Olympia-Qualifikation der Frauen in Bad Tölz: 5:1-Sieg gegen Lettland

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Von 11. bis 14. November 2004 findet in Bad Tölz die Olympia Qualifikation Gruppe B der Frauen statt. Neben Deutschland nehmen die Teams aus Kasachstan, Lettland und Slowenien an diesem Turnier teil. Nur der Gruppensieger ist für die Olympischen Spiele 2006 in Turin/ ITA qualifiziert.



Glanzloser Auftaktsieg gegen Lettland

Pflicht erfüllt, die Nerven verhinderten Kür

Mit einem 5:1 (2:1, 1:0, 2:0)-Erfolg startete die deutsche

Fraueneishockeynationalmannschaft am gestrigen Abend in Bad Tölz vor 425

Zuschauern in die Olympia-Qualifikation. Ein verdienter, wenn auch wenig

glanzvoller Sieg vor einer etwas enttäuschenden Zuschauerkulisse.

«Wir brauchen einen guten Start» hatte Bundestrainer Kathan gefordert ?

umgesetzt hat seine Mann-schaft dies nur in den ersten 10 Minuten sowie

im Bezug auf das Endergebnis. Spätestens ab dem Anschlusstreffer zum 1:2

kurz vor der ersten Drittelpause durch die für Bergkamen in der

deutschen Bundesliga spielende Laila Stolte verlor das deutsche Team die

taktische Disziplin und stellte damit Trainer und auch Publikum vor eine

Geduldsprobe. Erst mit dem vierten Treffer zwei Minuten vor Spielende

machte das Team alles klar.

Dabei begann die Kathan ?Truppe stürmisch, schnürte die Lettinnen in

deren Hälfte ein. Es dauerte auch nur knapp fünf Minuten, ehe Raffaela

Wolf (ECDC Memmingen) ein Zuspiel von Christina Oswald (SC Riessersee)

verwandelte und damit die erhoffte frühe Führung gelang. Keine zwei

Minu-ten später nutzte Maritta Becker (DCS Oberthurgau/CH) die erste von

zwei Überzahlsituationen zum 2:0 für das deutsche Team aus. Wieder hatte

Oswald die Torschützin in Schussposition gebracht. Unkonzentriertheiten

in der Defensive nutzten die Lettinen zum Anschlusstreffer 66 Sekunden

vor Ende des ersten Abschnitts. Nachdem ein Konter bereits abgewehrt

schien, kam Laila Stolte vor dem deutschen Tor nochmals an die Scheibe

und lies diese Chance nicht ungenutzt verstreichen.

Im Mitteldrittel war von der Entschlossenheit des Spielbeginns auf

deutscher Seite nicht mehr viel zu sehen. «Ich dachte eigentlich, diese

Zeiten seien vorbei,» grantelte Kathan nach dem Spiel über das Verfallen

ins uneffektive rumzocken. Einzig Maritta Becker, die auch zur besten

deutschen Spielerin gewählt wurde, zeigte beim 3:1 (24. min, Ass.

Lanzl), einem der für sie typischen trockenen und knallharten

Schrägschüsse, die vom Coach geforderte Gradlinigkeit.

Obwohl dieser Treffer recht früh im Drittel fiel, war er kein Auslöser

für mehr Sicherheit und Selbst-vertrauen, eher im Gegenteil. Während die

Offensivabteilung die sich bietenden Gelegenheiten teil-weise bereits im

Ansatz selbst vertändelte, begann in der Defensive eine immer größere

Unsicherheit Fuß zu fassen. Dies setzte sich im Schlussabschnitt nahtlos

fort, selbst erfahrene Kräfte im deutschen Team ließen sich von der

Verunsicherung trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs gegen den international

zweitklassigen Gegner anstecken. Zum warum gab es beim deutschen Tross

hinterher nur ein kolle-giales selbstfragendes Schulterzucken.

