U20 Summer Challenge: Befriedigende Bilanz für DEB-Auswahl
Berichte aus der Frauen-BundesligaAuf Platz drei hinter der Schweiz und Tschechien kam die DEB-Auswahl nach den drei Turniertagen der Summer Challenge im Berliner Wellblechpalast ein. Nachwuchsbundestrainer Ernst Höfner zog in einem kurzen Interview mit Hockeyweb-Redakteur Matthias Eckart ein insgesamt positives Fazit:
Herr Höfner, wie würden Sie das Niveau des Turniers einstufen?
"Ich denke, dass die Schlusstabelle ein realistisches Bild vom Leistungsvermögen der teilnehmenden Mannschaften zu diesem frühen Saisonzeitpunkt wiedergibt. Das Tempo in allen Spielen war erstaunlich hoch. Insbesondere die Schweizer mit ihrem 89er Jahrgang konnten überzeugen und haben bewiesen, dass der Abstieg in die B-Gruppe nur ein Unfall war, der schnell wieder ausgebügelt werden wird. Wir sind mit der Leistung unserer Mannschaft alles in allem zufrieden."
Wie bewerten Sie die Leistung der deutschen Mannschaft?
"In den Spielen gegen Tschechien und die Schweiz, konnte man sehen, dass dieses Turnier sehr früh für viele unserer Spieler kam. Beide Spiele gingen durch Gegentore im Schlussdrittel verloren. Da fehlte es noch am Stehvermögen und Konzentration über die gesamte Spielzeit. Zwar wird an vielen Standorten in Deutschland gerade mit den jungen deutschen Spielern inzwischen frühzeitig aufs Eis gegangen, doch richtiges Mannschaftstraining ist das dann meist noch nicht, es wird eher in kleineren Gruppen gearbeitet. Tschechen und Schweizer sind schon seit wenigstens vier Wochen mit ihren Mannschaften auf dem Eis. Dass alles passen muss, um diese beiden Mannschaften schlagen zu können, war uns von vornherein klar. Dennoch haben wir auch in diesen Spielen über weite Strecken gut mithalten können. Letzten Endes heißt es aber im Dezember bei der WM in Kanada in Top-Form zu sein, nicht Anfang August. Die Spieler gehen jetzt in die Vereine zurück, bekommen hoffentlich möglichst viel Eiszeit und stehen uns dann zur nächsten Maßnahme in noch besserer Verfassung wieder zur Verfügung."
Würden Sie sich nicht dennoch wünschen, ihre Mannschaft öfter zu Maßnahmen zusammenziehen zu können?
"Natürlich wäre das wünschenswert. Das wird ihnen jeder Trainer sagen, den sie danach fragen. Aber umso wichtiger ist es daher für uns, immer in engem Kontakt mit den Klubs und Vereinen zu stehen, wo tagtäglich mit den Spielern gearbeitet wird."
Herr Höfner, Sie gaben zu Beginn des Turniers als Zielsetzung an, weitere Spieler zu finden, die ihrer Mannschaft in Kanada weiterhelfen können. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?
"Verteidiger Denis Reul zum Beispiel konnte ich erstmals so intensiv beobachten. Er ist ein großer, kräftiger Verteidiger mit Übersicht, der schon drüben in der Juniorenliga spielt. Er wird uns bei der WM gewiss helfen können und ziemlich sicher dabei sein. Dominik Bielke von der Berliner Fraktion hat ebenfalls eine gute Leistung gezeigt und sich uns damit angeboten. Dasselbe trifft in ähnlicher Weise auf Patrick Pohl zu. Und in Markus Keller haben wir eine weitere Option auf der Torhüterposition, über die wir uns wohl die wenigsten Sorgen machen müssen."
Wie geht es bis zur WM weiter?
"Im November reisen wir zu einem Turnier nach Kanada, um uns mit den Gegebenheiten dort vertraut zu machen, die dann auch bei der WM in Ottawa herrschen werden. - Die WM in Kanada wird für uns alle eine große Sache und wir wollen dort unbedingt die A-Gruppe sichern. Dass wir durchaus mithalten können, haben wir auch jetzt bei der Summer Challenge wieder gesehen. Wir haben bis zur WM aber noch einiges zu tun, damit dieses Ziel tatsächlich erreicht wird."