3:0 verspielt - dennoch gewonnen

Auf dem Laufenden waren die Ingolstädter nicht. Im Stadionheft wurde noch Peter Draisaitl als Trainer des EV Duisburg angekündigt. Auf der verteilten Mannschaftsaufstellung stand der Name Franz Fritzmeier hinter der Tätigkeitsbeschreibung des Coaches. Und sehr zur Freude des tatsächlichen Füchse-Dompteurs, Karel Lang, waren die Eishockey-Cracks des ERC Ingolstadt auch auf dem Eis zunächst reichlich unsortiert. Morten Ask. Daniel Tkaczuk. Und Peter Högardh. Diese drei hatten die völlig überraschende 3:0-Führung des Tabellenletzten heraus geschossen. Eine Führung, die die Panther allerdings 18 Minuten später schon wieder egalisiert hatten. Dennoch gewann der EVD mit 4:3 (3:1, 0:2, 0:0, 1:0) nach Verlängerung.
Das erste Drittel hatte eine Menge gemein mit dem Gala-Auftritt der Duisburger beim Heimsieg gegen die Kölner Haie. Denn obwohl die Statistik deutlich mehr Torschüsse der Ingolstädter ausweist, waren es die Gäste, die den ersten Abschnitt bestimmten. Schon nach 76 Sekunden führte der EVD und spielte flüssig seine Kombinationen zu den Torerfolgen. Besonders sehenswert war Adam Courchaines Vorarbeit zum 3:0, als er seinen Gegner austanzte. Zwei Körpertäuschen später landete der Puck bei Peter Högardh, der die Scheibe im Netz unterbrachte. Und wenn es brenzlig wurde, warfen sich gleich vier Duisburger in den eigenen Torraum.
Ein perfektes Drittel? Nein! Denn elf Sekunden vor der Sirene verkürzte Jason Holland auf 1:3. Nicht nur ein Schönheitsfehler. Denn in der 25. Minute verkürzte Christoph Melischko auf 2:3. Ingolstadt war wieder im Spiel. Und vor allem: Duisburg war raus.
Der ERC dominierte fortan das Geschehen. Zwar gab es hin und wieder Duisburger Chancen – so musste Morten Ask das vierte Tor erzielen (34.) – doch im Mittelpunkt stand nun Christian Rohde mit starken Paraden im Duisburger Tor. Dabei hatte der EVD die Gelegenheit, das Spiel wieder in die Hand zu nehmen. Doch selbst eine Dauerüberzahl von 34:11 bis 44:07, als fast zehn Minuten, reichte für den EVD nicht, um ein Tor zu erzielen.
Dann klappte es aber doch. In Überzahl. In der Verlängerung. Und vor allem zwei Sekunden, bevor es ins Penaltyschießen gegangen wäre. Courchaine (Foto) traf zum 4:3-Sieg.
Tore: 0:1 (1:16) Ask (Tkaczuk, Cox), 0:2 (11:17) Tkaczuk (Cox, Ask), 0:3 (15:41) Högardh (Courchaine, Alexandrov), 1:3 Holland (Waginger, Ast), 2:3 (24:53) Melischko (Leeb/5-4), 3:3 (33:55) Leeb (Waginger, Ast), 3:4 (64:58) Courchaine (Cox, Högardh/5-4). Strafen: Ingolstadt 14 + 5 + Spieldauer (Bellissimo), Duisburg 16. Zuschauer: 3472. (the / Foto: City-Press)