1. Streethockeyturnier von Blue Front in StraubingBack to the Roots
Vorne links MVP Andy von den Missionaren des Südens, in grau Turniersiger Team Cross Fit und in blau Ausrichter und Zweiter Team Blue Front. (Foto: Saskia Sträußl)Mit etwa 700 bis 800 Stunden Bandenbau haben die Jungs und Mädels vom Straubinger Fanclub Blue Front mit einem wahren Monsterwerk einen großartigen Grundstein für ihr 1. Streethockeyturnier gelegt. Doch das war längst nicht alles, denn neben der Spielfläche gab es einen Grillstand, zwei Zelte, jede Menge Bierbänke. Zudem waren Pelikan‘s Hockey und der EHC Straubing mit einem Stand vertreten. In der Vorrunde hatte Manfred Lermer, 2. Vorstand des EHC Straubing, Standdienst. Dieser zeigte sich beeindruckt und begeistert von der Veranstaltung und sagte: „Das ist eine Superveranstaltung. Die Arbeit, die sie sich gemacht haben, ist brutal. Sechs Mannschaften sind hier und der Zuspruch ist da, das ist echt ein komplettes Rundumprogramm für Groß und Klein.“ Was auch an der Eishockeytorwand am EHC-Stand lag. Die Vorstände des EHC sind für solche Veranstaltungen leicht zu begeistern. Lermer meint: „Es ist immer schön, wenn man zu Veranstaltungen eingeladen wird und den EHC präsentieren kann.“ Zu den Finalrunden war dann der 1. Vorstand Hannes Süß am Stand und staunte nicht weniger: „Ich war echt überrascht, als ich hergekommen bin. Ich hätte nicht gedacht, dass das so einen professionellen Status hat. Das ist super aufgebaut und die Bande ist der Wahnsinn.“ Auch er sagte: „Wir sind immer dankbar, wenn wir eingeladen werden, man kommt immer mit Leuten ins Gespräch und natürlich nicht zuletzt mit Eltern. So ein Turnier ist die perfekte Plattform, um sich zu präsentieren.“
Prominentes Personal
Neben den sechs Mannschaften fanden sich auch die ehemaligen Straubinger Eishockeyspieler Billy Trew und René Röthke ein. Beide fungierten als Schiedsrichter. Bereitschaft signalisierten auch die Ex-Spieler Emil Rankl und Rainer Schuster, beide waren jedoch aus privaten Gründen verhindert. Ein dritter Referee wurde vom EHC Straubing mitgebracht. Markus von Blue Front kommentiert dieses Engagement: „Ich bin absolut begeistert, wie uns der EHC hier unterstützt. Es ist einfach ein Traum.“ Richtig überreden musste man keinen. Billy Trew meinte mit einem Lachen: „Das ist sehr schnell gegangen. Ein kurzes Gespräch und ich war dabei. Leider kann ich selber nicht mitspielen, das wäre noch besser.“ Dabei kamen auch Erinnerungen hoch: „Damals in Kanada haben wir den ganzen Sommer mit der Nachbarschaft auf der Straße gespielt.“ Auch der 44-jährige Ex-Spieler und jetzige Nachwuchstrainer des EHC staunte nicht schlecht: „Das sieht richtig gut aus und ist alles sehr professionell.“ Der aktuelle DEL2-Spieler René Röthke äußerte sich nach dem Finale: „Das ist absolut top. Ich hoffe dass die das auch die nächsten Jahre so durchziehen. Ich glaube, das ist für jeden hier ein Spaß. Da gehört eine Menge Arbeit dazu und das, was sie geleistet haben, ist Wahnsinn.“ Auch bei ihm brauchte es keine Überredungskünste: „Überhaupt nicht. Der Markus (Anm. d. Red. Markus Seidel, 1.Vorstand Blue Front) und ich sind schnell übereingekommen.“ René Röthke hat mit dem Team Blue Front auch eine äußerst schweißtreibende Trainingseinheit abgehalten. Mit einem Lachen und Augenzwinkern meinte er: „Das hat man heute deutlich gemerkt. Immerhin sind sie ins Finale gekommen gegen eine Mannschaft, die körperlich weit fortgeschritten ist.“ Ein weiterer bestens Bekannter des Straubinger Eishockeys konnte als Feldsprecher gewonnen werden. Mit Peter Schnettler, dem Stadionsprecher der Straubing Tigers, stand ein wahrer Profi seines Faches am Mikro. Er war im Dauereinsatz und meinte sportlich: „Das ist eine gute Vorbereitung, um wieder reinzukommen.“
