Notizen aus Prag (46)
Notizen aus Prag (49)Es kommt nach dem fast ungefährdeten 3:2 (2:0, 1:1, 0:1)-Sieg der Schweden
gegen die eifrigen, aber letztlich überforderten US-Boys zu einer Neuauflage
des letztjährigen Endspiels in Helsinki, wo die Kanadier die Nase vorn
hatten. Die Nordamerikaner hatten das Pech, bereits nach 18 Sekunden der
schwedischen Führung hinterherzulaufen. Als Jonas Höglund 62 Sekunden vor
Ertönen der ersten Pausensirene einen Schuss von Michael Nylander geschickt
abfälschte und somit das Zwischenergebnis auf 2:0 stellte, war die halbe
Miete für die Skandinavier eingefahren. Erneut zu einem psychologisch
wichtigen Zeitpunkt, diesmal gar nur 16 Sekunden vor Ende des zweiten
Drittels, war es Nicklas Lidström, der in der Luft einen Fehlpass abfing und
wunderbar Per-Johan Axelsson in Szene setzte. Dieser ließ sich nicht lumpen
und erhöhte auf 3:1, nachdem Richard Park in der 32. Minute sein Team
herangebracht hatte. 36 Sekunden vor Ende des alles in allem ohne große Höhepunkte
verlaufenden Spiels kamen die Schützlinge von Peter Laviolette bei
6:5-Überzahl zur Ergebniskosmetik; mehr war nicht drin. Bei den Schweden
hatte Peter Forsberg noch Anpassungsprobleme, während Lidström durch die
Vorbereitung zum dritten Treffer seine erste Duftmarke setzte. Und noch
eines... Der kanadische Unparteiische Nicolas Dutil pfiff ohne Fehl und
Tadel. In der Pressekonferenz sagte Verbandskapitän Hardy Nilsson, dass die
Anfangsphase mit dem 1:0 viel zur Sicherheit beitrug. “Obgleich es am Ende
noch eng wurde, haben wir das Spiel über 60 Minuten kontrolliert.” “Wir
waren gegenüber dem ersten Spiel, das wir in Ostrau mit 1:3 verloren,
besser, aber Schweden hat sehr gute Schlittschuhläufer. Wir kämpften bis zum
Ende”, konstatierte US-Chefcoach Peter Laviolette. Bereits vor dem Match war
General Manager Claes-Göran “Myggan” Wallin zuversichtlich. “Letztlich ist
es egal, ob wir gegen die Tschechen oder Amerikaner spielen. Wir wollen
agieren; unser Gegner muss reagieren.”