Deutschland verliert letzten WM-Test gegen USA mit 2:5Mutiger Auftritt macht Hoffnung für Weltmeisterschaft
Dominik Kahun (links), hier im Duell mit Jack Hughes, erzielte die 2:1-Führung gegen die USA. (Foto: Deutscher Eishockey-Bund e.V. (DEB) / City-Press GmbH)In der mit 13.000 Zuschauern ausverkauften Mannheimer SAP-Arena bestritt die deutsche Nationalmannschaft den letzten Test vor der Eishockey-Weltmeisterschaft (10. bis 26. Mai) gegen die USA und verlor am Ende unglücklich mit 2:5 (2:1, 0:1 0:3).
Das Team USA erwischte den etwas besseren Start ins Spiel und konnte mehrere Pass-Stafetten spielen, ohne jedoch wirklich gefährlich vor das Tor des DEB zu gelangen. Dann jedoch kam die deutsche Nationalmannschaft immer besser ins Spiel und hatte gute Einschussmöglichkeiten durch Plachta, Mauer und Draisaitl. Anschließend deckten auch die US-Boys Mathias Niederberger mit ein paar Warnschüssen ein, welche dieser jedoch souverän parierte. In der elften Spielminute hatten dann die deutschen Fans das erste Mal Grund zu jubeln. Matthias Plachta spielte den Puck in die Rundung zu Leon Draisaitl, der direkt in den Slot zu Markus Eisenschmid weiterleitete und dieser den Puck zum 1:0 über die Linie drückte. Team USA hatte allerdings die passende Antwort parat und kam durch Noah Hanifin (14.) zum 1:1-Ausgleich. Der Schuss von Alex DeBrincat wurde geblockt und fiel direkt vor die Füße von Hanifin, der blitzschnell reagierte und Niederberger keine Abwehrchance ließ. Die deutsche Nationalmannschaft zeigte sich davon allerdings wenig beeindruckt und spielte weiter forsch nach vorne. Moritz Seider erhielt die Scheibe an der blauen Linie und spielte diese perfekt vor das Tor zu Dominik Kahun, der zunächst an US-Goalie Schneider scheiterte, aber im Fallen den eigenen Rebound verwandelte. Der DEB erzwang dank des weiterhin druckvollen Spiels noch zwei Überzahlsituationen im ersten Durchgang, welche trotz guter Gelegenheiten ungenutzt blieben.
Im zweiten Drittel gelang den US-Amerikanern in der 27. Minute der Ausgleichstreffer zum 2:2. Nach Bullygewinn von Jack Eichel fackelte Clayton Keller nicht lange und der Puck zappelte im Netz. In der 33. Minute wurde Torhüter Mathias Niederberger nach vorheriger Absprache durch Niklas Treutle abgelöst. Der Torhüter fügte sich gut ein und konnte sich direkt gegen Gaudreau, Ryan und Eichel auszeichnen. Auf deutscher Seite traf ein Schuss von Verteidiger Benedikt Schopper nur die Latte. Somit ging es mit einem gerechten Unentschieden in die zweite Pause.
Der dritte Abschnitt gehörte dem Team USA. US-Torhüter Corey Schneider machte ebenfalls planmäßig Platz für Thatcher Demko. Zunächst schoss Alex DeBrincat in der 45. Spielminute das 3:2, nach dem der Puck unglücklich von Korbinian Holzer in das eigene Tor abgefälscht wurde. Holzer meinte nach der Partie „Ich stand zur falsche Zeit am falschen Ort.“ James Van Riemsdyk erhöhte vorentscheidend (51.) nach Zuspiel des erst 17-jährigen Jack Hughes auf 4:2. In den Schlussminuten war das DEB-Team zwar nochmals bemüht den Anschlusstreffer zu erzielen. Allerdings brachte ein weiterer Feldspieler für Treutle nicht den erwünschten Effekt, sondern Johnny Gaudreau setzte Schlusspunkt zum 5:2 in das verwaiste Tor. Bundestrainer Toni Söderholm sagte: „Wir haben im ersten Drittel gut gespielt und uns einige Torchancen erarbeitet. Im Anschluss haben wir nicht sauber zurückgearbeitet und ganz allgemein Fehler in unserem Spiel gehabt. Insgesamt waren auch einige gute Sachen dabei, aber eine Niederlage ist am Ende natürlich nicht gut. Wir müssen noch einiges lernen und werden das Spiel nun entsprechend analysieren und aufarbeiten.“
Torhüter Mathias Niederberger erklärte: „Wir hatten wirklich viele Chancen und waren lange ebenbürtig. Das ist wichtig für uns zu wissen. Auf der anderen Seite ist auch wichtig, dass wir 60 Minuten lang die Leistung bringen, da gegen die Top-Nationen jeder kleine Fehler bestraft wird.“
Korbinian Holzer sagte zum Spiel: „Von den Chancen war es ein sehr ausgeglichenes Spiel. Im letzten Drittel kassieren wir dann das unglückliche 2:3, gleich danach das 2:4, da war die Luft etwas raus. Wir können aber auf einigen Sachen aufbauen, die wir gut gemacht haben. Einige Sachen muss man ganz klar besser machen. Wir haben für uns gesehen, dass wir mit den Großen mitspielen können. Wir müssen unser System und kompakt als Team zusammen spielen. Es war ein guter Schritt.“
Schlussendlich kann das deutsche Team hoch erhobenen Hauptes die Reise nach Kosice antreten, da viele Ansätze doch sehr gut aussahen und man gegen einen starken Gegner lange Zeit ebenbürtig war. Am kommenden Samstag beginnt für Deutschland die WM in der Slowakei. Gegner ist Aufsteiger Großbritannien.