Notizen aus Prag (28)
Notizen aus Prag (49)Vor dem alles entscheidenden Match gegen die Schweiz hat Bundestrainer Hans
Zach folgende Mannschaft nominiert: Tor: Kölzig (Müller); Verteidigung:
Lüdemann, Molling; Benda, Leask; Renz, Kunce; Retzer; Sturm: Kathan, Ustorf,
Hecht; Grelinger, Reichel, Martinec; Kreutzer, Abstreiter, Morczinietz;
Blank, Boos, Lewandowski; Ullmann. Auf die Frage, warum Goldmann nicht
spiele, antwortete der Bundestrainer, dass es besser sei, mit sieben
Verteidigern und 13 Stürmern anzutreten. Zach sprach davon, dass ein
deutsches Team schon oft in Partien, in denen es auf alles ankommt, das
nötige Glück auf seiner Seite hatte, sei es gegen die Schweiz, Österreich,
die Slowakei oder Lettland. “Es ist heuer allerdings schwerer als je zuvor.
Im Powerplay hat das deutsche Eishockey schon seit Jahrzehnte Probleme. Bis
auf Kreutzer und Hecht, die auch in ihren Vereinen eine dominierende Rolle
spielen, hat keiner von den Stürmer Erfahrungen im Überzahlspiel”,
bemängelte Zach. Dann wies er noch darauf hin, dass mit Wayne Hynes, Mark
MacKay, Lenny Soccio und Marcel Goc vier Center nicht mehr zur Verfügung
stehen. Dieses Fehlen ist für eine Nation wie Deutschland nicht einfach
wegzustecken. “Deswegen”, so Zach weiter, “müssen die Ausländerstellen
unbedingt bis 2010 auf sechs reduziert weden.” Dann werden auch deutsche
Spieler in wichtigen Phasen eingesetzt werden.
Das Abstiegsspiel Japan gegen
Kasachstan nahmen fünf deutsche Fans aus Köln, Schwenningen, Kassel und
Braunlage zum Anlass, in gleichen T-Shirts mit der ironischen Aufschrift
“KULTGAME FRA - JPN 4.5.04 PRAG”
Was in den letzten Tagen in Prag einen
Unvoreingenommenen verwirrt, sind die Sonnenbrillen, die ganz oben auf den
verschiedenen Häuptern zweckentfremdend prangen. Weder ist das Licht der
Sazka Arena so gleißend hell, dass zum Tragen der dunklen Gläser zwingt,
noch ist das Wetter dementsprechend blendend. Und somit bleibt dem Schreiber
dieser Zeilen weiter Zeit und Muße, über die Träger oder den Grund dieser
Brillenmode nachzudenken.