Die Plätze fünf und sechs
Doch neben den allseits Bekannten standen natürlich die Mannschaften und deren Spieler im Mittelpunkt und auch von dieser Seite hagelte es Lob. So sagte Sam vom Team Zick Zack, das den letzten Platz belegte: „Eine Super-Veranstaltung.“ Die Turniereinladung kam aber über einen kleinen Umweg zustande. Sam berichtet: „Wir sind durchs Darten zusammen gekommen.“ Aber natürlich kennt man sich lange vom Eishockey, denn im Straubiger Pub Zick Zack findet in der Eishockeysaison nach Heimspielen der Fan Talk statt. Die Jungs nehmen den letzten Platz aber mit Humor: „Als Letzter bleibt man wenigstens in Erinnerung“, lacht Sam. „Auch dass wir die höchste Niederlage kassiert haben, ist egal, wir sind hier, um Spaß zu haben.“ Dann packt ihn doch noch der Ehrgeiz: „Wenn wir nächstes Jahr wieder eingeladen werden, müssen wir aber vorher trainieren.“ Das Team mit der längsten Anreise hatten die EHC-Fans on Tour aus München. Dass ein Münchner Team am Turnier teilnimmt, erscheint aufgrund der Beliebtheit von Red Bull München auf den ersten Blick kurios, doch die Fans von Blue Front und EHC-Fans on Tour verstehen sich bestens, so gehörten die Münchner auch zu den letzten auf der Party nach dem Turnier. Dabei entstand auch diese Teilnahme aus einer Bierlaune, denn nach dem letzten Aufeinandertreffen der DEL-Teams wurde die Einladung spontan angenommen. München wurde Fünfter. Doch auch dieses Team war nicht wirklich enttäuscht: „Das ist auf jeden Fall eine coole Sache.“
Im kleinen Finale
Die weiteste Einzelanreise dürfte Björn mit rund 480 Kilometern vom Team Bodycheck gehabt haben. „Mir gefällt es sehr, allerdings bin ich nur Gastspieler. Wir machen hier Urlaub beim Alex, der spielt hier mit und meinte, wenn ich hier bin, muss ich mitmachen.“ Er hat doppelt Spaß und berichtet: „Bei uns ist das nicht so populär, es gibt zwar Eishockey in Neuwied, aber solche Veranstaltungen gibt’s bei uns nicht.“ Auch sportlich zeigte sich Björn zufrieden: „Dafür, dass wir heute das erste Mal zusammenspielen, ist das Erreichen des Spiels um Platz drei ganz ordentlich.“ Dieses ging allerdings verloren und der Pokal für den dritten Platz heimsten die Missionare des Südens ein. Zum Turnier sagt Thomas: „Eine Riesenarbeit. Die Bande bauen und das Drumherum, das ist nicht ohne.“ Die Vorbereitung der Missionare war eher entspannt. Thomas gesteht: „Gedanklich, zu Hause auf der Couch.“ Es war also eher eine Art Mentaltrainig. Zudem wurde ausgiebig die Fußball-WM verfolgt. „Das brachte auf jeden Fall was, wir haben gespielt wie die Fußball-Nationalmannschaft.“ Und am Ende sogar erfolgreicher. Die Missionare des Südens konnten auch den MVP stellen. Den Preis durfte ich für Hockeyweb ver- und übergeben. Dabei war die Wahl relativ einfach, denn Preisträger Andy machte Tore, bereitete vor, suchte Pässe und Mitspieler und dirigierte diese auf der Fläche mit klaren Kommandos.
