Marco Sturm: Zwischen Florida und DeutschlandDas Interview mit dem Bundestrainer - Teil 4
Marco Sturm - Foto © Ice-Hockey-Picture-24Seit über zwei Wochen hat Marco Sturm beim Deutschen Eishockey Bund (DEB) die Posten des Bundestrainers und des General Managers inne. Der 36-Jährige, gestählt durch 1006 NHL-Spiele - ist als Trainer aber noch unerfahren. Darüber - und über einiges mehr - sprach der gebürtige Niederbayer mit Hockeyweb-Chefredakteur Oliver Koch.
Im ersten Teil sprach Marco Sturm darüber, was er in der Zeit zwischen Karriereende und Berufung zum Bundestrainer machte, wie er mit der Kritik gegenüber seiner Person und des Postens des Bundestrainers umgeht und was seine Aufgaben als General Manager sind.
Im zweiten Teil ging es um sein zukünftiges Trainerteam und der Zukunft des Eishockeys in Deutschland.
Im dritten Teil sprach er über die anstehenden Aufgaben wie die Eishockey-Weltmeisterschaften in Russland, die Olympia-Quali und die Heim-WM 2017.
Herr Sturm, hatten Sie Trainer, die jetzt ihre Vorbilder sind?
Marco Sturm: Von jedem Trainer lernt man etwas. Ich habe das Glück gehabt, dass ich in einer sehr guten Liga spielen und von sehr vielen Trainern lernen konnte. Da waren mit Darryl Sutter und Claude Julien die Trainer dabei, bei denen ich am längsten gespielt habe. Aber natürlich auch die deutschen Trainer wie Uwe Krupp oder Hans Zach. Jeder hat etwas Gutes, aber keiner ist perfekt, das wissen wir auch. Ich versuche, von allen Trainern die ich hatte das Gute oder das was ich gut fand, herauszunehmen und den Spielern, die ich jetzt coache, weiter zu geben.
Sie werden zwischen ihrem Wohnort in Florida und Deutschland pendeln. Wie können wir uns den Alltag vorstellen?
Marco Sturm: Geplant ist, dass ich jeden Monat eine Zeit in Deutschland und eine Zeit in Amerika unterwegs bin. In der heutigen Zeit kann man viel mit Videos machen und ich habe auch meine Männer um mich herum, die ständig scouten werden. In den großen Eishockey-Nationen wie Schweden, USA oder Kanada wird es nicht anders gemacht. Von daher sehe ich hier kein Problem.
Sie reden von ihren Scouts. Können Sie mir auch Namen nennen?
Marco Sturm: Will ich nicht und werde ich auch nicht. Das ist Vertrauenssache. Es gehören Mehrere dazu und darüber bin ich auch froh.
Christian Künast, der Trainer des U20-Teams ist auch ihr Schwager. Können wir ihn als ihren „verlängerten Arm“ in Deutschland sehen?
Marco Sturm: Christian ist für mich eine wichtige Person. Ich vertraue ihm und weiß, dass er Dinge immer zu einhundert Prozent macht. Für den U20-Trainer ist vorgesehen, dass er auch bei der A-WM dabei sein wird. Wenn ich in Amerika bin werde ich natürlich auch mit ihm in engem Austausch stehen.
Ihre Karriere begann in Landshut, wo sie auch aufgewachsen sind. Was verbindet sie mit der Stadt?
Seitdem ich nach Amerika gegangen bin, verbringe ich jeden Sommer zusammen mit der Familie in Landshut. Das ist für uns extrem wichtig, denn Landshut ist unsere Heimat und das wird sich auch nie ändern. Es ist auch für meine Kinder toll, wenn wir im Sommer immer wieder hier sind. Meine Verbundenheit mit Landshut hat man auch im letzten Jahr bei meinem Abschiedsspiel gesehen. Es kommen immer wieder schöne Erinnerungen hoch und ich habe dem Landshuter Eishockey viel zu verdanken. Desto schlimmer und enttäuschender ist natürlich die derzeitige Lage des EVL Landshut. Aber ich hoffe das noch Möglichkeiten bestehen, dass der Verein nicht ganz abstürzt.
Herr Sturm, vielen Dank für das Interview!
Teil 1: Marco Sturm: Wie Jürgen Klopp und Pep Guardiola
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