1:2 - Haie bei den Lions mit mehr Biss
Markus Jocher bleibt ein "Löwe"Diese Niederlage müssen sich die Frankfurt Lions selbst in die Schuhe
schieben. Weil sie zahlreiche Powerplay-Chancen nicht nutzten, gewannen
am Ende verdient die Kölner Haie.
Das Duell der alten Rivalen begann recht munter mit dem besseren
Auftakt für die Gäste. Nach einer Kette von kleineren Fehlern in der
Lions-Defensive passte Eduard Lewandowski nach einem von Ian Gordon
abgewehrten Schuss besser auf als sein Gegenspieler Patrick Boileau und
schob zum 0:1 (2.). Die Lions blieben in dieser Situation allerdings
noch gelassen und antworteten schon nach sechs Minuten mit dem
Ausgleich, als Steve Kelly im Powerplay ein Zuspiel von Dan Corso mit
einem cleveren Flip unter die Latte. Zu diesem Zeitpunkt spielten beide
Teams noch auf Augenhöhe. Die Lions überstanden locker ein
vierminütiges Kölner Powerplay, hatten dann Glück, als Lindsay frei vor
Gordon scheiterte. Auf der anderen Seite verhinderte Oliver Jonas im
Kölner Kasten die Lions-Führung, als er einen Break von Dan Corso
stoppte.
Völlig unerklärlich dann, wie die Lions im Mittelabschnitt von der
Rolle gerieten. Dabei wären die Voraussetzungen nach 23 Minuten für die
eigene Führung eigentlich perfekt gewesen, denn für 90 Sekunden
spielten sie 5-3-Powerplay als McLlwain und Schlegel draußen saßen.
Doch heraus kam gerade einmal ein Schuss, ansonsten schoben sie sich
lasch und unkonzentriert den Puck zu. Köln war bissiger und schneller
und fast typisch, wie das 1:2 (30.) fiel. Steve Kelly ärgerte sich über
ein vermeintliches Foul an ihm, leistete sich ein Frust-Revanchefoul
und diesmal funktionierte das bis dahin eher mäßige Powerplay der Haie.
Brad Schlegels Schuss aus der Halbdistanz wurde von einem Lions-Spieler
noch leicht aber somit unhaltbar für Ian Gordon abgefälscht. Danach
verloren die Lions komplett den Faden. Obwohl erneut mit einem fast
vierminütigen Powerplay erzeugten sie keine echte Gefahr. In den Ecken
verloren sie zu viele Zweikämpfe, das Passspiel auf dem Zufallsprinzip
aufgebaut. Als Kohmann und Sulkovsky kollektiv über die eigenen Beine
stolperten, fuhr William Lindsay ganz allein auf Gordon zu, der jedoch
das dritte Kölner Tor verhinderte. Und noch einmal hatten die Lions
eine Riesenchance zum Ausgleich bei 5-3, doch Bouchard verpatzte mit
einem dummen Foul diese Möglichkeit.
Auch im Schlussdrittel kamen die Lions kaum besser ins Spiel. Nach 43
Minuten hatten sie Glück, dass Julien nur den Pfosten traf. Dennoch bot
sich ihnen beim dritten 5-3-Powerplay erneut die Chance, wieder ins
Spiel zu kommen. Aber wieder was es peinlich, was sie daraus machten.
„So kann man nicht gegen Köln oder sonst wen nicht spielen“, wetterte
Lions-Coach Rich Chernomaz, „bei uns waren zu viele Häuptlinge und zu
wenig Indianer auf dem Eis.“ (Matthias Kittmann)
Tore:
0:1 (1:49) Lewandowski
1:1 (5:24) PP 5-4 Kelly (Bouchard, Corso)
1:2 (29:55) PP 5-4 Schlegel (Adduono, Lindsay)
Strafen: Frankfurt 22 plus 10 (Kelly) – Köln 24
SR: Aumüller, Roland
Zuschauer: 7000 (ausverkauft)