Nationalmannschaft schlägt sich achtbar – 2:3 gegen die USA
Berichte aus der Frauen-BundesligaEine
große Kulisse fand sich am Münchner Oberwiesenfeld ein. Die Heimspielstätte
des Bundesligaaufsteigers EHC München war seit Langem wieder ausverkauft.
Eingedenk der personellen Besetzung der Gastmannschaft freilich kein Wunder.
Diverse NHL - Größen, allen voran Dallas-Star Mike Modano gaben kurz vor
Beginn der Weltmeisterschaft ein Stelldichein in der bayerischen
Landeshauptstadt. Die deutsche Mannschaft schlug sich bei ihrem vorletzten
WM-Test achtbar, musste sich nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Fehlte es zwei
Drittel lang an der Durchschlagskraft, erspielte sich das Team von Greg Poss in
den letzten zwanzig Minuten ein Übergewicht, aus welchem die Treffer von Felski
und Benda resultierten. Einzig ein Fauxpas von Torhüter Jonas ermöglichte der
Amerikanern den Sieg.
Die
US-Boys begannen zurückhaltend, ließen die Gastgeber durchaus mitspielen. Die
nahmen dankend an und kamen zu ersten kleineren Möglichkeiten. Michael
Bakos prüfte Ty Conklin per Blueliner. Jan
Benda tat es ihm im Powerplay gleich, verzog aber hauchdünn. Nach zehn Minuten
übernahmen die Gäste mehr und mehr das Ruder. Die deutsche Verteidigung übersah
Eric Cole, der just von der Strafbank zurückkam. Cole überwand seinen Berliner
Klubkamerad Oliver Jonas flach durch dessen Schoner. Drei Minuten später zeigte
Mike Modano seine Extraklasse: Sein Solo mit verzögertem Abschluss zum 0:2 nötigte
sogar dem Gros des deutschen Publikums Beifall ab. Kurz vor der ersten Pause
fand sich Mike York frei vor Jonas wieder, konnte die Scheibe aber nicht im Netz
unterbringen.
Der
zweite Abschnitt gehörte dann zunächst wieder den Gastgebern. Lasse Kopitz
hatte die bis dahin größte Chance, als er ebenso unverhofft wie ungehindert
zum Break startete, leider aber Conklin anschoss. In der Folgeszene versuchte es
Eduard Lewandowski mit einem Dribbling; auch hier war beim US-Schlussmann
Endstation. Mit fortwährender Spielzeit mutierte das Spielniveau von einem
munteren in ein zähes. Dem Favoriten sah man zwar die spielerische Leichtigkeit
und technische Überlegenheit ein ums andere Mal an, zwingend waren die Mannen
von Peter Laviolette allerdings kaum mehr. Die deutsche Mannschaft hingegen
hatte Mühe sich in Szene zu setzen. Einzig Alex Barta konnte sich einmal gegen
die Riesen in der US-Hintermannschaft durchsetzen. Sein Schuss aus spitzem
Winkel strich knapp am langen Pfosten vorbei.
Auch
der Schlussabschnitt begann wenig spektakulär. Daran änderte auch eine
Faustkampfeinlage der Herren Benda, Martinec, Gill und Halpern nichts. Es
musste schon ein Tor auf deutscher Seite helfen, um Stimmung in die Halle zu
bringen. Zwölf Minuten vor dem Ende schloss Sven Felski einen schnellen
Gegenangriff über Martinec und Bakos erfolgreich ab. Jetzt waren Mannschaft wie
Publikum in der Begegnung angekommen. Erst recht, als Jan Benda vier Minuten
nach dem Anschluss den Gleichstand herstellte. Der Traum von einem Überraschungscoup
währte indes nicht lange. Keine zwei Minuten später brachte Richard Park seine
Farben wieder in Front. Es war ein Shorthander, abgeschlossen mit einem
trockenen Handgelenksschuss in die kurze Ecke. Oliver Jonas machte hierbei keine
glückliche Figur. (orab)
Tore:
0:1 (11:08) Cole (Modano)
0:2 (14:20) Modano (Knuble)
1:2 (48:27) Felski (Bakos, Martinec)
2:2 (52:38) Benda (Kopitz)
2:3 (54:30) Park (Stastny 4-5)
Schiedsrichter:
Christian Wohlgenannt (Austria)
Zuschschauer:
6250 (ausverkauft)