Remis im zweiten Vergleich mit Lettland - WM-Kader verkleinert
Berichte aus der Frauen-BundesligaSchiedlich, friedlich trennte sich die deutsche
Eishockey-Nationalmannschaft in ihrem zweiten Vergleich mit Lettland am
Samstagabend in Ravensburg mit 3:3, und am Ende waren (fast) alle zufrieden:
DEB-Präsident Hans-Ulrich Esken, der von einer guten
Vorbereitung sprach und hofft, „dass wir langfristig den achten Platz in der
Weltrangliste halten können“ - Bundestrainer Greg Poss, der sein Team
wesentlich konzentrierter als in der
ersten Begegnung beider Mannschaften agieren sah und natürlich die 3000 Fans in
der ausverkauften Ravensburger Eishalle, die ein über weite Strecken packendes
und hochklassiges Eishockeyspiel gesehen haben.
Relativ unzufrieden dürften am Samstagabend wohl nur fünf
Nationalspieler gewesen sein: Felix Petermann, David Sulkovsky, Christian
Hommel, Sasa Martinovic und Dimitri Pätzold. Sie mussten nach dem Spiel ihre
Schläger separat verpacken, und das bedeutete nichts anderes, als dass sie
statt zur Weltmeisterschaft nach Wien in den Urlaub fahren können. Greg Poss hat
den Fünfen unmittelbar nach der Begegnung eröffnet, dass sie nicht mehr zum
Kader für die WM gehören würden.
Dies heißt nicht unbedingt, dass sie schlechter als andere
etablierte Kräfte agiert hätten. Aber irgendwo muss der Bundestrainer
schließlich einen Schnitt machen, zumal in den nächsten Tagen noch einige
frische Kräfte – aus Mannheim, Berlin und aus Übersee - zum Team stoßen werden.
Falls sich keine neuen Verletzungen einstellen sollten, wird der Kader des
letzten Vorbereitungsspieles gegen die USA in Rosenheim 27 Mann umfassen. Und
daraus muss Poss dann nochmals zwei Spieler aussortieren, sodass er mit 25
Nationalspielern den Weg nach Wien antreten wird.
Gegen Lettland konnte der Bundestrainer auf jeden Fall schon
eine deutliche Leistungssteigerung feststellen: „Wir waren heute viel
konzentrierter als in Kaufbeuren. Doch nach dem 2:0 wurden wir
unverständlicherweise wieder leichtsinnig.“
In der Tat: Das deutsche Team startete mit viel Elan und
spielte die sichtlich überraschten Gäste zu Beginn förmlich an die Wand. Das
1:0 durch Barta im Nachschuss und das 2:0 von Kreutzer nach einem grandiosen
Zusammenspiel im Powerplay waren die logische Folge. Doch dann folgte die von
Poss monierte Leichtsinnsphase, und schon gelang den Letten mit einem Doppelschlag
der Ausgleich. Besonders sehenswert das zweite Tor von Mikelis Redlihs, der die
Scheibe mit dem Rücken zum Tor an der blauen Linie annahm, in unnachahmlicher
Weise trotz Behinderung zum deutschen Tor zog und Goalie Pätzold keine Chance
ließ. Redlihs, der bei Riga 2000 unter Vertrag ist, wurde zum besten Spieler
seines Teams gewählt, und es würde niemanden wundern, wenn der 21-Jährige vor
einer großen internationalen Karriere stünde.
Bester deutscher Spieler wurde übrigens Kapitän Jan Benda,
der nach der zwischenzeitlichen Gästeführung kurz vor Schluss den
vielumjubelten 3:3-Ausgleich erzielen konnte.
Am kommenden Dienstag geht es nun in München gegen die USA.
Man darf gespannt sein, wie sich das deutsche Team im Vergleich mit den
NHL-Profis aus der Affäre ziehen wird. Eine nochmalige Leistungssteigerung
scheint allerdings notwendig, will man nicht unter die Räder kommen. Robert
Müller und Oliver Jonas im deutschen Tor werden Schwerstarbeit vollbringen
müssen.
Tore:
5.01 Min. 1:0 Barta
8.07 Min. 2:0 Kreutzer
16.36 Min. 2:1 Cipruss
18.33 Min. 2:2 Redlihs
29.05 Min. 2:3 Berzins
57.06 Min. 3:3 Benda
Schiedsrichter: Reiber (Schweiz)
Zuschauer: 3000