DNL: Eisbären Juniors bisher noch ohne Konstanz

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In der DNL

ist die Spielpause vorbei. Vor den Spielen am Wochenende bei den Jungadlern

Mannheim und in Bietigheim ist es Zeit für eine erste Analyse der

gezeigten Leistungen des Berliner DNL-Teams:

An manchen Spieltagen konnte sich

Trainer Andreas Gensel (Foto by city-press) nicht einmal mehr den im Gegensatz zu anderen

DNL-Trainern noch gut erhaltenen Haarschopf raufen. Zu enttäuschend waren die

Leistungen seiner Schützlinge für ihn gewesen. Enttäuschend deshalb, weil

zumeist am Tage davor noch eine sehr ansprechende Leistung seines Teams für

alle sichtbar war und man sich den Qualitätsrückgang kaum erklären konnte. Zu

gravierend waren oftmals die Unterschiede vom Sonnabend- zum Sonntagsspieltag.

Dabei begann die Saison recht

vielversprechend. Bei den beiden südlichsten DNL-Mannschaften hatte man zum Auftakt

vier Punkte geholt und beim ersten heimischen Doppelspieltag die alle Jahre

wieder zu beobachtenden Startschwierigkeiten der Jungadler mit einer sehr

geschlossenen Mannschaftsleistung ausgenutzt. Man stand in der Tabelle weit

oben, die Ausgangslage für die kommenden Spiele war somit ideal und so mancher

glaubte daran, die enttäuschende Saison 05/06 schnell vergessen zu können.

Die folgenden Spieltage waren jedoch

immer wieder geprägt von abwechselnd sehr erfreulichen Ergebnissen und schweren

Enttäuschungen. Rätselraten beim Trainergespann Gensel/Lee und teilweise

unpopuläre Maßnahmen waren die Folge. So beließ man schon mal die eigentlichen

Leistungsträger auf der Bank und spielte mit den verbliebenen zwei Reihen oder

begann den Sonntag mit einem gemeinsamen Frühsport. Wirklich geholfen haben

diese Maßnahmen bislang nur bedingt, aber sie sind offensichtlich auch keine

Dauermaßnahmen, sondern immer wieder notwendige Weckrufe an alle Jungs.

So fand man sich zwischenzeitlich auf

Platz 7 wieder, obwohl man wusste, dass in dieser Saison auf Grund der derzeit

schwächelnden bayerischen Teams eigentlich mehr möglich ist. Jedoch gerade in

eigener Halle hatte man gegen die direkten Konkurrenten um den 4. Platz (Tölz,

Landshut) zwei jener oben erwähnten Wochenenden hingelegt, die Trainer Gensel

schier zur Weißglut trieben.

Auf Grund der Tatsache, dass die besten

Spieler des DNL-Teams seit mehreren Jahren immer wieder Chancen im

Oberliga-Team von Jeff Tomlinson erhalten (zumeist Spieler des ältesten

Jahrgangs) und man auch vor Verletzungen nicht verschont bleibt, liegt die Last

jedoch jedes Jahr oftmals auf jenen, die in den vergangenen Jahren nie

Führungsspieler waren und ihre Rolle erst neu begreifen müssen. Hiermit ist das

größte Problem des Berliner DNL-Projektes wohl auch schon benannt. Fehlen die

eigentlichen Leistungsträger wegen Oberligaeinsätzen oder Verletzungen, dann

kann der Trainer nur hoffen, dass die verbliebenen Jungs alles das umsetzen,

was vorher monatelang gepredigt und eingebleut wurde. Gelingt dies nicht, ist

man sehr schnell auf der Verliererstraße und kann einen Rückstand praktisch

nicht mehr aufholen, weil nur noch kopflos reagiert anstatt klug agiert werden

kann. Der derzeitige älteste Jahrgang ist offensichtlich nicht ausgeglichen

genug besetzt, um derartige Ausfälle schadlos kompensieren zu können.

Erfreulich ist jedoch zu sehen, dass in

diesem Jahr insbesondere der mittlere, also der 90er Jahrgang immer stärker zur

tragenden Kraft wird. Spieler wie Dominik Bielke, Patrick Pohl oder Sebastian

Albrecht rücken immer stärker in den Vordergrund, entscheiden Spiele und bieten

sich mehr und mehr für höhere Aufgaben, also Einsätze bei der

Oberliga-Mannschaft, in der nächsten Saison an. Wenn die Jungs nicht abheben,

sondern intensiv gegen ihre leider noch immer vorhandenen Schwächen anarbeiten,

dann sind es im nächsten Jahr wohl mehr als die derzeitigen zwei Spieler

(Rupprich – Jg.89; Weiß – Jg.90), auf die Trainer Gensel sehr oft verzichten

muss. Ob ihn dies freut oder ärgert, sollte in diesem Falle keine Frage sein…

 

MB


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