U20-WM: Leistungsgerechtes Remis zwischen Deutschland und Lettland

Zu den Statistiken Nach dem zweiten Turniertag bei der U-20-B-Weltmeisterschaft in Berlin hat die DEB-Auswahl durch ein 4:4 gegen Lettland ihre Aufstiegschance gewahrt. 1.200 Zuschauer, darunter Bundestrainer Zach, sowie etliche DEL-Trainer und Manager, sahen am Montagabend ein über weite Strecken packendes und unterhaltsames Spiel zwischen beiden Vertretungen.
Deutschland – Lettland 4:4 (0:1, 4:2, 0:1)
Die Höfner-Truppe startete unerwartet offensiv in die Partie. Zumal der Bundestrainer nach dem gestrigen Auftaktsieg gegen Ungarn noch angekündigt hatte, mehr aus der Abwehr heraus spielen zu wollen. Belohnt wurden die Anfangsbemühungen durch das frühe 1:0 in Überzahl durch den Landshuter Alexander Feistl. Doch ab ungefähr der Hälfte des ersten Drittels übernahm mehr und mehr Lettland das Kommando. Hilfreich war dabei auch der Umstand, dass der schwedische Referee Rodmark in schöner Regelmäßigkeit die DEB-Auswahl dezimierte. So mussten die deutschen Junioren kurz vor Ende des Drittels 89 Sekunden mit zwei Mann weniger auskommen. Doch Schlussmann Patrick Ehelechner ließ erst gar keine Gefahr aufkommen. In der 25. Minute musste sich aber auch der deutsche Torsteher das erste Mal geschlagen geben. Die Letten kamen mit viel Schwung aus der Kabine und münzten diesen in den Ausgleich durch Karsums um. Glücklicherweise zeigte sich das DEB-Team davon nicht geschockt. Knapp eine Minute später erzielte Thomas Fischer mit einem Schlagschuss von der blauen Linie die erneute Führung für Deutschland. Mitte des Spiels überschlugen sich dann die Ereignisse im Hohenschönhauser Wellblechpalast. Zuerst machten die Balten durch zwei Tore von Beresnevs und Undelis innerhalb von 22 Sekunden aus dem 1:2 ein 3:2. Doch eine halbe Minute später klinkte Lokalmatador Frank Hördler von den Eisbären erneut im Powerplay die Scheibe zum Ausgleich ein. Leider gelang es den Gastgebern nicht, gegen die technisch beschlagenen Letten das Unentschieden mit in die zweite Pause zu nehmen. Nach einem schulbuchmäßig vorgetragenen Konter markierte Karsums mit seinem zweiten Torerfolg das 4:3 (37.). Zu Beginn der letzten Periode durften sich die Höfner-Buben des Öfteren in Unterzahl versuchen. Aus mehr oder weniger unerfindlichen Gründen dezimierte der Unparteiische die DEB-Auswahl scheinbar nach Belieben. Ein weiteres Tor war nur eine Frage der Zeit. Und es fiel auch – allerdings für die Deutschen. Markus Kink setzte sich gut in Szene und tunnelte Mustukovs im lettische Tor zum abermaligen Ausgleich (42.). In der Folgezeit boten sich beiden Teams noch die Möglichkeit zum Sieg, doch am Ende blieb es beim Unentschieden, welches beiden Teams im weiteren Turnierverlauf noch die Chancen auf den Aufstieg lässt. Als leistungsgerecht stuften im Anschluss sowohl Juniorenbundestrainer Ernst Höfner als auch Bundestrainer Hans Zach den Ausgang der Partie ein. Jedoch zeigte sich Höfner im Großen und Ganzen nicht zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft. „Die Abwehrleistung des gesamten Teams hat nicht gestimmt“, sagte er nach den spannenden 60 Minuten. Lediglich Ehelechner wollte er aus seiner Gesamtkritik herausnehmen. Nach den Aussichten für den weiteren Turnierverlauf befragt, antwortete er: „Wir können uns nicht immer darauf verlassen, dass wir vier Tore schießen.“ Nächster Gegner der DEB-Auswahl ist am Mittwoch die Vertretung Dänemarks (20 Uhr).
