1:7! - Roosters können Kölner Traumduo McLlwain und Hicks nicht stoppen

Einen auch in der Höhe verdienten 7:1 Heimerfolg feierten am Sonntagnachmittag die Kölner Haie vor 12422 Zuschauern gegen die Iserlohn Roosters. Die beiden Kölner Stürmer Hicks und McLlwain erzielten allein fünf der sieben Kölner Treffer. Schon nach nur 29 Sekunden musste Schiedsrichter Schütz die erste Strafe aussprechen. Haie Neuzugang Stefan musste wegen Hakens auf die Sünderbank. Die Roosters wussten ihr erstes Powerplay gleich zu nutzen. Schon nach 82 Sekunden zappelte der Puck im Kölner Tor. Bartolone hatte für King aufgelegt. Das Team aus der Domstadt benötigte einige Minuten, um den Führungstreffer der Sauerländer zu verdauen. Schlagschüsse von Lüdemann, Schlegel (8.) und McLlwain strichen knapp am Iserlohner Tor vorbei. Die Roosters konnten immer wieder mit Kontern für Gefahr sorgen. So zum Beispiel auch in der zehnten Spielminute. Nach schöner Kombination zwischen Adams und Sandrock verpasste King nur knapp den Nachschuss, der sicherlich das 0:2 bedeutet hätte. ´
Goldmann (Roosters) und McLlwain (Haie) wurden in der zwölften Minute auf die Strafbank wegen Behinderung geschickt. Beide hatten noch gar nicht richtig Platz genommen, da war Alex Hicks zum Ausgleich zur Stelle. Was war passiert? Iserlohns Goalie Mike Fountain war aus seinem Kasten hinter das Tor gefahren, um die Scheibe zu stoppen. Er und seine Mitspieler behinderten sich allerdings gegenseitig so unglücklich, dass Hicks der lachende Dritte war und per Bauerntrick zum 1:1 ausgleichen konnte. Trotz des Gegentreffers konnten sich die Roosters weitere Chancen erarbeiten. Melanson scheiterte aus zentraler Position an Rogles im Haie-Tor. In der 15. Minute fanden Danielsmeier und Hatterscheid aus kürzester Distanz ihren Meister in Rogles. Köln wirkte zwar technisch versierter, hatte aber nur wenige gute Gelegenheiten im ersten Abschnitt. Eine knappe Führung für die Roosters wäre nach dem ersten Drittel keineswegs unverdient gewesen.
Im zweiten Drittel erwischten die Haie gleich einen Start nach Maß. Als Danielsmeier die Scheibe an der blauen Linie nicht unter Kontrolle bekam, schnappte sich Leo Stefan den Puck und zog trocken ins linke Eck zur 2:1 Führung der Haie ab. Mit dem Führungstreffer wuchs der Druck der Kölner auf das Iserlohner Tor. Als Benhardt in der fünften Minute wegen Behinderung draußen saß, waren die Haie erneut zur Stelle. Tino Boos hatte mit einem herrlichen Drehschuss Mike Fountain im Iserlohner Tor zum 3:1 in Überzahl überwunden. Das war die Vorentscheidung. Rooster-Coach Mason reagierte prompt und setzte nach dem Treffer ein Zeichen, in dem er Kotschnew für Fountain ins Tor stellte. Fountain hatte sicherlich nicht gerade seinen "Sahnetag" erwischt und war an den drei Gegentoren nicht völlig schuldlos. Die erhoffte Signalwirkung durch den Torhüterwechsel blieb allerdings aus. Die sporadischen Konter der Roosters, wie durch Hommel und Verwey (27.) blieben im Kölner Abwehrbollwerk hängen. Lediglich an Härte legten die Roosters zu. Glück hatten sie, als Schieri Schütz Hommel nach einer Auseinandersetzung mit Torhüter Rogles nur mit zwei Minuten bedachte, dafür aber gleich zwei Kölner "brummen" ließ. Ärgerlich für die Roosters, dass Cipolla in der 28. Minute vor dem leeren Haie-Tor am Torschuss regelwidrig gehindert wurde. Der Anschlustreffer hätte den Roosters sicherlich noch einmal einen Schub gegeben. So aber dominierten die Haie immer stärker. Erneut in Überzahl war der überragende Hicks in der 35. Minute zur Stelle. Er spielte sich bis vor Kotschnews Tor und traf unter die Latte zum 4:1. Die wenigen Iserlohner Gelegenheiten im zweiten Drittel durch Black und Adams stellten für den sicheren Rogles kein Problem dar. Kotschnew musste in der 38. Minute gegen den quirligen Palmer einen weiteren Treffer verhindern.
