Weltmeisterschaft 2010 eröffnet auf Schalke
Berichte aus der Frauen-BundesligaJetzt ist es perfekt: die 2010 IIHF WM wartet mit einem im Eishockey bisher nicht da gewesenen Ereignis
auf. Das Eröffnungsspiel der WM am 7. Mai 2010 wird in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen
durchgeführt, wo sonst der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 seine Heimspiele austrägt. Das Stadion
wird für das WM-Eröffnungsspiel zu einer riesigen Eishockey-Arena umgebaut und auf eine Kapazität
von 75.976 Plätzen erweitert. Ein volles Haus würde einen neuen Zuschauer-Weltrekord für Eishockey-
Spiele bedeuten, den sich das WM-Organisationskomitee auch ganz klar zum Ziel gesetzt hat. "Damals
beim Eröffnungsspiel der 2001 IIHF WM konnten wir viel zu viele der fast 80.000 Kartenwünsche nicht
erfüllen. Die Veltins-Arena bietet mit ihren einzigartigen Voraussetzungen nun die Chance, dem zu erwartenden
riesigen Interesse der Fans wirklich umfassend gerecht zu werden", nennt Uwe Harnos
(48), Präsident des WM-OK, einen wesentlichen Grund für die Entscheidung, nach Gelsenkirchen zu
gehen.
Offizielle Vorstellung des Projekts
Während in den vergangenen Wochen bereits heftig in der Öffentlichkeit spekuliert wurde, nachdem
kein Geringerer als die russische Torhüter-Legende Wladislav Tretjak in einem Interview mit einer russischen
Zeitung von den noch vertraulichen Plänen gesprochen hatte, wurde das Vorhaben nun erstmals
offiziell bestätigt. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde das Konzept für das Eröffnungsspiel
gemeinsam von den Parteien vorgestellt, die das Projekt im Rahmen einer Partnerschaft möglich machen:
der Eishockey-Weltverband IIHF, deren langjähriger Vermarktungspartner Infront Sports &
Media, das Organisationskomitee der WM sowie die FC Schalke 04-Stadion-Betriebsgesellschaft als
Betreiber der Veltins-Arena.
Dreijährige Planung
Erste Überlegungen, mit dem Eröffnungsspiel ein größtmögliches Publikum anzusprechen gab es bei
Infront und dem Deutschen Eishockey Bund (DEB) bereits kurz nach der Vergabe der WM an den DEB
im Jahre 2005. Im Nachgang dazu wurde bei dem Schweizer Unternehmen Nüssli, einem der renommiertesten
Planer und Tribünenbauer weltweit, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Anfang
2008 wurden die Gespräche mit der Veltins-Arena konkretisiert. Im September 2008 beim Halbjahreskongress
der IIHF in Montreux wurde das Projekt vom WM-Organisationskomitee erstmals im Detail
vorgestellt und von der IIHF sowie den Verbänden der an der 2010 IIHF WM beteiligten Nationen abgesegnet.
Da die WM-Regularien der IIHF nicht mehr als zwei Spielorte für eine WM vorsehen, musste
in diesem Fall eine – ebenfalls in den Regularien vorgesehene – Ausnahmegenehmigung durch den
IIHF-Kongress erteilt werden. Daraufhin wurden die Detailplanungen in die Wege geleitet.
Deutschland eröffnet die WM
Das deutsche Team wird in jedem Falle das Eröffnungsspiel auf Schalke bestreiten. In Frage kommende
Gegner sind Kanada, Russland, Schweden, Finnland oder Tschechien, mithin die ganz großen
Eishockey-Nationen. "Besonders wichtig war uns, bereits vor unserer endgültigen Entscheidung die
Zustimmung der in Frage kommenden Gegner zu bekommen", betont Franz Reindl (54), Generalsekretär
des OK, "denn vor einer solch' gewaltigen Kulisse spielen auch gestandene NHL-Spieler nicht
jeden Tag. Das war dann aber reine Formsache, denn die Begeisterung war bei allen überwältigend
und wir sind uns alle einig, dass das gesamte Eishockey mit diesem Spiel ein riesiges Ausrufezeichen
setzen kann", erläutert Reindl die Resonanz. Auch Bundestrainer Uwe Krupp (43) freut sich über den
Coup: "Vor einer solchen Kulisse und noch dazu bei einer WM vor eigenem Publikum zu spielen, ist
doch der Traum eines jeden Eishockeyspielers. Das erlebst Du mit Sicherheit nur einmal in Deiner
Karriere. Das gibt jedem auf dem Eis einen extra Schub Motivation."
