Notizen aus Prag (42)
Notizen aus Prag (49)Immerhin stehen jetzt auch die Anfangszeiten der Halbfinalpartien sowie des
Bronze- und Endspieles fest. Die Slowakei trifft morgen auf Kanada ab 16.15
Uhr, während sich die USA ab 20.15 Uhr den Schweden erwehren müssen. Am
Sonntag findet ab 16.15 Uhr das Match um den dritten Platz statt; vier
Stunden später geht es dann um die Wurst. Die Slowakei ist das Heimteam, da
sie in der Qualifikationsrunde einen besseren Tabellenplatz erreichte. Diese
IIHF-Regel hat jedoch keine Gültigkeit beim Match USA gegen Schweden. Diese
Teams spielten schon in der Vorrunde gegeneinander, und dort war Schweden
die Heimmannschaft. Daher treten die US-Boys in Weiß, die Schweden in Blau
an. Für eine Verlängerung gelten die gleichen Regeln wie im Viertelfinale.
Nur im Endspiel beträgt die Verlängerung höchstens 20 Minuten mit
anschließendem Penaltyschießen.
Peter Forsberg, nachnominierter Schwedenstar, wird trotz bestehender
IIHF-Regeln, mit der Rückennummer 21 auflaufen, während Jörgen Jönsson zur
Nummer 72 wechselt. Das Argument von Schwedens Chef de Mission Claes-Göran
Wallin (ehemals Trainer in Mannheim): “Die Nummer 21 von Peter Forsberg kann
mit der 99 von Wayne Gretzky verglichen werden.” Wallin teilte dem
Direktorat außerdem mit, dass Jönsson die Nummer 21 gar nicht haben wolle,
wenn Forsberg mitspiele. Das Direktorat gab letztendlich seine Zustimmung zu
diesem “weltbewegenden” Problem.
Nach dem Ausscheiden der hochfavorisierten Gastgeber hat sich einiges in und
an der Sazka Arena geändert. Vieles geht hier wesentlich lustloser
vonstatten. Nicht einmal die parallel laufenden Rolltreppen sind in Betrieb,
wenn die Masse der Fans aus der Metro drängt. Dass auch die Fotografen ab
10.30 Uhr anstehen müssen, um eine Platzberechtigung zu erhalten, ist
bekannt. Doch ist die Reihenfolge der Eintragungen, gemäß dem Namen Sazka
(wie bekannt, ist dies die tschechische Lottogesellschaft) ebenfalls ein
Lottospiel. Diese Sperenzchen machte Peggy Nieleck, einzige deutsche
Fotografin, allerdings nicht mit. Als ihr gestern vor den Spielen erklärt
wurde, dass kein Platz mehr frei ist, wurde die Duisburgerin, immerhin
Nummer vier auf der “Hitliste”, massiv. In einem nicht überhörbaren Tonfall
“erklärte” sie der zuständigen Person hinter dem Tresen, dass sie
mittlerweile die einzige deutsche Fotografin hier sei. “Wem haben Sie denn
Plätze gegeben? Standen sie nicht alle hinter mir auf der Liste?” fragte sie
angriffslustig. Nach ein paar Minuten kam der Zuständige mit hängenden Ohren
und der Zustimmung zurück. Jetzt ist man natürlich gespannt, ob am Samstag
die Fortsetzung folgt.