2:3 gegen Krefeld – blamable Freezers setzen Talfahrt fort
Freezers absolvieren Saisonvorbereitung in HamburgDie Freezers schlittern immer
weiter in den Tabellenkeller! Auch gegen den Tabellennachbarn aus Krefeld war
in der heimischen Color Line Arena nichts zu holen, 2:3 gewannen die Gäste aus
dem Rheinland bei den enttäuschenden Hamburgern. Die aktuelle Krise ist
vermutlich die größte der 5-jährigen Hamburger DEL-Geschichte. Neben den
schwachen Leistungen auf dem Eis bleiben auch immer mehr Fans zu Hause. Knapp
über 7.000 Zuschauer wurden beim zehnten Saisonheimspiel der Freezers
registriert, zum Vergleich: In den vergangenen vier Spielzeiten waren nie
weniger als 11.800 Zuschauer beim zehnten Freezers-Heimspiel, in der ersten
Saison wurde im zehnten Heimspiel sogar der Hamburger Zuschauerrekord von 13.070
Fans aufgestellt. Ebenso ernüchternd wie die Bilanz auf den Rängen, fällt auch die
Bilanz auf dem Eis aus.
Bereits im ersten Drittel war
abzusehen, dass dies heute keine Top-Partie wird. Zwar war es während der
ersten 20 Minuten eine recht schnelle Partie von beiden Seiten, sowie ein
Drittel ohne viele Unterbrechungen, beide Mannschaften zeigten aber, warum sie
momentan zu Recht so weit unten in der Tabelle zu finden sind. Harmlos, kaum
Spielwitz, kein überragender Kampfgeist – vieles was eine Mannschaft zu einer
guten macht, fehlte beiden Teams fast gänzlich. So war es auch überraschend,
als Patrick Boileau die Gastgeber in der 19. Spielminute trotz eines Mannes
weniger auf dem Eis in Führung brachte. Dafür konnte er sich bei diesem Treffer
aber auch auf die gütige Mithilfe von Krefelds Schlussmann Reto Pavoni
verlassen, der den haltbaren Schuss durch die Beine rutschen ließ.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts
wurde das Spiel zwar nicht wirklich besser, dafür fielen jetzt Tore. Erst
erzielte Pavlikovsky (23.) für Krefeld den Ausgleich, dann stellte Francois
Fortier in der gleichen Spielminute den alten Abstand wieder her, ehe Daniel
Pietta (26.) drei Minuten später einen Schuss von Jan Alinc unhaltbar für
Steffen Karg abfälschte. Nach diesen interessanteren sechs Minuten war aber von
beiden Teams nur noch wenig zu sehen. Die Hamburger konnten selbst eine
doppelte Überzahl nicht nutzen und so gab es zum Ende des Drittels die ersten
Pfiffe in der Halle.
Im letzten Drittel enttäuschten
beide Teams auf der ganzen Linie. Kaum noch Offensiv-Aktionen auf beiden Seiten
stellten die Zuschauer auf eine harte Probe. Nachdem die Freezers zwei
Powerplay-Gelgenheiten in Folge nicht nutzen konnten, verabschiedeten sich
bereits die ersten Zuschauer. Als Herberts Vasiljevs die Krefeld vier Minuten
vor Schluss in Führung brachte wusste jeder – das war’s für Hamburg. Die
letzten Minuten aus Hamburger Sicht lassen sich mit dem Wort Resignation gut
beschreiben. Selbst mit sechs Feldspielern auf dem Eis kamen die perplexen Hamburger
nicht mal mehr zu einem Torschuss, eher hatten sie Glück, das Boris Blank
Sekunden vor Schluss nicht noch auf 2:4 erhöhte.
Trainer Mike Schmidt war nach der
Partie dementsprechend geknickt und enttäuscht, ebenso wie sein Kapitän
Alexander Barta. Aus den Worten beider konnte man nicht viel Optimismus
heraushören, fast schon resignierend klangen ihre Aussagen. Das es so nicht
weitergehen kann, schien beiden klar. Mike Schmidts Tage in Hamburg scheinen
gezählt, bestreitet man das letzte Spiel vor der Deutschland-Cup Pause bei den
starken Nürnbergern: Sieg unwahrscheinlich. Zudem gäbe es wenig bessere
Zeitpunkte für einen Trainerwechsel, der neue Mann an der Hamburger Bande hätte
in der Pause genug Zeit, sich in Ruhe einzuarbeiten. (dp)