Poss: "Kritik an Höfner und Englbrecht ist unberechtigt"
Die Zeiten, in denen sich ein Eishockeyspieler im Sommer
wochenlang die Sonne auf den Bauch brennen lassen und faulenzen konnte, sind
schon lange vorbei. Eishockey ist zu einem Ganzjahressport geworden, sodass es
nicht verwundert, wenn der DEB mitten im Hochsommer für seine Auswahlspieler
freiwillige Trainingseinheiten anbietet. Am
Rande dieser Übungen stand Bundestrainer Greg Poss Hockeyweb Rede und Antwort:
Herr Poss, können Sie, mit dem Abstand einiger Wochen, Gründe für die
Pleite der Nationalmannschaft bei der WM nennen?
Dafür gibt es viele kleine Gründe, die ich allerdings nicht öffentlich
diskutieren möchte. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass der Unterschied
zwischen dem Achten und dem Sechzehnten sehr gering ist. Da entscheiden oft
Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage.
Was sagen Sie zu den Angriffen in der Presse gegen Ihre Person?
Wenn man keinen Erfolg hat, ist so etwas normal. Wer das nicht wegstecken
kann, ist als Bundestrainer fehl am Platze.
Was werden Sie in Zukunft anders machen?
Ich habe jetzt die Chance, das ganze Jahr zu arbeiten. Die Tatsache, dass
ich nicht mehr Vereinstrainer bin, gibt mir die Möglichkeit, mehr mit den
jeweiligen Vereinen zu kooperieren, mit Spielern und Trainern zu sprechen.
Vorher war da immer ein gewisses Misstrauen, schließlich war ich mit Nürnberg
ein direkter Konkurrent. Außerdem klappt die Zusammenarbeit zwischen DEL und
DEB sehr gut, was sich auch positiv auf das Nationalteam auswirken wird.
Wie funktioniert die Arbeit mit Uwe Krupp?
Sehr gut! Wir diskutieren intern sehr viel und tauschen unsere Meinungen
aus, auch mit Klaus Merk. Nach außen
vertreten wir allerdings immer nur eine einheitliche Meinung. Die letzte
Entscheidung habe allerdings ich als Headcoach.
Warum haben Sie sich neue Assistenten gesucht?
Nach dem Misserfolg bei der WM mussten wir eine neue Energie in die
Mannschaft bringen. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich mit den bisherigen
Assistenten Höfner und Englbrecht unzufrieden war. Im Gegenteil: Die Beiden
haben jederzeit eine gute Arbeit geleistet, starken Charakter gezeigt und sich
immer loyal verhalten. Jegliche Kritik an Höfner und Englbrecht ist völlig
unberechtigt.