Nationalmannschaft: Euphorie währte nur kurz
Berichte aus der Frauen-BundesligaDie Euphorie währte nur kurz! Nach dem fast schon sensationellen 7:2 Auftakterfolg gegen eine lustlose US-Auswahl glaubten schon viele an ein neues Hoch im deutschen Eishockey und die schnelle Korrektur des „Betriebsunfalles Abstieg“. Nach drei Niederlagen in den weiteren Turnierspielen beim TUI-Nations-Cup in Hannover sind die Realitäten aber schnell wieder zurecht gerückt worden und die Verantwortlichen wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Nach dem Zwischenziel Olympia im Februar in Turin gibt es bis zur B-WM im französischen Amiens für Greg Poss und den neuen Hoffnungsträger im Trainerstab des DEB, Stanleycup-Sieger Uwe Krupp, eine Menge zu tun. Zwar zeigte das mit sechs Debütanten und stark verjüngt angetretene Team in den Tagen von Hannover ein engagiertes und couragiertes Auftreten, lieferte laut Poss im Laufe des TUI-Nations-Cups „elf starke und ein schwaches Drittel“ ab, doch noch vorhandene Schwächen waren in allen Begegnungen nach dem Sieg über die USA unübersehbar. Fehlende Cleverness mag man angesichts des Altersdurchschnittes der Bundesadler noch als selbstverständlich akzeptieren; mit den eklatanten Schwächen im Überzahlspiel hat man indes durchaus möglich Erfolge vor allem gegen die Schweiz und im Abschlussspiel unnötig liegen lassen.
„Da sieht man schon, dass viele unserer Spieler in ihren Clubs in den Special Teams wenig zum Zuge kommen“, hat Krupp das Dilemma denn auch klar ausgemacht. Folge: Das Selbstvertrauen ging schnell flöten; Konzentration und mangelnde Konsequenz im Abschluss taten ein Übriges. Unter dem strich blieb nur ein magerer Aufwärtstrend gegenüber dem Auftritt im Österreich im Frühjahr zu attestieren, der den Posten von Greg Poss in den nächsten Wochen und Monaten nicht unbedingt stärken wird. Dieser gibt sich jedoch letztlich zufrieden mit den beim TUI-Nations-Cup gewonnenen Erkenntnissen: „Für uns waren hier die Ergebnisse zweitrangig; entscheidend waren die Leistungen – und damit sind wir durchaus zufrieden.“
(Michael Kramer)