Notizen aus Prag (21)
Notizen aus Prag (49)Nach dem beschämenden 2:6 gegen die Ukraine geht Aufsteiger Frankreich
wieder dorthin, woher er vor einem Jahr kam. Das letzte Match gegen die Japaner
am kommenden Dienstag ist für unsere westlichen Nachbarn bedeutungslos.
Wenigstens gelang den erneut gerupften gallischen Hähnen nach 257(!) Minuten
und einer Sekunde das erste Tor im laufenden Wettbewerb. Für Aufsehen der
positiven Art sorgte Hauptschiedsrichter Richard Schütz (Moers) nach bereits
18 Sekunden. Da handelte sich nämlich der Ex-Nürnberger Wadim
Schachrajtschuk (jetzt Dynamo Moskau) eine Zweiminutenstrafe wegen einer
Schwalbe ein. Seine finnischen Linienrichter waren allerdings nicht aus dem
gleichen Holz geschnitzt. Kurz vor dem zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich
übersahen sie eine Abseitsstellung zweier(!) französischer Angreifer. -
Japan hat nur noch eine winzige Möglichkeit, dem drohenden Abstieg zu
entgehen. Die Söhne Nippons müssten schon mit sieben Toren Unterschied (bei
einer gleichzeitigen Niederlage der Ukrainer gegen Kasachstan) am kommenden
Dienstag gegen Frankreich gewinnen, um im nächsten Jahr in Wien und/oder
Innsbruck dabei zu sein. Apropos Japan... In den Reihen der Männer mit der
roten Sonne auf der Vorderseite der Jerseys spielt mit dem Stürmer Chris
Bright ein Akteur mit, dessen Gesichtszüge nicht gerade ostasiatisch sind.
Der 33-Jährige absolvierte seine erste Weltmeisterschaft 1995 in Schweden im
... kanadischen Dress. Im letzten September erhielt Chris Bright seine
japanische Staatsangehörigkeit, und dank der neuen IIHF-Regeln darf er für
Japan spielen. -. Die Kartenprobleme sind selbstverständlich noch vorhanden.
Fluchende Fans aus Crimmitschau tummeln sich vor dem heutigen Spiel der
Tschechen gegen die Schweiz vor der Sazka Arena. “Die ist bestimmt wieder
halbvoll, und die melden dann ausverkauft”, so einer der Enttäuschten. “Ich
habe zwar Tickets der Kategorie eins gekauft, kann aber ein Tor nicht
sehen”, ist Hanne Meißner, der “gute Geist aus Adendorf”,
(verständlicherweise) sauer.