Verdienter Sieg für Deutschland
Die schlechte Nachricht zuerst: Im Spiel fünf gegen fünf gelang den
Adlerträgern kein einziges Tor. Doch zwei Unterzahltreffer und ein Powerplaytor
waren die Ausbeute der Schützlinge von Bundestrainer Uwe Krupp gegen eine
kanadische DEL-Auswahl, die durch Mario Scalzo ergänzt wurde. Der Nebeneffekt:
Goalie Youri Ziffzer gelang außerdem noch ein Shut-out. Unser A-Team gewann
nicht unverdient gegen die Ahornblätter, die ein wenig überheblich wirkten und
beim anstehenden Deutschland Cup sicherlich anders auftreten werden. Als das
2:0 durch den wieselflinken Deutsch-Kanadier Richard Mueller fiel, war schon
fast die Vorentscheidung gefallen. Der 26-Jährige schnappte sich in Unterzahl
nach einem schlampigen Pass der Kanadier die Scheibe, startete einen Alleingang
und hatte noch die Nerven, den guten Jamie Storr auszuspielen. Schade aus
deutscher Sicht, dass der schönste Spielzug, ausgehend von Michael Wolf und
Michael Hackert, nicht zum Torerfolg führte. Philip Gogulla zielte über den
Kasten. Ein Schuss ins leere Tor brachte den Endstand.
Kanadas Coach Rich Chernomaz: „Ich bin nicht überrascht von
diesem Ergebnis. Deutschland hat vor allen Dingen im zweiten Drittel in der
defensiven Zone diszipliniert gespielt. Wir hatten keinen Zug zum Tor.“
Krupp: „Das erste Spiel ist wie eine Wundertüte. Im ersten
Drittel hätten wir auch zurückliegen können, wenn Youri Ziffzer nicht so gut
gehalten hatte. Wenn wir Kanada das nächste Mal sehen, werden wir uns noch
einmal steigern müssen. Wir zeigten eine gute Mannschaftsleistung.“
Das Match begann, wie man sich gemeinhin Freundschaftsspiele vorstellt:
flott, ohne zahlreiche Unterbrechungen, fair, allerdings auch ohne großartige
Torchancen. Kanada war zwar optisch überlegen, kam jedoch trotz dreier
Überzahlsituationen auf wenige Moeglichkeiten. Auf deutscher Seite sorgten
besonders Kapitän Daniel Kreutzer und Patrick Hager, das Nesthäkchen der
Adlerträger, mit ihren Schüssen für Stimmung auf den halbvollen Rängen.
Ansonsten gab es nicht viel Spektakuläres zu sehen.
Im Mitteldrittel wurde nach fünf Minuten endlich Gas gegeben. Jetzt
waren die Ahornblätter mit dem Absitzen von Strafminuten an der Reihe. Fünfmal
wurden die Gäste in die Kühlbox verbannt, und als ausgerechnet mit Bryan Adams
ein „Einheimischer“ schmorte, schlugen die Deutschen zu. Richard
Mueller zog einfach ´mal vom Bullykreis ab, und schon stand es 1:0. Zuvor
hatten Michael Wolf auf der einen und Nathan Robinson auf der anderen Seite die
besten Möglichkeiten, etwas Zählbares auf die Beine zu stellen. Die größte
Ausgleichschance vergab erneut der Berliner Robinson, der an Youri Ziffzer im
„Adlerhorst“ scheiterte.
Deutschland: Ziffzer; Butenschön, Schmidt, Bakos, Reiss, Breitbach,
Baxmann, Nicolai Goc, Moritz Müller; Wolf, Hackert, Gogulla, Trew, Ullmann,
Tripp, Mueller, Rankel, Kreutzer, Hager, Hospelt, Marcel Müller (Polaczek).
Kanada: Storr; Armstrong, Julien, McGillis, Regehr, Trepanier, Traynor,
Biron, Scalzo; Milroy, Herperger, Adams, Robinson, Hahn, Corbet, King, Collins,
Courchaine, Milley, Papineau, Wright.
Tore: 1:0 (29;18) Mueller (Kreutzer), 2:0 (43;28) Mueller, 3:0 (59;52)
Tripp (Wolf). – Zuschauer: 9.865. – Strafminuten: Deutschland 16,
Kanada 16. – Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn), Stricker (Schweiz).
Fotos by City-Press