Uwe Krupp sieht viel Positives und erwartet Steigerung

Für Bundestrainer Uwe Krupp ist es keine Frage. Die deutsche Nationalmannschaft wird aus dem 1:3 (0:2, 0:0, 1:1) gegen Vize-Weltmeister Finnland, das am Donnerstag in Regensburg die WM-Vorbereitung eröffnete, rasch ihre Lehren ziehen und diese schon am Freitag in München bei der Gelegenheit zur Revanche anbringen.
„Ich gehe davon aus, dass dieses nächste Spiel knapp wird“, sagte Uwe Krupp optimistisch. Anlass zu seiner Zuversicht gab ihm das Positive, das er der Partie in der Donauarena abgewinnen konnte.
„Finnland war ein sehr schwieriger Gegner. Wir wussten vorher, dass harte Arbeit vor uns lag. Wir waren aber im ersten Drittel noch nicht auf dem internationalen Spiellevel. Danach haben wir die Ärmel hochgekrempelt und wurden besser. Die Mannschaft hat sich dann relativ schnell angepasst und sich Chancen herausgespielt. Das war wichtig“, analysierte der frühere NHL-Crack.
Mit dem 1:3, das am Ende auf der Anzeigetafel stand, konnte sich der Bundestrainer durchaus anfreunden. „Dieses Ergebnis ist insgesamt okay. Wir haben nie aufgegeben, so ist mein Fazit für das erste Testspiel positiv“, erklärte Uwe Krupp, der sich am Ende der Begegnung auch über anerkennende Standing Ovations der 4.786 Zuschauer freuen durfte.
Das Publikum in der gut besuchten Donauarena erkannte sehr wohl, dass sich die eigene Nationalmannschaft gegen ein Team stemmte, das ihr in gewissen Belangen überlegen war.
Eine von vier Überzahlgelegenheiten im ersten Drittel nutzten die Finnen zur Führung. Ville Mantyma zog aus der Ferne ab und überraschte damit den deutschen Schlussmann Alexander Jung (16.). Gute zwei Minuten später legten die Nordlichter gleich das 2:0 nach. Bei deutschem Powerplay konterten sie die indisponierte Defensive um den zu langsamen Chris Schmidt klassisch aus, Jarkko Immonen schloss die Kombination mustergültig ab.
Nachdem Alexander Jung in der 23. Minute bei einem Schuss von Janne Niinima das Glück des Tüchtigen zur Seite stand, war die deutsche Mannschaft im Mittelabschnitt um den Anschlusstreffer bemüht, am Ruhe ausstrahlenden Sinuhe Wallinheimo aber kein Vorbeikommen.
Im Schlussabschnitt zeigten die gefällig stürmenden Gäste erneut ihre ganze Klasse, als Mikka Pyorala eine traumhafte Kombination im Powerplay mühelos zum 3:0 abschloss (46.). Der Ehrentreffer durch den Goalgetter Michael Wolf (57.), der - schön von Michael Waginger vor dem Tor in Szene gesetzt - endlich den früheren DEL-Goalie im Tor der Finnen überwinden konnte, war schließlich der versöhnliche Schlusspunkt in einer Testpartie, die ihrem Charakter gerecht wurde und mehr Wegweiser als Gradmesser war.
Entsprechend sprach Verteidiger Martin Ancicka, als Ex-Regensburger an der Donau gefeiert, von einer „ordentlichen Leistung“ der deutschen Mannschaft, Stürmer Felix Schütz fand diese Finnen zu diesem Zeitpunkt als Gegner „gerade richtig“. Und der finnische Coach Doug Shedden, der momentan potenzielle WM-Kandidaten aussiebt, hatte schließlich ein „gutes Spiel für beide Seiten“ ausgemacht. Darauf lässt sich aufbauen, das ließ sich dementsprechend unisono festhalten.
TORE:
0:1 (15.30) Mantymaa (Leino) 5:4
0:2 (17.46) Immonen (Jokela, Santala) 4:5
0:3 (45.53) Pyorala (Immonen, Hahl) 5:4
1:3 (56.44) Wolf (Waginger)
Strafminuten: Deutschland 14 - Finnland 8
Schiedsrichter: Looker (USA), Schütz (Deutschland)
Zuschauer: 4.786