Erst zwei Minuten vor Spielende erlöste Claudia Grundmann (OSC Berlin)

nach einem schönen Pass ihrer Berliner Vereinskollegin Anja Scheytt mit

einem überlegten Schuss zum 4:1 Mannschaft und Fans. Welcher Ballast

damit abgefallen war zeigte sich nur knapp eine Minute später, als Sara

Seiler (TV Kornwestheim) dann auch ein Zuspiel von Lanzl und Becker noch

zum 5:1 verwertete.

Am Samstag steht mit den viertklassigen Sloweninnen ein Aufbaugegner

bevor. Möglichkeiten für Bundestrainer Kathan genug, Änderungen und

weiteren möglichen Feinschliff vorzunehmen. Nach dem 17:0-Sieg der als

Hauptkonkurrentinnen um den Turniersieg eingeschätzten Kasachinnen im

Auftaktspiel des Turniers gegen eben diese Sloweninnen sollte das

deutsche Team jedoch auch die Tordifferenz im Auge behalten.

Interessant aus deutscher Sicht aber bereits das Nachmittagsspiel am

Samstag. Dort wird sich ent-scheiden, ob tatsächlich Kasachstan oder

nicht vielleicht doch die Lettinen um den Turniersieg mit-spielen. Beim

letzten ernsthaften Aufeinandertreffen der beiden Teams gab es bei der

B-WM im Frühjahr ein Unentschieden, mit einem Sieg wäre es Nichts mit

dem kasachischen Wiederaufstieg in die Welt-A-Gruppe geworden, vielmehr

hätten die Lettinnen bei der WM im kommenden Jahr in Schweden erstmals

zu den acht Eliteteams gehört.



Deutschland - Lettland 5:1 (2:1 1:0 2:0)

Deutschland:

Tor:

#13 WARTOSCH-KÜRTEN Stephanie (TV Lady Kodiaks Kornwestheim) (x); #31 HARRER Viona (EC Bad Tölz)

Verteidigung:

#8 ZIEGENHALS Nina (Bemidji/USA); #10 RÜCKAUER Sabine (TV Lady Kodiaks Kornwestheim); #15 RITTER Nina (Hamburger SV); #19 OSWALD Christina (C) (SC Riessersee); #20 LINDE Nina (Ilves Tampere/FIN); #23 KRUCK Sabrina (SC RIessersee); #44 FELLNER Susanne (TV Lady Kodiaks Kornwestheim);

Sturm:

#8 SEILER Sara (TV Lady Kodiaks Kornwestheim); #9 WOLF Raffaela (ECDC Memmingen); #12 GÖTZ Susann (OSC Ladies Berlin); #14 SCHEYTT Anja (OSC Ladies Berlin); #24 FRÜHWIRT Stephanie (TV Lady Kodiaks Kornwestheim); #25 BUSCH Franziska (WSV Eishexen Braunlage); #29 GRUNDMANN Claudia (A) (OSC Ladies Berlin); #66 EVERS Bettina (WSV Eishexen Braunlage); #81 BECKER Maritta (A) (DSC Oberthurgau/CH);

Trainer: KATHAN Peter; Co-Trainer: REINARTZ Dieter;

Lettland:

Tor:

#1 ANDRISEVSKA Lolita; #25 KRONTALE Ilze

Verteidigung:

#14 APSITE Aija; #21 ZAKE Linda; #9 RUKMANE Sintija, #18 BRANTE Liene; #7 DINSBERGA Eva; #15 LIEPINA Olita; #6 ZABICKA Anna;

Sturm:

#3 MIHEJENKO Julija; #4 GECAMILJONE Inese; #5 KOKA Iveta; #2 STOLTE Laila (C); #16 MIHEJEVA Aina; #19 LUKASEVICA Inguna; #10 BICEVSKA Ilze; #17 SVALBE Solvita; #22 PETERSONE Leva; #8 GRAVINA-GREVE Sintija; #24 KARPOVA Jelena

