Didi Hegen in die IIHF Hall of Fame aufgenommen
Didi
Hegen war beeindruckt. „Das war schon ein Gänsehautgefühl“,
gestand der 48-Jährige, der als der wohl beste Linksaußen des
deutschen Eishockeys gilt. „Sie haben unsere Erfolge aufgezählt,
Videoclips von uns gezeigt. Das hatte schon was“, sagte Hegen. Dazu
gab es eine Urkunde und eine Medaille. Seit Sonntagmittag ist der
gebürtige Kaufbeurer, der mit Köln, Düsseldorf und München
Deutscher Meister und längst im Rheinland heimisch geworden ist,
Mitglied der IIHF Hockey Hall of Fame. Die Aufnahmezeremonie fand in
einem Hotel in Köln statt.
„Das
ist eine große Ehre für mich. Schließlich sind noch nicht so viele
Deutsche aufgenommen worden“, erklärt Hegen. Da hat er völlig
recht, denn er ist erst der zwölfte Deutsche, der seit der
Einführung der IIHF-Variante der Hall of Fame Mitglied dieser
Ruhmesliste geworden ist. In 290 Spielen für die DEB-Auswahl traf
Hegen 111 Mal, spielte bei zwölf Weltmeisterschaften, einem Canada
Cup, einem World Cup of Hockey sowie bei fünf Olympischen Spielen.
„Das
Schöne an der Zeremonie war, dass ich auch mal wieder mit den
anderen Jungs sprechen konnte“, so Hegen. Denn neben dem früheren
deutschen Stürmer, der als Trainer 2005 mit dem EV Duisburg die
Zweitliga-Meisterschaft und damit den Aufstieg in die DEL feierte,
wurde auch Arturs Irbe aufgenommen. „Er ist mittlerweile ja
Torwarttrainer der Washington Capitals. Wir haben ein paar
Geschichten ausgetauscht“, berichtet Hegen. „Vladimir Krutov
haben ich zumindest hallo gesagt. Leider spricht er ja kein
Englisch.“
Irbe
(43) ist der wohl berühmteste lettische Eishockeyspieler. 1989 und
1990 wurde er als Torhüter Weltmeister mit der Sowjetunion, weigerte
sich dann aber im Zuge der Unabhängigkeitsbestrebungen seines
Landes, weiterhin für die UdSSR zu spielen. Später mit der
lettischen Mannschaft nahm er an insgesamt acht Weltmeisterschaften
teil. Anfang der 90er wechselte er schließlich in der NHL.
Vladimir
Krutov (49) war mit Igor Larionov und Sergei Makaraov Teil der
berühmte KLM-Reihe und damit einer der gefährlichsten
Angriffsformationen überhaupt. Zweimal gewann der mit den Sowjets
die olympischen Goldmedaille sowie fünfmal die Weltmeisterschaft und
einmal den Canada Cup. Zwischen 1983 und 1987 gehörte er jeweils dem
WM-Allstar-Team an.
Außerdem
wurden die Finnin Riikka Nieminen-Välilä (36) aufgenommen, die in
118 Spielen für ihr Heimatland 109 Tore und 95 Vorlagen verbucht
hat. In der Kategorie „Funktionär“ wurde Rickard Fagerlund (73)
aufgenommen. Er war von 1983 bis 2002 Präsident des schwedischen
Verbands; unter seine Ägide fand der Aufschwung der dortigen
Nationalmannschaft statt. In diese Zeit fallen vier
Weltmeisterschaften, fünf Vizeweltmeisterschaften und eine
olympische Goldmedaille.
Der
US-Amerikaner Lou Vairo (65) wurde mit dem Paul Loicq Award (benannt
nach dem IIHF-Präsidenten von 1922 bis 1947) für besondere
Verdienste um die IIHF und das internationale Eishockey
ausgezeichnet. Vairo arbeitete als Trainer in Europa und war mehrere
Jahre lang Trainer der US-Auswahl.
Die IIHF Hockey Hall of Fame wurde 1997 ins Leben gerufen. Die bisherigen deutschen Mitglieder sind in der Kategorie Spieler: Rudi Ball (Geburtsjahr 1910; aufgenommen 2004), Dieter Hegen (1962/2010), Gustav Jaenecke (1908/1998), Udo Kießling (1955/2000), Erich Kühnhackl (1950/1997), Hans Rampf (1931/2001), Alois Schloder (1947/2005), Joachim Ziesche (1939/1999); in der Kategorie Funktionär. Heinz Henschel (1920/2003), Günther Sabetzki (1915/1997), Xaver Unsinn (1929/1998); in der Kategorie Schiedsrichter: Josef Kompalla (1936/2003). (the)
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