Zwischenrunde erreicht! Deutschland schlägt Norwegen

Kanada zum 24. Mal Eishockey-WeltmeisterKanada zum 24. Mal Eishockey-Weltmeister
Lesedauer: ca. 3 Minuten

Die deutsche Mannschaft hat am Mittwoch ihre wichtigste

Aufgabe bei der WM gelöst. Mit einem 5:3 (2:0, 3:3, 0:0) gegen Norwegen zog man

in Mytischtschi (Russland) in die Zwischenrunde ein und schaffte, was noch

wichtiger ist, den frühzeitigen Klassenerhalt und damit die Qualifikation für

die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Kanada.

 Plan B, den Bundestrainer Uwe Krupp für die Abstiegsrunde

bereits in der Schublade liegen hatte, kann außen vor bleiben. Seine

Schützlinge treffen nun in der Zwischenrunde auf die Tschechische Republik, die

USA und Weißrussland.

 Das deutsche Team, das mit dem ganz frisch aus Übersee

eingeflogenen Dimitri Pätzold im Tor antrat, machte es im Spiel gegen die

Norweger nach einem guten Auftakt noch spannend. Die Partie drohte zu kippen.

Zu Beginn des Mittelabschnitts verspielte es eine 2:0-Führung und lag plötzlich

nach nicht einmal zwei Minuten im Rückstand, fand danach aber wieder rasch

zurück ins Spiel.

 „Ich bin unheimlich stolz auf dieses Team“, sagte Uwe Krupp

nach der Partie, „die Jungs halten zusammen und spielen gutes Eishockey. Viele

stehen noch am Beginn ihrer Karriere, aber sie haben heute bewiesen, dass sie

eine gute Mannschaft sind.“

 Der zweifache Torschütze Michael Wolf meinte: „Wir wollten

den Sieg mehr als die Norwger, haben hart gearbeitet und einen super Job

gemacht.“

 Zwei Powerplay-Tore im ersten Drittel, in dem insgesamt nur

13 Schüsse auf die Tore abgefeuert wurden, brachten die von Uwe Krupp gut eingestellte

Mannschaft mit 2:0 in Front. Besser hätte die Partie nicht beginnen können.

 Für die Treffer sorgte jeweils der selbe Block. In der 9.

Minute verwertete Michael Hackert nach einem Fernschuss von Martin Ancicka den

Abpraller, sechs Minuten später gab Michael Wolf nach einem schönen Zuspiel von

Philipp Gogulla dem wiederum nicht sicheren norwegischen Goalie Pal Grotnes am

kurzen Pfosten das Nachsehen.

 Bei soweit gleicher Strafzeitenverteilung hatte sich die

Einschätzung von Uwe Krupp, dass Deutschland das bessere Unterzahlspiel habe,

bewahrheitet. Die Norweger scheiterten in dieser Phase ihrerseits im Powerplay

auch an einer mangelhaften Chancenverwertung, die ohnehin als Schwachpunkt

galt. Marius Trygg (5.) und Jonas Andersen (20.) vergaben bis zur ersten Pause

Großchancen bei einem Mann mehr auf dem Eis.

 Im Mittelabschnitt brachen allerdings plötzlich die Dämme.

Zum Erschrecken der rund 250 deutschen Schlachtenbummler kehrte im DEB-Team der

Schlendrian ein, Norwegen ging in der 23. und 24. Minute innerhalb von 102

Sekunden mit drei Treffern in Führung. Einem Flachschuss des Kölners Mats Trygg

folgten ein Nachschuss von Morten Ask und ein wiederum konsequentes Nachsetzen

von Lars Erik Spets. Dem verdutzten Dimitri Pätzold blieb nur noch, den Puck

ein ums andere Mal wieder aus dem Tor zu holen. Es sollten allerdings seine

einzigen Gegentreffer in dieser Partie bleiben. „Auch nach drei Toren in 102

Sekunden muss man versuchen, weiter sein Spiel zu spielen“, sagte er später. Es

gelang ihm.

 Dem Schock des urplötzlichen Rückstandes folgte nach nur 48

Sekunden der wichtigste Treffer des Spiels aus deutscher Sicht. Ein Nachschuss

von Michael Wolf fand sein Ziel. Als John Tripp den unsicheren Pal Grotnes

schließlich zum vierten Treffer mit etwas Glück von hinter dem Tor anschoss,

konnte im deutschen Langer wieder mehr Ruhe einkehren. Alexander Barta (33.)

war es schließlich, der ganz abgezockt wieder einen Zwei-Tore-Vorsprung

herausschoss. Der Hamburger tanzte zu seinem zehnten Nationalmannschaftstreffer

Verteidiger Erik Ryman ebenso aus wie den gegnerischen Torwart und schloss aus

spitzem Winkel ab.

 In den letzten zwanzig Minuten setzte Deutschland alles

daran, nicht noch einmal in Schwierigkeiten zu geraten. Ein Pfostenschuss von

Morten Ask gleich in der 41. Minute war dabei ein zusätzliches Warnsignal, das

die Sinne noch einmal schärfte. Norwegen mühte sich redlich, noch einmal den

Anschluss herzustellen. Doch die deutsche Defensive stand und brachte den

Schlussabschnitt torlos über die Bühne, auch wenn es in der Schlussphase noch

einmal kritisch wurde, als Norwegen bei eigenem Powerplay den Torhüter vom Eis

genommen hatte.

 Bereits am morgigen Donnerstagabend geht es nun für

Deutschland in das nächste Spiel gegen die Tschechen. Dazu meinte Uwe Krupp:

„Wir werden morgen nicht mehr soviel Anspannung haben, aber unsere Leistung für

ein gutes Ergebnis bringen müssen.“

Deutschland:

Pätzold – Sulzer, Bakos; Breitbach, Ancicka; Draxinger, Dietrich; Osterloh,

Hördler – Felski, Barta, Rankel; Gogulla, Hackert, Wolf; Fical, Ullmann,

Kreutzer; Busch, Tripp

TORE:

1:0 (8:11) Hackert (Ancicka, Gogulla; 5:4), 2:0 (14:45) Wolf (Gogulla,

Dietrich; 5:4), 2:1 (22:08) Mats Trygg (Bastiansen, Olimb), 2:2 (23:02) Ask

(Lund, P. Thoresen; 5:4), 2:3 (23:50) Spets (Hansen, Andersen), 3:3 (24:25)

Wolf (Hackert), 4:3 (26:58) Tripp (Ancicka, Bakos; 5:4), 5:3 (32:51) Barta

(Wolf),

Strafminuten: Deutschland 18 – Norwegen 18

Schiedsrichter: Ronn (Finnland)

Zuschauer: 2.200


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