Trainer: ZAKIS Andrejs

Zeit Ereignis Spielerin (Spielerin/Grund)

04:52 1:0 Wolf (ECDC Memmingen) Ass: Oswald (SC Riessersee)

05:46 2min Mihejeva (Lettland) Halten

06:13 2:0 Becker (DSC Oberthurgau/CH) Ass: Oswald (SC Riessersee)

13:46 2min Kruck (SC Riessersee) Behinderung

18:54 2:1 Stolte (Lettland/EC Bergkamen) Ass: Lukasevica

23:33 3:1 Becker (DSC Oberthurgau/CH) Ass: Lanzl M. (DSC Oberthurgau)

34:38 2min Brante (Lettland) Hoher Stock

52:55 2min Oswald (SC Riessersee) Ellbogencheck

58:08 4:1 Grundmann (OSC Berlin) Ass: Scheytt (OSC Berlin)

59:04 5:1 Lanzl M. (DSC Oberthurgau) Ass: Seiler (TV Kornwestheim)

Glanzloser Auftaktsieg gegen Lettland

Pflicht erfüllt, die Nerven verhinderten Kür

Mit einem 5:1 (2:1, 1:0, 2:0)-Erfolg startete die deutsche

Fraueneishockeynationalmannschaft am gestrigen Abend in Bad Tölz vor 425

Zuschauern in die Olympia-Qualifikation. Ein verdienter, wenn auch wenig

glanzvoller Sieg vor einer etwas enttäuschenden Zuschauerkulisse.

«Wir brauchen einen guten Start» hatte Bundestrainer Kathan gefordert ?

umgesetzt hat seine Mann-schaft dies nur in den ersten 10 Minuten sowie

im Bezug auf das Endergebnis. Spätestens ab dem Anschlusstreffer zum 1:2

kurz vor der ersten Drittelpause durch die für Bergkamen in der

deutschen Bundesliga spielende Laila Stolte verlor das deutsche Team die

taktische Disziplin und stellte damit Trainer und auch Publikum vor eine

Geduldsprobe. Erst mit dem vierten Treffer zwei Minuten vor Spielende

machte das Team alles klar.

Dabei begann die Kathan ?Truppe stürmisch, schnürte die Lettinnen in

deren Hälfte ein. Es dauerte auch nur knapp fünf Minuten, ehe Raffaela

Wolf (ECDC Memmingen) ein Zuspiel von Christina Oswald (SC Riessersee)

verwandelte und damit die erhoffte frühe Führung gelang. Keine zwei

Minu-ten später nutzte Maritta Becker (DCS Oberthurgau/CH) die erste von

zwei Überzahlsituationen zum 2:0 für das deutsche Team aus. Wieder hatte

Oswald die Torschützin in Schussposition gebracht. Unkonzentriertheiten

in der Defensive nutzten die Lettinen zum Anschlusstreffer 66 Sekunden

vor Ende des ersten Abschnitts. Nachdem ein Konter bereits abgewehrt

schien, kam Laila Stolte vor dem deutschen Tor nochmals an die Scheibe

und lies diese Chance nicht ungenutzt verstreichen.

Im Mitteldrittel war von der Entschlossenheit des Spielbeginns auf

deutscher Seite nicht mehr viel zu sehen. «Ich dachte eigentlich, diese

Zeiten seien vorbei,» grantelte Kathan nach dem Spiel über das Verfallen

ins uneffektive rumzocken. Einzig Maritta Becker, die auch zur besten

deutschen Spielerin gewählt wurde, zeigte beim 3:1 (24. min, Ass.

Lanzl), einem der für sie typischen trockenen und knallharten

Schrägschüsse, die vom Coach geforderte Gradlinigkeit.

