Sledge-Eishockey: Turniersieg in Turin
Gleich zwei Mitbewerber um die Qualifikation zu den Paralympischen Spielen 2010 hat die Deutsche Nationalmannschaft im Sledge-Eishockey am vergangenen Wochenende während eines Dreiländer-Turniers in Turin auf die Plätze verweisen können. Während des viertägigen Events trafen die Mannschaften aus Italien, Tschechien und Deutschland jeweils zweimal aufeinander. Dabei konnten die Athleten um Nationaltrainer Michael Gursinsky mit einer insgesamt starken Leistung überzeugen.
Während die beiden Begegnungen zunächst mit Tschechien (2:1) und gegen Italien (0:1) am Freitag aus Sicht der Gegner noch eher moderat abliefen, spiegeln die Ergebnisse kaum die Spielszenen auf dem Eis wider. Über weite Teile der Begegnungen dominierten hier bereits die Deutschen. Nur sollte es trotz massiven Druck auf die gegnerischen Tore zu weiteren Treffern reichen. Die nicht unbedingt dem Niveau der Begegnung angepasste Leistungsform der Unparteiischen trug ein Übriges zu den Ergebnissen bei. Das war auch während der vorentscheidenden Begegnung Deutschlands gegen Italien am Sonnabend zu verspüren. Mit insgesamt 41 Strafminuten war es fast ein komplettes Spiel in Unterzahl. Doch auch das brachte die deutsche Scorer wie Udo Segreff und Bas Disveld (beide Ice Lions Langenhagen) nicht aus der Ruhe bringen. Aufbauend auf den schnellen Spielzügen ihrer Teamkollegen und unterstützt durch die exakt arbeitende eigene Verteidigung konnten sie dem deutschen Team einen klaren 3:0-Sieg über Gastgeber Italien bereiten.
Beflügelt von dieser Leistung wollte die Mannschaft den Turniersieg. Noch im November unterlag man Vize-Europameister Tschechien im 0:3 und es galt eine offene Rechnung zu begleichen. Darüber hinaus war der Weggang von Spitzenspieler Sebastian Kessler (Wiehl) zu kompensieren. Nicht unbedingt positive Voraussetzungen. Doch die deutschen Spieler fanden zu alten Stärken zurück. Mit starken Einzelleistungen und einer geschlossenen Mannschaftsdarbietung ließ das Team der tschechischen Nationalmannschaft nicht einmal die Hoffnung auf den Turniersieg. 45 lange Minuten dominierten die Deutschen auf der Eisfläche und machten teilweise mit dem Gegner, was sie wollten. Ein verdienter 3:1-Endstand und ein klarer Turniersieg waren die Belohnung.
Bereits Ende Februar steht für die Sledge-Eishockeyspieler die nächste Turnierprüfung beim Canada-Cup in Vancouver bevor. Mit Gegnern aus Kanada, USA und Japan sicherlich ein höherwertiges Turnier, gilt es auch dort, gegen WM-Gruppen-Gegner (Kanada und Japan) zu bestehen und zu siegen.