Kasachstan – Dänemark 1:3 (1:0, 0:1, 0:2)
Einen überraschend starken Eindruck hinterließ am Mittag die Nationalmannschaft Dänemarks bei ihrem zweiten Turniersieg gegen das Team aus Kasachstan (3:1). Wie schon am Sonntag gegen Slowenien agierten die Nordländer aus einer stabilen Abwehr heraus. Selbst durch den frühen Rückstand nach sechs Minuten (Kolesnikov traf in Überzahl) ließen sich die Dänen nicht aus der Ruhe bringen. Bedingt dadurch, dass die Asiaten sich daraufhin in die Defensive zurückzogen, erspielte sich die Mannschaft von Trainer Bergkvist leichte Feldvorteile. Jedoch dauerte es bis zur 24. Minute, ehe Moller der verdiente Ausgleich gelang. Auch in der Folgezeit erspielten sich die Dänen ein Übergewicht, doch weitere Tore wollten bis zur zweiten Pause nicht mehr gelingen. Im Schlussabschnitt bot sich den schätzungsweise 150 Zuschauern im Wellblechpalast das gleiche Bild. Dänemark weiterhin spielbestimmend, Kasachstan verlegte sich teilweise nur noch auf ihr brandgefährliches Konterspiel. Sechs Minuten vor dem Ende zahlten sich dann die Bemühungen der Nordeuropäer aus. Aus dem Gewühl heraus lupfte Petterson den Puck über Kasachstans Goalie Vorogushin zum 2:1 ins Netz. Als in den Schlusssekunden die Kasachen alles auf eine Karte setzten und sie ihren Keeper durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, machte Dänemarks Kapitän Frans Schmidt Nielsen (NHL-Drittrundendraft/Montréal) mit dem 3:1 alles klar. Mit ihrem zweiten Turniersieg zählen die Dänen nun mit zum erweiterten Favoritenkreis, wogegen Kasachstan sich aus selbigen wohl verabschiedete.
Slowenien – Ungarn 0:5 (0:3, 0:2, 0:0)
In einem weiteren Spiel des zweiten Turniertages setzte sich Slowenien mühelos mit 5:0 gegen die chancenlose Auswahl aus Ungarn durch. Von der ersten Minute an dominierten die Jungs von Coach Gorazs Hiti das Match gegen den B-Gruppen-Aufsteiger. Mit ihren Toren sorgten Pajic (5. Minute), Bevk (14.) und Japelj (20.) für eine beruhigende 3:0-Führung nach dem ersten Drittel. Zwei weiteren Treffern der Slowenen versagte der gute Unparteiische Boniface (Italien) zurecht die Anerkennung. Im Mittelabschnitt ließen es die Spieler aus der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik etwas gemächlicher angehen. So dauerte es bis zur 31. Minute, ehe Krivic den guten ungarischen Torsteher Szoke zum vierten Male bezwingen konnte. Der selbe Spieler war es auch, der zwei Minuten vor der zweiten Pause das Ergebnis auf 5:0 schraubte. Zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung über den Sieger in dieser Partie freilich schon lange gefallen. Die Magyaren wehrten sich zwar verzweifelt gegen die drohende Niederlage, doch die Möglichkeiten, selbst zum Torerfolg zu kommen, ließen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Selbst aus einem 113-sekündigem Überzahlspiel im Schlussdrittel konnten die Ungarn nichts zählbares herausholen. Doch auch Slowenien konnte kein weiteres Erfolgserlebnis mehr verbuchen, da sie anscheinend für den weiteren Turnierverlauf Kräfte sparen wollten. (ml)
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