Beste Voraussetzungen in der Veltins Arena – Große logistische Herausforderung
Wesentliche Voraussetzung für das Eröffnungsspiel auf Schalke ist das verschließbare Dach der
Veltins-Arena, da IIHF Weltmeisterschaften u. a. aufgrund der Anforderungen an Wetter-Unabhängigkeit
und TV-Beleuchtung nur noch in geschlossenen Spielstätten ausgetragen werden. Ein weiterer
bedeutsamer technischer Vorzug der Veltins-Arena ist der vollständig herauszufahrende Fußball-Rasen.
Auf der darunter liegenden Veranstaltungsfläche wird der komplette, den Anforderungen der IIHF
entsprechende Eisring mit den IIHF-Maßen von ca. 60 x 30 m mittig installiert. Die Eisfläche liegt somit
ca. 135 cm tiefer als das Fußballfeld, was einen günstigeren Anstiegswinkel für die bis nahe an die
Eisfläche heran zu bauenden Zusatztribünen ermöglicht. Für das perfekte Eis wird die österreichische
Firma AST sorgen, die schon mehrere Weltmeisterschaften mit mobiler Eis- und Bandentechnik beliefert
hat. Planung und Errichtung der zusätzlichen rund 14.500 Tribünenplätze werden von dem
Schweizer Unternehmen Nüssli durchgeführt. Insgesamt werden dabei rund 25 Sattelschlepper mit ca.
450 Tonnen Material anrollen. Der Aufwandsetat für das Eröffnungsspiel in der Veltins-Arena beträgt
rund 1,2 Mio. EUR.
GUINNESS WORLD RECORD angemeldet
Der angestrebte Zuschauer-Weltrekord wurde bei GUINNESS WORLD RECORDSTM (GWR) offiziell in der
Kategorie "Bestbesuchtes Eishockey-Spiel aller Zeiten" angemeldet und ist bei exakt 74.555 Zuschauern
erreicht. GWR ist weltweit bekannt als die Institution für die Überprüfung und Beglaubigung von
Weltrekorden. Eine Tatsache wird nur als Rekord anerkannt, wenn sie "eindeutig, überprüft, beweisbar
und über jeden Zweifel erhaben ist", so die Regeln von GWR. Die bisherige – nicht offiziell registrierte
- Bestmarke für Eishockey-Spiele liegt bei 74.554 Zuschauern, welche im Oktober 2001 die College-
Partie zwischen den Michigan State Spartans und den Wolverines der University of Michigan im offenen
Football-Stadion von Lansing/Michigan verfolgten. Die Höchstmarke in der nordamerikanischen NHL
liegt bei 71.217 Zuschauern. "Der Weltrekord ist natürlich eine Herausforderung für den Sport in
Deutschland, insbesondere für das Eishockey und für das WM-OK, aber sicher auch ein enormer Anreiz
für jeden Zuschauer", hebt OK-Generalsekretär Franz Reindl hervor, "denn aktiv bei einem Weltrekord
mitzuwirken und so ein Stück Geschichte mitzuschreiben, das erlebt man nicht jeden Tag. Davon
erzählt man später noch seinen Enkeln und wir versprechen gemeinsam mit unseren Schalker Partnern,
dass jeder Zuschauer von diesem Spiel ein schönes Souvenir nach Hause tragen wird."
Im Herzen der "Eishockey-Republik Deutschland"
Auch geographisch bietet die Veltins-Arena beste Voraussetzungen für ein volles Haus. Sie liegt mitten
im Herzen der "Eishockey-Republik Deutschland". Allein fünf DEL-Clubs (Duisburg, Düsseldorf, Iserlohn,
Köln und Krefeld) sowie Herne aus der Oberliga Nord sind in der Umgebung beheimatet. In der
gesamten Rhein/Ruhr-Region um Gelsenkirchen leben rund 20 Mio. Menschen. Über die internationalen
Flughäfen Düsseldorf, Dortmund und Münster/Osnabrück ist Gelsenkirchen bestens aus der Luft
erreichbar. Zur Kölner Lanxess Arena, dem Hauptspielort der 2010 IIHF WM, wo die Eröffnungsspielgegner
ihre weiteren Vorrundenpartien austragen und ein Großteil der ausländischen Fans Quartier
machen wird, beträgt die Fahrzeit mit dem Auto nur rund eine Stunde.