Das große Finale
Blue-Front-Spieler Motze bekam die erste Strafe im Turnier und sagte nach dem Eröffnungsspiel: „Der hat mich das ganze Spiel provoziert, aber so stark wollte ich eigentlich nicht reingehen.“ Also alles wie bei den Profis. Motze kommentierte den Auftakt so: „Die anderen waren einfach besser und schneller. Der Teamname Cross Fit sagt schon alles, aber der körperlich stärkste Gegner ist schon gespielt.“ Damit hatte er absolut recht, denn Team Cross Fit war allen Teams in Sachen Fitness klar überlegen, allerdings spielten sie auch immer hart am festgelegten Regellimit. Dieses Eröffnungsspiel zwischen Blue Front und Cross Fit sollte Stunden später auch das Finale sein. Als Coach für die Gastgeber fungierte Guido Pelikan und sagte nach dem gewonnenen Halbfinale: „Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, in der Defensive sind sie etwas lauffaul, aber sehr engagiert.“ Um sich vorzubereiten, trainierte man insgesamt achtmal: „Doch, das merkt man schon. Vor allem wenn man die erste Einheit mit heute vergleicht, immerhin kann man die Grundordung und taktische Ausrichtung erkennen.“ Das Ziel der Ausrichter war das Halbfinale, dass man das Finale erreichte, war dann aber nicht mehr genug. Der Coach: „Gerade habe ich mit ihnen gesprochen, jetzt da sie im Finale stehen, wollen sie auch gewinnen.“ Doch das wurde nichts. Zwar konnte man in der ersten Halbzeit gut mithalten und das Spiel offen halten, doch dann setzte sich erneut die überlegene Fitness vom Team Cross Fit durch, das den Turniersieg holte.
Fazit
Neben vielen lachenden und beeindruckten Gesichtern gab es auch einen Wermutstropfen, denn leider machte das Wetter nicht ganz mit. Vor Wochen sah es in der Langzeitprognose noch nach 30 Grad aus, was für die Spieler sicher deutlich anstrengender geworden wäre, doch den Schnürlregen in den letzten Gruppenspielen hätte es auch nicht gebraucht. Trotzdem ist Markus Seidel, der 1. Vorstand vom Fanclub Blue Font zufrieden: „Soweit ich das überblicken kann, hat jeder Spieler und jeder Zuschauer Spaß gehabt. Aber fast noch wichtiger, es hat sich niemand verletzt.“ Vor dem Turnier hatte man darüber gesprochen, dass es nicht bei einer einmaligen Veranstaltung bleiben könnte und obwohl wetterbedingt weniger Zuschauer als erhofft kamen, stehen die Zeichen auf Wiederholung: „Wir werden zeitnah mit der Planung fürs nächste Jahr beginnen, wir wollen das verbinden mit unseren zehnjährigen Gründungsfest“, so Seidel. Doch ohne viele helfende Hände wäre dieses Turnier genauso wenig möglichgewesen, wie es das Nächste wird: „Respekt vor den Clubmitgliedern, die bis zum Umfallen geschuftet haben und natürlich einen Riesendank an alle Sponsoren und Unterstützer.“ Zu einem anständigen Turnier gehört natürlich auch eine Abschlussparty. Mit viel Spaß, Musik und dem einen oder anderen Bierchen wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Dabei gab es für den Blue-Front-Coach noch eine redlich verdiente Bierdusche. Von einem Sitzplatz weggelockt stand er plötzlich umringt von seinen Spieler und wurde überschüttet. Tropfnass meinte er: „Das nehme ich als großes Lob von den Jungs“, die das auch genau so gemeint haben. Ob er sich auch im nächsten Jahr eine Dusche verdient, wird sich zeigen.