Junioren der Roten Teufel holen erstmalig deutschen MeistertitelRote Teufel Bad Nauheim

Drei Heimsiege hatten die Hessen zuvor eingefahren und gingen somit auf die ebenso lange andauernde Auswärtstournee. Das vermeintlich bedeutungslose Spiel am gestrigen Samstag in Freiburg wurde mit 2:8 (0:2, 2:4, 0:2) mehr oder minder verschenkt, auch wenn man sich bis Mitte des Spiels nicht unbedingt als Verlierer präsentieren wollte. Nach dem 2:3-Anschlusstreffer folgten jedoch drei weitere Freiburger Tore, so dass die Partie gelaufen war und die Konzentration auf das alles entscheidende Spiel in Grafing gerichtet wurde.
In diesem Match konnte der zuletzte gesperrte Goran Pantic wieder mitwirken, was dem ohnehin dünnen Kader (vier verletzte Stammspieler) nur zugutekam. Es war quasi ein Endspiel, nachdem Grafing gewinnen musste, um an den Hessen vorbei zu ziehen, während die Roten Teufel ob der guten Ausgangslage natürlich wussten. Somit war es von Beginn an ein defensiv orientiertes Match, in dem die Gäste 35 Sekunden vor der ersten Pause einen psychologisch wichtigen Führungstreffer durch Marvin Berndt landen konnten. Auch im zweiten Drittel wollte kein Team entscheidende Fehler machen, auch diesmal dauerte es bis Drittelende, ehe Treffer fallen sollten. Zunächst glich Grafing in Überzahl aus, aber nur 13 Sekunden später traf Hendrik Horak zur erneuten Bad Nauheimer Pausenführung (39.).
Als Nico Bastian in der 47.Minute in Überzahl zum 3:1 für die Gäste traf, war jedem der gut 100 mitgereisten Fans klar, dass der ganz große Wurf möglich ist. Das Team wurde lautstark in ihren Bemühungen unterstützt, das Ergebnis zu halten, zumal es einige knifflige Unterzahlsituationen zu überstehen galt. Die Roten Teufel kämpften aber mit viel Herz und ließen die Bayern schier verzweifeln. So brachten die Hessen das Ergebnis über die Zeit und können somit vor dem letzten Spieltag aufgrund des besseren direkten Vergleichs nicht mehr eingeholt werden. "Einfach Wahnsinn, was das Team heute gezeigt hat. Ich bin überwältigt und sprachlos. Hut ab vor meinen Jungs", sagte nach der Partie Trainer Marcus Jehner.
Nachdem im Anschluss dieses Matches auch das Oberligateam der Roten Teufel sein zweites Viertelfinalspiel beim EHC Klostersee erfolgreich gestalten konnte, kann man dieses Wochenende als durchweg gelungen für die Kurstädter bezeichnen. Das Juniorenteam wird im Rahmen des dritten Playoffspiels am Dienstag vor heimischen Publikum entsprechend gewürdigt, nachdem man den größten Erfolg im Bad Nauheimer Nachwuchs der letzten Jahre in die Kurstadt holen konnte.
Tore: 0:1 (19:25) Berndt (Napravnik), 1:1 (37:56) Glombitza (Reis, Götz/5-4), 1:2 (38:09) Horak (Sattler, Mroz), 1:3 (46:26) Bastian (Sattler/5-4). Strafen: Klostersee 12 + 10 (Wyrwa) + 10 (Kirschner), Bad Nauheim 16. Zuschauer: 237.