Eisbären Juniors: Verloren und doch gewonnen

Mit den SB Rosenheim kam ein unangenehmer Gegner zum letzten
Vorrundenwochenende nach Berlin. Die Mannschaft von Tom Schädler hatte in
den vergangenen Monaten auf Grund von Abstellungen an das Oberliga-Team
Verletzungen nur selten in Bestbesetzung agieren können und so war die
tatsächliche Stärke der Gäste nur schwer einzuschätzen.
Der Berliner
Trainer Andreas Gensel hatte die Reihen seines Mannschaft für
das erste der
beiden Spiele neu zusammengestellt und hoffte auf einen
positiven Effekt
hinsichtlich Engagement und Teamarbeit. Geholfen hatte es
anfangs nichts,
denn die Rosenheimer lagen bereits nach 14 Minuten mit 0:3
in Front und
hatten dabei sämtliche Tore in Überzahl erzielt. Erst nach dem
Rückgang der
anfänglichen Strafzeitenflut konnten sich die Berliner etwas
fangen, waren
im Spiel 5 gegen 5 sogar ein wenig überlegen, scheiterten
letztlich aber an
zu ungenauem Passspiel und mangelnder Chancenverwertung.
Im Verlaufe der
Partie zeigten die Berliner, zu was sie mit körperlicher
Präsenz und
Laufbereitschaft in der Lage sind, ein Treffer wollte den
Spielern um Steven
Rupprich jedoch nicht gelingen, zumal zu Beginn des
2.Drittel noch ein
Penalty vergeben wurde. Auch schlichen sich immer wieder
Nachlässigkeiten
ein, die von den Gästen gnadenlos ausgenutzt wurden. Wie
schon die ersten
Treffer wurden auch die Tore 4 und 5 in Überzahl erzielt
und man fragte
sich, ob die Gastgeber tatsächlich diese 5 Tore schlechter
waren, denn eine
derartige Unterlegenheit war nicht zu erkennen.
Zwar erzielten die
Berliner in der 58. Minute noch den Ehrentreffer, mehr
gelang aber auch auf
Grund der guten Leistung des Rosenheimer Torhüters
Phillip Grubauer nicht.
Andreas Gensel meinte nach dem Spiel: „ Die vielen
Strafen zu Beginn des
Spiels haben uns ein besseres Ergebnis gekostet. Das
Ergebnis wiederspiegelt
nicht den tatsächlichen Spielverlauf. Aber wir haben
auch nicht genug
Engagement gezeigt.“
Am Sonntag dann schwor der Berliner Trainer seine
Jungs auf 60 Minuten
engagierte Arbeit und körperbetontes Spiel ein. Er
wollte nach den teilweise
zu nachlässig geführten Spielen in den letzten
Wochen wieder jene Mannschaft
sehen, die sich im Dezember auf den 3.
Tabellenplatz vorgearbeitet hatte.
Auch stand ja noch nicht fest, wer denn
nun der Gegner im Viertelfinale sein
würde, da Bad Tölz am tag zuvor zwar
sein Spiel in Garmisch gewann, jedoch
am spielfreien Sonntag nicht mehr
nachlegen konnte. Nach der Niederlage der
Landshuter in Düsseldorf war auch
der 5. Platz für die Gäste noch im Bereich
des möglichen und so durfte der
geneigte Zuschauer ein spannendes Match
erwarten.
Was dann kam,
enttäuschte zumindest die Berliner Anhänger nicht. Die
Eisbären zeigten
körperliche Präsenz, spielten diszipliniert, suchten das
schnelle Passspiel
und präsentierten sich läuferisch besser als am Vortag.
Rosenheim hingegen
konnte nur wenig von dem wiederholen, was noch am Vortag den Sieg gebracht
hatte, schien irritiert von der robusten Gangart der
Eisbären und kam so zu
deutlich weniger Möglichkeiten als die Gastgeber.
Der erste Treffer für
Berlin fiel jedoch erst in der 20. Minute bei doppelter Überzahl.
Christopher Kasten hatte den bereits am Boden liegenden
Timon Ewert
überwinden können. Auch die nachfolgenden 30 Minuten waren die Eisbären die
wesentlich engagiertere Mannschaft, machten immer wieder Druck auf die
scheibenführenden Spieler des SBR und zeigten die bessere
Spielanlage. Die
Führung in beruhigender Form auszubauen gelang jedoch
nicht. Lediglich ein
weiterer Treffer durch Rupprich (28.) gelang und so
musste man hinsichtlich
des hohen läferischen Aufwandes hoffen, dass die
Kräfte bis zur
Schlusssirene reichen würden.
Bei doppelter Überzahl gelang den Gästen
relativ überraschen nach einer
Einzelleistung von Anton Bernard der
Anschlusstreffer (50.). Man witterte
plötzlich wieder Morgenluft, spielte
aggressiver und nutzte die
nachlassenden Kräfte der Gastgeber aus.
Hinterstocker gelang in der 56.
Minute der Ausgleich und in der Verlängerung
gelang Peters gar noch der
etwas glückliche Siegtreffer zum 2:3.
„Wir haben uns heute selbst gezeigt, zu was wir mit Engagement und dem
Willen, sich für den Anderen aufzuopfern, in der Lage sind, selbst wenn der
eine oder andere Spieler ausfällt.“ meinte ein nicht unzufriedener Trainer
Andreas Gensel nach dem Spiel und gratulierte seinen Jungs trotz der
Niederlage zur gezeigten Leistung.
Im Viertelfinale der Play-offs
(1. Spiel am 07.03.07, 19.00 Uhr) treffen nun
beide Mannschaften in
Rosenheim erneut aufeinander und man darf gespannt
sein, wer dann letztlich
die Nase vorn haben wird. (mb)