René Fasel, Präsident der IIHF: "Das wird eine beispielgebende Veranstaltung, die alles zusammenführen
wird, was wir über die perfekte Ausrichtung von IIHF Weltmeisterschaften über die Jahre
gelernt haben. Gemeinsam mit dem Organisationskomitee und unserem langjährigen Vermarktungspartner
Infront werden wir einen Meilenstein für unseren Sport setzen."
Horst Lichtner, Generalsekretär der IIHF: "Ein WM-Spiel vor einer solchen Kulisse hat es noch
nicht gegeben. Das wird eine großartige Sache für die Fans und die Teams und es wird die 2010 IIHF
WM für alle unvergesslich machen. Das Ereignis wird Maßstäbe für die Zukunft setzen und es wird eine
echte Standortbestimmung für das tatsächliche Potenzial des Eishockeys in Deutschland und Europa."
Uwe Harnos: Präsident des Organisationskomitees: "Das Eröffnungsspiel spielt eine besondere
Rolle als Kick-Off für die gesamte 2010 IIHF Weltmeisterschaft mit insgesamt 56 Spielen in Köln,
Mannheim und Gelsenkirchen und soll eine Welle der Begeisterung auslösen, die uns durch die gesamte
WM trägt. Das Spiel in dieser fantastischen Arena ist ein besonderes Angebot an die vielen Eishockey-
Fans in Deutschland, aber es ist auch perfekt geeignet, unseren faszinierenden Sport denjenigen
näher zu bringen, die bisher wenig oder keine Berührung mit dem Eishockey hatten."
Philippe Blatter, Präsident & CEO von Infront Sports & Media: " Wir sind begeistert über diesen
Weltrekord-Versuch. Während der vergangenen drei Jahre konnte Infront seine langjährigen Partnerschaften
zum DEB und zur Veltins-Arena nutzen, um das gemeinschaftliche Projekt auf den Weg zu
bringen. Die Anpassung und Nutzung dieses hochmodernen Fußballstadions für die IIHF Weltmeisterschaft
ist ein weiteres Beispiel für Infronts Fähigkeit zur Innovation im Sport-Marketing."
Peter Peters, Geschäftsführer der Veltins-Arena und Vorstand von Schalke 04: "Rund 76.000
Menschen bei einem Eishockeyspiel: eine faszinierende Vorstellung, die mich sofort begeistert hat.
Diesen Weltrekord wollen wir beim WM-Eröffnungsspiel in der Veltins-Arena aufstellen. Wir wollen gemeinsam
mit begeisterten Fans ein unvergessliches Ereignis erleben - das ist eine Veranstaltung, bei
der man dabei sein muss! Für uns ist das Spiel eine großartige Herausforderung und ich bin mir sicher,
dass die Arena dafür die allerbesten Voraussetzungen bietet. Denn ihre Multifunktionalität, die auch im
Sport nichts unmöglich erscheinen lässt, ist einzigartig. Wir sind sehr stolz, einer der Gastgeber der
2010 IIHF WM in Deutschland sein zu dürfen."
Jaroslav Cerný, Unternehmenssprecher des Offiziellen Hauptsponsors Škoda Auto: "In unserer
langen Geschichte als Offizieller Hauptsponsor der IIHF Weltmeisterschaften haben wir dazu beigetragen,
das Eishockey und die Weltmeisterschaften auf ein hohes Niveau zu bringen. Das Eröffnungsspiel
2010 in einer Arena für 76.000 Zuschauer ist jetzt ein Schritt in eine ganz neue Dimension
und wir sind stolz, Teil dieses herausragenden Ereignisses sein zu dürfen."
R. Bernd Assenmacher, Geschäftsführer der Lanxess Arena in Köln und Leiter des LOK Köln:
"Mich beschleicht heute noch Gänsehaut, wenn ich an das Eröffnungsspiel der 2001 IIHF WM in unserer
bis auf den allerletzten Platz gefüllten Arena denke. Solch' ein Spiel hätte jeder WM-Standort
auch 2010 gerne, aber wir haben die Schalke-Idee von Beginn an unterstützt, denn das ist unbezahlbare
Werbung für die gesamte WM und damit auch für die vielen tollen Spiele in Köln."
Daniel Hopp, Geschäftsführer der SAP Arena Mannheim und Leiter des LOK Mannheim: "Etwas
Besseres kann uns nicht passieren. Das Spiel auf Schalke wird riesige öffentliche und mediale
Aufmerksamkeit auf die ganze WM lenken und das ist auch gut für Mannheim als WM-Standort."