Marco Sturm: Die deutschen NHL-Spieler sind alle bereit!Das Interview mit dem Bundestrainer
Marco Sturm - 1006-facher NHL-Spieler und aktuell Bundestrainer sowie General Manager beim Deutschen Eishockey Bund (DEB). Foto: imagoSeit über zwei Wochen hat Marco Sturm beim Deutschen Eishockey Bund (DEB) die Posten des Bundestrainers und des General Managers inne. Der 36-Jährige, gestählt durch 1006 NHL-Spiele - ist als Trainer aber noch unerfahren. Darüber - und über einiges mehr - sprach der gebürtige Niederbayer mit Hockeyweb-Chefredakteur Oliver Koch.
Im ersten Teil sprach Marco Sturm darüber, was er in der Zeit zwischen Karriereende und Berufung zum Bundestrainer machte, wie er mit der Kritik gegenüber seiner Person und des Postens des Bundestrainers umgeht und was seine Aufgaben als General Manager sind.
Im zweiten Teil ging es um sein zukünftiges Trainerteam und der Zukunft des Eishockeys in Deutschland.
Im aktuellen dritten Teil spricht er über die kommenden, großen Aufgaben wie der Eishockey-Weltmeisterschaft 2016 in Russland und dem wichtigen Olympia-Qualifikationsturnier im September 2016 in Lettland.
Herr Sturm, welche besondere Rolle spielen denn die Deutschen in der NHL? In der letzten Zeit gab es ja einige WM-Absagen!
Marco Sturm: Deutschland braucht alle Spieler! Aber vor allem die, die erfolgreich sind. Dazu gehören auch die deutschen Spieler, die in der NHL sind. Leider sind dort nicht mehr so viele Spieler wie zu meiner Zeit. Dennoch möchte ich auf die, die wir haben, zurückgreifen können. Bis jetzt bekam ich nur positives Feedback: Sie sind alle bereit, Deutschland zu helfen. Unter der Saison ist das natürlich schwieriger, aber wenn die WM in Russland ansteht und besonders auch zur Olympia-Qualifikation, müssen die Jungs bereit sein.
Was würden sie bei der WM 2016 als Erfolg werten?
Marco Sturm: Für uns ist es ein wichtiges Turnier. Wir sind in Sankt Petersburg in einer starken, aber auch spannenden Gruppe. Ein Ziel will ich hier jetzt nicht festlegen, aber es ist wichtig, dass wir uns gut präsentieren, die WM auch als Vorbereitung nutzen und dann topfit zur Qualifikation nach Lettland reisen.
Die Olympia-Qualifikation ist im September 2016. Dieses Turnier ist auch für Sie wichtig, denn es geht auch um ihre Vertragsverlängerung über 2017 hinaus. Schwierig ist natürlich der Zeitpunkt des Turniers. Es geht parallel mit der Vorbereitung der einzelnen Klubs bzw. der Champions Hockey League. Wie sehen sie das?
Marco Sturm: Da geht es unseren Gegnern genauso. Wir werden aber genügend Zeit zur Vorbereitung bekommen. Auch die NHL ist bereit, die betreffenden Spieler frei zu stellen. Daher gehe ich davon aus, dass wir mit der besten uns zur Verfügung stehenden Mannschaft bei der Olympia-Qualifikation in Lettland antreten werden.
Danach folgt die Heim-WM 2017 mit den Spielen in Köln. Im Jahr 2008, zwei Jahre vor der letzten WM in Deutschland, sagte der damalige Bundestrainer Uwe Krupp, dass die Mannschaft richtig was reißen will. Welche Aussage kann ich Ihnen zwei Jahre vor Köln entlocken?
Marco Sturm: Keine! Ich habe ja damals bei der WM 2001 selber gespielt. Das war eine der schönsten Weltmeisterschaften, bei denen ich dabei war. Mit tollen Fans, einer toller Stadt und natürlich haben wir auch gutes Eishockey gespielt. Aktuell habe ich aber, ehrlich gesagt, noch keine einzige Sekunde an die WM 2017 in Köln gedacht. Erst einmal sind für mich die nächsten Monate bis zum Deutschland Cup wichtig. Danach geht es Schritt für Schritt weiter. Die WM im eigenen Land ist wichtig und wir werden uns natürlich entsprechend vorbereiten und präsentieren!
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Teil1: Wie Jürgen Klopp und Pep Guardiola
Teil2: Uwe Krupp und Harold Kreis sind große Namen
Teil4: Zwischen Florida und Deutschland
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