DNL: Drei Treffer in 26 Sekunden
Rote Laterne in Füssen gelassenVier Zähler konnte das DNL-Team der Starbulls Rosenheim am letzten
Punktspielwochenende des Jahres 2005 auf der Habenseite verbuchen. Und
hätte die Mannschaft das letzte Drittel gegen Köln konzentrierter
gespielt – es wären durchaus sechs Punkte drin gewesen. So unterlagen
die Grün-Weißen den Kölner Junghaien trotz einer 3:1-Führung mit 3:4
nach Penaltyschießen, gegen den Krefelder EV fuhren sie einen
deutlichen 9:3-Erfolg ein.
Lange Zeit tat sich in der Partie am Samstag gegen Köln nicht viel. Die
erste gute Chance hatten in der neunten Minute die Gäste, wobei
SBR-Keeper David Heymann glänzend reagierte. Kurz darauf wurde Stephan
Stiebinger von einem Kölner regelwidrig gestoppt, so dass die Starbulls
zum ersten Powerplay kamen. Dies brachte aber nicht den erhofften
Treffer und in der 16.Minute war es Stefan Ortlof, der nach einem
katastrophalen Rosenheimer Wechsel frei vor Heymann stand und ihm keine
Abwehrmöglichkeit ließ. Die Freude der Junghaie währte jedoch nur kurz,
denn nur 40 Sekunden später schnappte sich Benedikt Stenzel den Puck,
umkurvte den gegnerischen Torhüter und schob gekonnt zum Ausgleich ein.
In der ersten Hälfte des zweiten Drittel mussten die Hausherren über
fünf Minuten Unterzahl (Marinus Kritzenberger, Nils Hanfstingl und
Nikolaus Senger wurden nacheinander rausgeschickt) überstehen. Dies
klappte ausgezeichnet und die Rheinländer mussten in der Folge drei
Strafen abbrummen, was die Schützlinge von Tom Schädler und Max
Deisenberger zur 2:1-Führung nutzten. In der 31.Minute traf Patrick
Hager im doppelten Überzahl mit einem fulminanten Schlagschuss ins
„Schwarze“. In eine 3-5-Situation brachten sich die Starbulls dann
kurze Zeit später; dieses Penalty-Killing funktionierte allerdings
hervorragend. In der 39.Minute traf Daniel Bucheli nach schönem Zuspiel
von Stiebinger mit der Rückhand zum 3:1 und der Rosenheimer Sieg war
greifbar nahe. In Unterzahl hatten Hager und Dominik Quinlan bei einem
Break in der 54.Minute sogar das 4:1 auf dem Schläger, stattdessen
kamen die Kölner in Minute 55 auf 3:2 heran. 50 Sekunden später
präsentierte sich die Hintermannschaft der Gastgeber im Tiefschlaf.
Einen Pass von Sören Sturm nahm Dimitri Litesov auf, fuhr unbedrängt
auf Heymann zu und glich so zum 3:3 aus. Nach einer torlosen
Verlängerung entschieden die Junghaie das Penaltyschießen vorzeitig für
sich. Von den Rosenheimern verwandelte nämlich nur Hager, während bei
den Kölner gleich die ersten drei Schützen trafen.
Im Spiel gegen Krefeld mussten die Zuschauer fürchten, dass die
Grün-Weißen da weitermachen, wo sie tags zuvor aufgehört haben. Denn in
der zweiten Minute verlor Martin Hinterstocker bei eigenem Überzahl im
gegnerischen Drittel die Scheibe, Eric Haiduk reagierte am schnellsten,
bediente Thomas Dreischer, der Etienne Renkewitz (erhielt am Sonntag
den Vorzug vor Heymann) überwand. Daraufhin schickte das Rosenheimer
Trainergespann Hager zum Duschen („wir lassen keine negative Stimmung
auf der Bank mehr zu, kein Spieler verliert absichtlich den Puck“,
lieferte Schädler die Begründung für diese Maßnahme). Es dauerte einige
Minuten, ehe die Hausherren ins Spiel fanden und in der elften Minute
gelang Bucheli im Nachschuss der Ausgleich. Die optische Überlegenheit
(15:5 Torschüsse im ersten Drittel) konnten die Starbulls aber nicht in
mehr Tore ummünzen, stattdessen gingen die Seidenstädter in der
18.Minute durch Haiduk erneut in Front. Zum Mittelabschnitt ging
endlich der erhoffte Ruck durch die Rosenheimer Mannschaft. Nach nur 52
Sekunden traf Simon Wenzel nach Vorlage von Hanfstingl zum 2:2, in der
24.Minute vollendete Anton Bernard einen herrlichen Spielzug mit
Bucheli und Hinterstocker. Das dritte Krefelder Tor in der 27.Minute
brachte die Gastgeber gar nicht aus der Ruhe, denn von nun an waren sie
hellwach. In rekordverdächtigen 26 Sekunden erzielten Philipp Quinlan
im Nachschuss nach feiner Vorlage von Robin Hanselko das 4:3, das 5:3
markierte Jens Feuerfeil aus dem Gewühl heraus und für das 6:3 sorgte
Hinterstocker nach einem Solo. 44 Sekunden vor der Pause erhöhte
Bucheli auf 7:3, womit der „Pausentee“ sicherlich noch besser
schmeckte. Der KEV begann zwar im Schlussabschnitt druckvoll, die Tore
fielen jedoch nur noch für die Innstädter. Bei doppeltem Überzahl traf
Thomas Weiszdorn erst den Pfosten, wenige Sekunden später war es
Hinterstocker, der zum 8:3 einschoss (48.Minute). Nach einem weiteren
Pfostentreffer von Weiszdorn fixierte Wenzel in der 56.Minute den
9:3-Endstand.
Mit diesen vier Punkten haben die Starbulls den vierten Tabellenplatz
in der Deutschen Nachwuchsliga gefestigt und weisen nun 44 Zähler auf.
Damit haben sie neun Punkte Vorsprung auf den Fünften, der aber ein
Spiel weniger bestritten hat. An der Spitze steht Mannheim (61 Zähler)
vor Landshut (48) und Bad Tölz (45).