlohn Roosters bevor, die Kölner Haie empfangen in der Lanxess-Arena die Löwen Frankfurt.
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