Nationalmannschaft schlägt Team USA 4:2
Kader für Länderspiele in Riga fix
Im 88. Aufeinandertreffen beider Kontrahenten gelang der deutschen Mannschaft der 25. Sieg und in dieser Saison der zweite Triumph im dritten Match nach dem 4:2-Sieg gegen Tschechien in Aussig/Elbe und einer 2:4-Niederlage gegen den gleichen Gegner in Karlsbad. Es war ein sehenswertes, munteres Match, was sich beide Teams lieferten.
Mit dem Ex-Hai Adam Hauser (jetzt Mannheim) zwischen den Pfosten, der in der Kölnarena mit vereinzelten Pfiffen begrüßt wurde, sowie Andy Hedlund (Düsseldorf), Brendon Buckley (Iserlohn), Anthony Voce (Wolfsburg) und Andrew Canzanello (Straubing) boten die Amis fünf DEL-Cracks auf. Die Schützlinge Ben Smith kamen reichlich spät aus der Kabine und hätten von jedem DEL-Schiedsrichter zwei Strafminuten wegen Spielverzögerung bekommen.
Zählbares brachten allerdings nach zwei vertanen Chancen von Ryan Vesce (IFK Helsinki) die Adlerträger zu Stande. Nach einem Pass von rechts erzielte Manuel Klinge vom Zweitligisten Kassel im Rückwärtsfallen das 1:0. Als anderthalb Minuten später Hauser in seinem Kasten herumirrte, gelang Felix Schütz der zweite Treffer. Im weiteren Verlauf der ersten 20 Minuten kamen die US-Boys immer stärker auf, fanden in Robert Müller jedoch ihren Meister. Glänzend, wie der jetzige Duisburger nacheinander Steve Saviano, Bryan Lundbohm, Voce und vor allen Dingen Lee Sweatt die Zähne zog. Die deutsche Mannschaft zeigte viel Selbstvertrauen und bot engagiertes Eishockey. Es war schon sehenswert, wie sich beispielsweise Felix Schütz in einen Schuss hineinwarf oder Alexander Weiß mit der Scheibe auf und davon zog.
Im Mitteldrittel verflachte das Match ein wenig. Glück hatten die Adlerträger, als die Schiedsrichter das Spiel unterbrachen, bevor der Puck die Torlinie passierte. Sekunden später war es trotzdem soweit: Der Straubinger Canazello ließ Youri Ziffzer, der für Müller in der 31. Minute ins Tor geschickt wurde, keine Abwehrchance. Kurz zuvor wurde Jason Holland von Alexander Barta wunderbar angespielt. Der Ingolstädter bekam die Scheibe jedoch nicht richtig in den Griff. Und derselbe Barta zog bei einer 3:1-Situation ein wenig eigennützig ab, anstatt dem mitgelaufenen Klinge die Scheibe zu überlassen. Trotzdem: Kapitän Andreas Renz & Co. überstanden schadlos eine 3:5-Unterzahl von 86 Sekunden.
Der Schlussabschnitt begann, wie es sich die meisten der Zuschauer ertäumten. Mit einem Schuss fast von der Grundlinie direkt nach einem Bully gelang John Tripp das 3:1. Anschließend entwickelte sich ein abwechslungsreiches Match mit Möglichkeiten hüben wie drüben. Als die deutsche Defensiv-Abteilung den quirligen Dwight Helminen regelrecht aus den Augen verlor, war der Anschluss wieder hergestellt. Deutschland überstand einige heiklige Situationen und kam durch einen Konter zum erlösenden vierten Tor.
Revanche können die US-Amerikaner schon morgen nehmen, denn um 20.00 Uhr beginnt in Hannover im Rahmen des Deutschland-Cup Spiel Nummer 89 der Adlerträger gegen die US-Boys.
Und noch eines: Das Vier-Mann-System klappte (noch) nicht richtig. Es sah mitunter nicht gut aus, wenn der eine Unparteiische ein Foul erkannte, während der Arm des Kollegen, der wesentlich näher am Tatort stand, unten blieb.
Tore: 1:0 (3;26) Klinge, 2:0 (4;53) Schütz (Draxinger), 2:1 (35;29) Canzanello, 3:1 (41;08) Tripp, 3:2 (53;19) Helminen (Angell, Hedlund), 4:2 (56;27) Wolf. - Zuschauer: 12.780. – Schiedsrichter: Mandioni (Schweiz), Piechaczek (Ottobrunn). – Strafminuten. Deutschland 12, USA 8. Bester Spieler Deutschland: Busch. – Bester Spieler USA: Helminen.