Die erste Chance im letzten Drittel hatte Cipolla für die Roosters. Aber das war nur ein Strohfeuer, denn es dominierten die Haie fast nach Belieben. Der fünfte Treffer der Kölner schien nur eine Frage der Zeit. In der 47. Minute war es dann soweit. Nachdem Hicks noch an Kotschnew gescheitert war, konnte McLlwain die frei vor ihm liegende Scheibe zum 5:1 einschießen. Nach diesem Treffer brachen bei den Roosters alle Dämme. Schadensbegrenzung konnte eigentlich nur noch das Motto der Roosters sein. Das Team schwächte sich aber weiter durch Disziplinlosigkeiten. Adams (2+2+10), Henderson mit einer völlig unnötigen Disziplinarstrafe (10 Minuten) wegen unsportlichen Verhaltens und Melansons Spieldauerstrafe, nach Punktsieg im Boxkampf gegen Kölns Nationalspieler Lewandowski, setzten dem Spiel die negative Krone auf. Köln spielte unbeirrt weiter. Eine herrlich anzusehende Traumkombination mit Dave McLlwain schloss Alex Hicks in der 54. Minute in Unterzahl (!) zum 6:1 ab. Den letzten Kölner Treffer markierte dann McLlwain wieder selbst. In der 56. Minute traf er auf Pass von Lüdemann und Furchner mit einem satten Schuss zum 7:1 Endstand. Durch die Niederlage und den gleichzeitigen Erfolg der Hannover Scorpions gegen Hamburg beträgt der Abstand zu den Play-down Plätzen mittlerweile nur noch sechs Punkte für die Roosters. Der Kampf gegen den Abstieg scheint nun auch immer mehr ein Nervenspiel zu werden. (MK)
Tore:
0:1 (1:22) King (Bartolone) 5-3 PP; 1:1 (11:18) Hicks (Stefan, Elick); 2:1 (21:01) Stefan (Hicks, Adduono); 3:1 (25:05) Boos (Elick, Lewandowski) 5-4 PP; 4:1 (34:22) Hicks (Schlegel, Adduono) 5-4 PP; 5:1 (46:02) McLlwain (Hicks, Adduono); 6:1 (53:48) Hicks (McLlwain) 4-5 UZ; 7:1 (55:45) McLlwain (Furchner, Lüdemann)
Schiedsrichter: Richard Schütz
Strafminuten: Kölner Haie 24 - Iserlohn Roosters 65
Zuschauer: 12422
Trainerstimmen aus der Pressekonferenz:
Doug Mason (Iserlohn): "Nach einer 7:1 Niederlage wäre alles was ich sagen würde einfach zu viel. Aber es gibt noch zwei positive Sachen. Erstens: Köln hat gutes Eishockey gespielt. Und zweitens: Wir haben nicht aufgehört."
Frage an Doug Mason: "Was sagen Sie einem Spieler, wie Dean Melanson, der sich kurz vor Ende des Spiels eine Spieldauerstrafe abholt?"
Doug Mason: "Ja darüber müssen wir natürlich nachdenken. Wir haben noch einen anderen Verteidiger, der das auch immer macht. Wir brauchen unsere Spieler, um die Abstiegsrunde zu vermeiden. Wir können nicht nur mit drei oder vier Verteidigern spielen. Es gibt einzelne Sachen über die natürlich gesprochen werden muss."
Hans Zach (Kölner Haie): "Die Mannschaft hat nach den letzten drei Niederlagen heute gut und konzentriert gespielt. Wir mussten der Mannschaft klar machen, dass sie bei den Spielen zuvor gut gespielt hat. Moral, Spielwitz und Spielverständnis waren immer da. Das haben wir auch heute wieder gezeigt. So konzentriert müssen wir auch jedes weitere Spiel angehen, weil die Playoffs in Gefahr sind. Das muss jeder wissen. Wenn wir das richtig verinnerlichen, dann haben wir eine gute Chance rein zu kommen. Wenn wir das nicht verinnerlichen, dann schaffen wir es nicht."
Frage an Hans Zach: Wie ist Ihr Eindruck von Leo Stefan nach zwei Spielen für die Haie?
Hans Zach: "Ja Leo Stefan spielt so, wie ich ich ihn kenne. Routiniert und abgeklärt. Aber ich habe ihm gesagt, dass er in den Zweikämpfen bissiger und dynamischer werden muss. Er ist das vielleicht nicht so gewohnt, aber er kennt mich ja und weiß, dass ich das fordere. Ich hatte ihn ja in der Nationalmannschaft und eine kurze Zeit in Düsseldorf. Ich sehe da kein Problem. Wir haben ihn geholt. Er hat Erfahrung eingebracht und so gesehen bin ich eigentlich schon zufrieden mit ihm. Ich bin eigentlich kein Trainer, der Sonderlobe verteilt. Aber ich mus sagen: Hut ab vor dem was der 18-jährige Markus Kink spielt. Ob er vorne oder hinten spielt. Er hat heute einen souveränen Verteigdiger gespielt. Das ist schon aller Ehren wert. Auch Hospelt war gut. Wir haben neben diesen beiden 18-jährigen noch eine Reihe anderer junger Spieler, mit denen wir hier etwas aufbauen wollen, so dass sich die Zuschauer mit den jungen Deutschen Spielern identifizieren können. Das lässt sich gut an."