Erfolgreicher Test für ersatzgeschwächte Frauen
Berichte aus der Frauen-BundesligaAuch im zweiten der beiden Testspiele gegen die Schweizer
Nationalmannschaft gelang den deutschen Frauen ein Sieg. Dem 5:3-Erfolg
vom Vortag ließen sie in Zuchwil am Sonntag ein 4:2 (0:1, 1:1, 3:0)
folgen. Damit gelang dem ersatzgeschwächten deutschen Team gegen eine
fast in Bestbesetzung angetretene Schweizer Mannschaft eine erfolgreiche
Generalprobe für das Olympiaqualifikationsturnier im November in Bad
Tölz.
Wie bereits Jennifer Harß in der ersten Partie am Samstag musste auch
Susanne Seeßle, die am Sonntag im deutschen Tor begann, früh die
Schweizer Führung (Cattaneo) hinnehmen. Im Unterschied zum Vortag, als
die deutschen Frauen gleich gegenhielten, musste Bundestrainer Kathan
etwas unzufrieden feststellen, dass seine Mannschaft diesmal nicht ins
Spiel fand:«Das haben sie heute etwas zu locker genommen, nach dem
gestrigen Sieg waren sie wohl etwas selbstzufrieden» befand er nach der
Partie zu den ersten 40 Minuten seines Teams.
Eine Spielerin war von dieser Kritik ausgenommen: Nikola Holmes erhielt
von Kathan ein Sonderlob für ihr Spiel. «Sie hat gekämpft und die
anderen mit ihrer Moral noch angesteckt, deshalb kamen wir im letzten
Drittel nochmal zurück» so Kathan.
Bezeichnenderweise war es Holmes, die Mitte des Spiels den Ausgleich zum
1:1 erzielte. Ein Treffer, den die Schweizerinnen durch Künzle nur zwei
Minuten später mit der erneuten Führung beantworteten.
Wie die schnelle Schweizer Führung war auch die Entscheidung im
Schlussdrittel eine Parallele zum Vortag. Mit einem Berliner
Doppelschlag durch Grundmann und Götz innerhalb von 35 Sekunden drehte
die Partie Mitte des Schlussdrittels. Nina Ritters Treffer zum 4:2 in
6:4-Überzahl brachte dann die endgültige Entscheidung drei Minuten vor
Spielende.
«Im Gegensatz zur Schweiz waren wir nicht mit der bestmöglichen
Mannschaft hierhergekommen. Ich musste einige Stammkräfte aus
unterschiedlichen Gründen ersetzen. Dennoch haben wir zweimal gewonnen
und somit unsere Moral für das Qualifikationsturnier im November
gestärkt» zog Kathan letztlich ein positves Fazit über die
Trainingswoche und besonders die beiden abschließenden Testspiele. «Für
die jungen Spielerinnen, die ich hier dabei hatte, kommt die
Olympiaqualifikation allerdings durchweg noch zu früh.»
Mehr als nur Hoffnungen auf einen Einsatz kann sich Kurzzeitrückkehrerin
Sabine Rückauer machen:«Wenn sie sich nicht noch verletzt, wird sie
dabei sein» teilte Kathan nach den beiden Länderspielen mit.
Rückauer:«Es wird definitiv nur ein Comeback für dieses Turnier, zu mehr
lässt mir meine Familie einfach keine Zeit».