DNL-Starbulls: Zwei Siege fürs Selbstbewusstsein

Rote Laterne in Füssen gelassenRote Laterne in Füssen gelassen
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Ein unglaubliches Wochenende liegt hinter dem DNL-Team der Starbulls Rosenheim. Obwohl der Sieg gegen den Aufsteiger SC Bietigheim zwar erwartet wurde, so war das 10:4 doch überraschend deutlich. Für die große Sensation sorgten die Schützlinge von Tom Schädler und Max Deisenberger allerdings am Sonntag, als sie den souveränen Tabellenführer aus Mannheim mit einer 5:0-Klatsche nach Hause schickten.

Lange Zeit taten sich die Rosenheimer sehr schwer gegen die Bietigheimer, wobei sie bereits nach neun Minuten mit 3:0 vorne lagen. Die ersten beiden Treffer fielen in der zweiten und neunten Minute jeweils in Überzahl. Beim 1:0 fälschte Daniel Bucheli einen Schlagschuss von Sinan Akdag ab, das 2:0 durfte sich Stephan Stiebinger gutschreiben lassen, nachdem ein Gegenspieler den Puck ins Tor abfälschte. Nur 36 Sekunden nach dem 2:0 erhöhte Thomas Weiszdorn nach einer schönen Kombination mit Philipp Quinlan auf 3:0. Gerade diese neuformierte Reihe mit Weiszdorn, Quinlan und Jens Feuerfeil wusste besonders zu gefallen. Danach schlich sich etwas der Schlendrian ins Spiel der Hausherren ein und so verkürzten die Schwaben bis zur zwölften Minute auf 3:2. Die Starbulls waren danach jedoch wieder hellwach und Weiszdorn besorgte nur 16 Sekunden später mit einer blitzschnellen Reaktion aus dem Gewühl heraus das 4:2.

Nach Wiederbeginn machten die Gäste etwas mehr Druck und kamen in der 22. Minute zum dritten Treffer. Wenig später stellte Weiszdorn im Nachschuss (Bietigheims Keeper Kai Lamp konnte den Schuss von Feuerfeil nicht festhalten) den alten Abstand wieder her. In der 35. Minute zeichnete sich SBR-Keeper Etienne Renkewitz bei einem Alleingang von Marcel Neumann aus und nahm den Gästen etwas Wind aus den Segeln. Nur wenig Grund zur Freude brachte die 6:3-Vorentscheidung in Minute 38 durch Dominik Quinlan, der einen herrlichen Querpass von Bucheli versenkte. Während nämlich Quinlan einnetzte, krachte Ralph Crisan ohne gegnerische Einwirkung in die Bande, blieb minutenlang liegen, wollte sich dann allerdings nicht mit der Trage von der Spielfläche transportieren lassen. Er fuhr trotz starker Schmerzen im Bein selbständig vom Eis. Nach ersten Erkenntnissen ist nichts gebrochen, wahrscheinlich handelt es sich um eine Bänderdehnung.

Nach zehn Sekunden im Schlussabschnitt hatte Bucheli das siebte Tor auf dem Schläger, scheiterte aber an Lamp. Nach dem vierten Bietigheimer Treffer (es war der einzige Torschuss im letzten Drittel) in der 44. Minute schalteten die Rosenheimer einen Gang höher und bauten in der 50. und 51. Minute innerhalb von 43 Sekunden den Vorsprung auf 8:4 aus. Erst gelang Maxi Schlosser sein erster Treffer in der DNL, dann beendete Bucheli ein Solo erfolgreich. Für die Gäste war das Spiel gelaufen und sie ließen ihren Frust auch entsprechend aus. Sie kassierten in den letzten sieben Minuten 20 Strafminuten (davon eine zehnminütige Disziplinarstrafe) und Rosenheim nutzte das angebotene Powerplay gnadenlos aus. In der 55. Minute markierte Weiszdorn seinen „Quattrick“, das zweistellige Resultat fixierte Martin Hinterstocker.

Traten die Starbulls am Samstag mit vier Blöcken an, so stellten die Trainer am Sonntag auf drei Reihen um. Dies lag zum einen an den verletzungsbedingten Ausfällen, zum anderen wurde Maxi Peters an die erste Mannschaft abgestellt und der Druck auf die Jungadler aus Mannheim sollte kräftig erhöht werden. Und jeder Eishockeyinteressierte im Großraum Rosenheim verpasste an diesem frühen Sonntag Mittag ein wahres Eishockeyschmankerl. Die „Jungbullen“ lieferten vom Jüngsten bis zum Ältesten eine geschlossene Mannschaftsleistung ab, brillierten in der Defensive und zeigten sich sehr diszipliniert. Besonders feiern lassen durfte sich Torhüter David Heymann für sein shut-out, das er sich redlich verdiente. Lange dauerte es in dieser Partie, ehe der erste ernsthafte Torschuss abgefeuert wurde – der bedeutete in der neunten Minute gleich das 1:0 für die Gastgeber. Torschütze war Weiszdorn, der von Neuzugang Benjamin Stenzel hervorragend in Szene gesetzt wurde. In der zwölften und 13. Minute mussten zwei Mannheimer auf die Strafbank und Rosenheim münzte die numerische Überlegenheit zum 2:0 um. Matthias Pilz bediente von der blauen Linie den neben dem gegnerischen Gehäuse lauernden Hinterstocker, der nur noch einschieben musste.

Bis zum Ende des Mittelabschnitts neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, Tormöglichkeiten blieben Mangelware. Einzig Erwähnenswertes war ein toller Save von Heymann, der bei eigenem Überzahl in der 22. Minute einen Alleingang von Michael Christ entschärfte. Mitte des zweiten Drittels mussten die Grün-Weißen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Verteidiger Pilz konnte seinen Hals nicht mehr richtig bewegen und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Dort diagnostizierte man einen Bluterguss, der ihn zum Tragen einer Halskrause zwingt. Nach dem Spiel wirkte er schon wieder recht optimistisch. Die letzten 20 Minuten begannen ohne Stiebinger und Nikolaus Senger, die beide sehr fragwürdige zehnminütige Disziplinarstrafen abzusitzen hatten. Dafür kämpften die übrigen Rosenheimer umso mehr und Dominik Quinlan verwertete eine traumhafte Vorlage von Bucheli in der 41. Minute zum 3:0. Die „gerupften“ Jungadler kassierten in der Folge einige Strafzeiten und die Starbulls erzielten wie am Vortag zwei weitere Treffer in Überzahl. In Minute 48 netzte Philipp Quinlan zum 4:0 ein, in der 59. Minute kam Stenzel zu seinem ersten Treffer im grün-weißen Trikot.


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