Eishockey Nationalspieler mit Anti Doping Verfahrensfehler

Ein Deutscher Eishockey Nationalspieler und Spieler der Eisbären
Berlin hat am 06.03.08 zunächst eine nicht im Spiel- oder
Trainingsbetrieb vorgenommene Dopingkontrolle in einer eskalierenden
Stresssituation verweigert, sich aber wenige Stunden später dieser
Kontrolle unterzogen. Die Dopinganalyse vom Institut für Dopinganalytik
und Sportbiochemie in Dresden fiel negativ aus und belegt auch, dass
keinesfalls in der Zeit zwischen seiner Verweigerungshaltung und dem
durchgeführten Test dopingverschleiernde Substanzen eingenommen wurden.
Der Spieler bereute seine „Kurzschlussreaktion“ und hat sich für sein
Fehlverhalten mündlich/schriftlich entschuldigt.
Als zuständiges
Organ ist das DEB Missed Test Policy Gremium im engen Kontakt mit der
NADA um die weitere Vorgehensweise zu klären und den Fall einzustufen.
Nach dem NADA-Code ist ein den Test verweigernder Sportler wie ein
positiv getesteter zu behandeln und mit einer Sperre von 2 Jahren zu
ahnden. Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch nicht um eine
verweigerte Dopingkontrolle, sondern um ein absolutes
Fehlverhalten/Dummheit des Spielers. Das Regelungswerk NADC weist
insoweit eine Lücke auf, die es unter Berücksichtigung
rechtsstaatlicher Grundsätze wie auch des Übermaßverbots zu schließen
gilt. Die Eisbären Berlin und die DEL Ligenleitung wurden während des
laufenden Verfahrens von dem Vorgang in Kenntnis gesetzt.
Nach Meinung des Deutschen Eishockey Bund e. V., liegt hier kein
verweigerter Dopingtest im Sinne des Nada Codes vor und ist mit einer
öffentlichen Verwarnung und Geldstrafe zu sanktionieren.