Obwohl dieser Treffer recht früh im Drittel fiel, war er kein Auslöser

für mehr Sicherheit und Selbst-vertrauen, eher im Gegenteil. Während die

Offensivabteilung die sich bietenden Gelegenheiten teil-weise bereits im

Ansatz selbst vertändelte, begann in der Defensive eine immer größere

Unsicherheit Fuß zu fassen. Dies setzte sich im Schlussabschnitt nahtlos

fort, selbst erfahrene Kräfte im deutschen Team ließen sich von der

Verunsicherung trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs gegen den international

zweitklassigen Gegner anstecken. Zum warum gab es beim deutschen Tross

hinterher nur ein kolle-giales selbstfragendes Schulterzucken.

Erst zwei Minuten vor Spielende erlöste Claudia Grundmann (OSC Berlin)

nach einem schönen Pass ihrer Berliner Vereinskollegin Anja Scheytt mit

einem überlegten Schuss zum 4:1 Mannschaft und Fans. Welcher Ballast

damit abgefallen war zeigte sich nur knapp eine Minute später, als Sara

Seiler (TV Kornwestheim) dann auch ein Zuspiel von Lanzl und Becker noch

zum 5:1 verwertete.

Am Samstag steht mit den viertklassigen Sloweninnen ein Aufbaugegner

bevor. Möglichkeiten für Bundestrainer Kathan genug, Änderungen und

weiteren möglichen Feinschliff vorzunehmen. Nach dem 17:0-Sieg der als

Hauptkonkurrentinnen um den Turniersieg eingeschätzten Kasachinnen im

Auftaktspiel des Turniers gegen eben diese Sloweninnen sollte das

deutsche Team jedoch auch die Tordifferenz im Auge behalten.

Interessant aus deutscher Sicht aber bereits das Nachmittagsspiel am

Samstag. Dort wird sich ent-scheiden, ob tatsächlich Kasachstan oder

nicht vielleicht doch die Lettinen um den Turniersieg mit-spielen. Beim

letzten ernsthaften Aufeinandertreffen der beiden Teams gab es bei der

B-WM im Frühjahr ein Unentschieden, mit einem Sieg wäre es Nichts mit

dem kasachischen Wiederaufstieg in die Welt-A-Gruppe geworden, vielmehr

hätten die Lettinnen bei der WM im kommenden Jahr in Schweden erstmals

zu den acht Eliteteams gehört.



Kasachstan - Slowenien 17:0 (4:0 8:0 5:0)

Kasachstan:

Tor:

#1 KUSNETZOVA Yelena; #20 TRUNOVA Natalie (x)

Verteidigung:

#5 ZYATKOVA Galina; #12 ADYYEVA, Viktoria; #16 KONYSHEVA Olga; #21 SAZONOVA Viktoria; #23 KOROLEVA Tatyana;; #26 RYZHOVA Eykaterina

Sturm:

#7 MALTSEVA Svetlana; #10 SHETELMAISTER Elena; #17 KRYUKOVA Olga; #19 YAKOVCHUK Natalya (A); #8 ALEXEYEVA Lyubov; #9 POTAPOVA Olga; #24 ATARSKAYA Maria; #3 BABUSHKINA Alexandra; #11 TUKHTIYEVA, Zarina; #14 SVIRIDOVA, Larisa; #15 VASSINA Svetlana; #22 SUPRUN Albina

In der aktuellen Weltrangliste liegen Deutschland auf Platz 6, Kasachstan auf Platz 9 und Lettland auf Platz 12. Slowenien belegt derzeit den 24. Platz.



Neben dem Turnier in Bad Tölz werden noch zwei weitere Qualifikationsturniere mit jeweils vier Teilnehmern in Russland und China stattfinden.



Die danach feststehenden drei Qualifikanten komplettieren neben den vier gesetzten Teams aus Kanada, den USA, Finnland und Schweden sowie Gastgeber Italien das olympische Frauen-Eishockey-Turnier 2006 in Turin/ ITA.


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