Niederlage gegen Kanada - Turniersieg verpasst
Neue Seite 1
Deutschland Cup 3. Tag
Deutschland - Kanada 1:2 (0:1, 0:1,
1:0)
Tore:
0:1 (18.20) Walker (Tory, van Impe)
0:2 (23.35) Roy (King, Sutton) 5:4
1:2 (55.02) Retzer (Greilinger)
Strafen: Deutschland 8 min. - Kanada 10 min.
Zuschauer: 4627
Schiedsrichter: Oswald
Aufstellung Deutschland:
TOR: Seliger (Müller)
ABWEHR: Köppchen - Leask, Retzer - Kopitz, Bakos - Molling, Renz - Schauer
STURM: Greilinger - Hynes - Reichel, Morczinietz - T. Abstreiter - Kreutzer,
Furchner - Ustorf - Serikow, Blank - Boos - Leandowski
1. Drittel:
Vor allem die Kanadier kamen mit viel Tempo und Entschlossenheit zum ersten
Drittel aus der Kabine. Von Beginn an setzten sie das deutsche Team unter Druck
und sich phasenweise im Angriffsdrittel fest. Der heute eingesetzte Marc Seliger
bekam von Anfang an Gelegenheiten sich auszuzeichnen, stand aber sicher. Erst
mit einer Strafzeit gegen Hamburgs Brad Purdie (9.) konnte sich das DEB-Team
etwas befreien und selbst einige Offensivaktionen starten. Andreas Morczinietz
stellte dabei Kanada's Keeper Frederic Chabot erstmals vor ernste Probleme. Kurz
darauf zappelte die Scheibe tatsächlich in Chabot's Netz, aber Schiedsrichter
Oswald versagte dem Treffer von Serikow aufgrund eines vorausgegangenen Fouls
die Anerkennung. Aber auch im weiteren Verlauf war "Team Canada"
anzumerken, dass man nicht gewillt war, das Turnier völlig ohne Erfolgserlebnis
zu beenden. So fiel auch in der 19. Minute der verdiente Führungstreffer für
die Ahornblätter: Der Berliner Eisbär Steve Walker schloss ein tolles Solo
gekonnt ab. Zunächst ließ er zwei deutsche Verteidiger stehen und tanzte
danach auch noch Seliger sehenswert aus.
2. Drittel:
Auch im zweiten Abschnitt erwischte das Team von Dave King den besseren
Start. In der 23. Minute erhöhte Jean Yves Roy nach feinem Zuspiel von Scott
King in Überzahl auf 2:0, Seliger war aus der Kurzdistanz chancenlos. Die
deutsche Mannschaft mühte sich zwar redlich, aber scheinbar ließen im vierten
Spiel innerhalb der letzten fünf Tage auch die Kräfte ein wenig nach.
Lediglich Furchner (30.) und Abstreiter (35.) hatten gute
Einschussmöglichkeiten, ansonsten dominierte über weite Strecken aber
"Team Canada" das Spiel.
3. Drittel:
Unterstützt von den Zuschauern kam die deutsche Mannschaft noch einmal
engagiert zum letzten Drittel dieses Deutschland-Cups aus der Kabine. Gleich in
Überzahl hatte Kapitän Stefan Ustorf die Chance zu verkürzen. Aber sein
Versuch aus spitzem Winkel blieb an Chabot hängen. Auch die nächsten großen
Möglichkeiten hatte der DEB-Kapitän: In der 49. und 54. Minute fand er aber
erneut im starken kanadischen Keeper von den Nürnberg Ice Tigers seinen
Meister. In der 56. Minute dann doch noch der Anschlusstreffer: Der Kasseler
Verteidiger Stephan Retzer sprintete einfach über die blaue Linie und zog ab.
Die Scheibe schlug links oben ein und es wurde noch einmal spannend in der
Preussag Arena. Auch die Zuschauer waren wieder hellwach und peitschten das Team
nach vorne, um wenigstens noch ein Unentschieden zu retten. Eine Bankstrafe
wegen zu vieler Spieler auf dem Eis erleichterte dieses Vorhaben nicht, dennoch
wäre es fast soweit gewesen. Sechs Sekunden vor Spielende hatte Daniel Kreutzer
den Treffer auf dem Schläger, scheiterte aber am Pfosten...Schade für das
DEB-Team. Die Zuschauer waren dennoch zufrieden und verabschiedeten die
Mannschaft mit "wir sind stolz auf unser Team"-Sprechchören.
Neue Seite 1
Stimmen zum Spiel:
Dave King (Head Coach Kanada):
"Deutschland hat sehr, sehr gut gespielt. Es waren viele neue Gesichter in
der Mannschaft. Das letzte Spiel war unser bestes. Wir haben mit Herz gespielt
und wollten unbedingt gewinnen. Wir sind froh, dass es geklappt hat."
Hans Zach (Bundestrainer Deutschland):
"Wir haben beim Deutschland-Cup drei sehr gute Spiele abgeliefert. Es war
aber sehr kräftezehrend. Alle Spieler haben tolle Leistungen gebracht und sie
verdienen sich ein großes Lob. Wir konnten bis zum Schluss um den Turniersieg
mitspielen und sind nur knapp daran gescheitert. Wir konnten auf drei gute
Torhüter vertrauen. Auch Rob Leask hat sich hervorragend eingefügt, er passt
in das Team. Er wird auf alle Fälle wieder eingeladen. Gegen Kanada haben wir
den Gegner durch ein unnötiges Gegentor auf die Siegerstraße gebracht."
Stefan Ustorf (Kapitän Deutschland):
"Wir hatten in den ersten zwei Dritteln nicht viele Chancen, das haben wir
ein bisschen verschlafen. Im letzten Drittel haben wir uns mehr Chancen
erarbeitet. Es fehlte aber das Glück und vielleicht auch der letzte Biss. Wir
hatten auf Sieg gespielt, der Druck war nicht so schlimm. Mit dem Turnierverlauf
können wir zufrieden sein. Alle Spieler haben eine gute Leistung abgeliefert.
Es war für die Jungen eine gute Möglichkeit, sich zu beweisen. Ich bin von
allen Neulingen beeindruckt, vor allem von Sebastian Furchner. Seine erst 20
Jahre merkt man ihm nicht an."
Rob Leask (Verteidiger Deutschland):
"Ich glaube meine Leistung war insgesamt ganz gut, ich wollte mich für die
Weltmeisterschaft empfehlen und hoffe, dass ich wiederkommen darf. Nach dem
ersten Drittel heute war Hans Zach ein bisschen wütend, aber ich habe sein
bayrisch ganz gut verstanden. Kanada war einfach bissiger und schneller."
Tino Boos (Stürmer Deutschland):
"Es ist schon arg ärgerlich, dass es vielleicht nur wegen einem Tor nicht
gereicht hat. Im Großen und Ganzen können wir aber zufrieden sein. Ich war
nicht glücklich, dass ich gestern gegen die Schweiz nicht gespielt habe, aber
das ist halt so. Es hat ja auch Vorteile, wenn man mehr Spieler dabei hat. Bei
einem Zusammenprall mit Peter Abstreiter am Freitag habe ich mir eine Prellung
am Handgelenk zugezogen, aber es ist nicht so schlimm. Morgen will ich erstmal
ausschlafen, dann steht am Dienstag schon wieder die Pokalpartie an."