Deutschland unterliegt nach Penaltyschießen

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Lesedauer: ca. 4 Minuten

Vor der dürftigen Kulisse von 3123 Zuschauern in der hannoverschen Preussag Arena begann die Deutsche Eishockey Nationalmannschaft den Deutschland Cup 2003 mit einer 1:2 (0:1,1:0,0:0)-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die USA.



Aufstellung Deutschland:

TOR: Müller (Jonas)

ABWEHR: Leask - Benda, Kopitz - Retzer, Köppchen - Molling, Schauer - Renz

STURM: Ustorf - Hynes - Martinec, Greilinger - Reichel - Furchner, P.

Abstreiter- T. Abstreiter - Kreutzer, Blank - Boos - Lewandowski

Tore:

0:1 (15.03) Roberts (Harkins, Mikesch) 5:4

1:1 (21.51) Kreutzer (Molling, Abstreiter P.)

1:2 (65.00) Roberts (Penalty)


Schiedsrichter: Kurmann (Schweiz)

Zuschauer: 3123

Strafen: Deutschland 12 min. - USA 14 min.

Deutschland - USA 1:2 (0:1,1:0,0:0,0:1) nach

Penaltyschießen

Verhaltener Auftakt beider Teams bei ihrem

ersten Auftreten beim diesjährigen Deutschland-Cup. Dies änderte sich mit der

ersten Strafzeit des Spiels: Kölns Jeff Dessner wanderte für zwei Minuten in

die Kühlbox und das DEB-Team zeigte vielversprechende Ansätze, Tobias

Abstreiter bediente seinen Bruder Peter, der allerdings an US-Goalie Alex

Westlund scheiterte. Auch die Amerikaner, die wesentlich engagierter agierten

als "Team Canada" am Nachmittag, kamen in Überzahl zu ersten

Aktionen, die Robert Müller bis dahin jedoch souverän entschärfte. Den

Führungstreffer für das von Peter Laviolette und Greg Poss betreute US-Team

markierte David Roberts in der 16. Minute. Brett Harkins bediente in Überzahl

(Peter Abstreiter saß auf der Strafbank) den Berliner Eisbär, der aus spitzem

Winkel aus halbrechter Position Müller mit einem Flachschuss in der kurzen Ecke

überwand.

Im zweiten Abschnitt agierte das DEB-Team von

Beginn an aggressiver und offensiver. Begünstigt durch den schnellen

Ausgleichstreffer von Daniel Kreutzer bekamen die Aktionen mehr und mehr

Sicherheit. Kreutzer hatte in der 22. Minute einen Schlagschuss von Jochen

Molling perfekt in den Torwinkel abgefälscht. Danach hatten vor allem Furchner

(25.) aus kurzer Distanz und zweimal Benda (30.) in Überzahl, die Chance den

Führungstreffer zu erzielen. Auch bei einer schönen Überzahlkombination

(37.) war Torhüter Westlund von Eddi Lewandowski nicht zu überwinden. Auch

Robert Müller konnte sich noch einige Male auszeichnen, war allerdings weit

weniger geprüft worden wie sein Gegenüber.

Im Schlussdurchgang wogte die Partie hin und her

und man merkte beiden Teams an, den spielentscheidenden Fehler vermeiden zu

wollen. Gelegenheiten ergaben sich überwiegend nur in Überzahl, aber keine

Mannschaft konnte daraus Kapital schlagen. Erst in den Schlussminuten wurde es

vor beiden Toren wieder turbulenter. Ustorf und Furchner (54.) hatten die

Entscheidung auf dem Schläger, ebenso Lewandowski zwei Minuten später. Aber

auch die Amerikaner kamen noch einmal gefährlich vor das deutsche Tor. Zweimal

prüfte der schnelle Jeff Panzer Robert Müller, ehe Derek Plante kurz vor

Spielende fast der Siegtreffer gelungen wäre.

Nach dem neuen Deutschland-Cup Modus wurde

anschließend wie in der NHL eine fünfminütige Verlängerung mit vier gegen

vier Feldspieler gespielt. Schon nach wenigen Sekunden hatte das heute starke

und in der Vergangenheit eingespielte Duo Reichel/Greilinger die erste

Möglichkeit, die Scheibe wurde jedoch kurz vor der Linie noch weggekratzt. Da

auch die Verlängerung keinen weiteren Treffer brachte, musste die Entscheidung

im Penaltyschießen fallen, wo allerdings nur die DEL-Legionäre Roberts

(Berlin) und Mikesch (Düsseldorf) erfolgreich waren. Dies bedeutete

gleichzeitig im 80. Spiel die 48. Niederlage für eine deutsche Auswahl gegen

Team USA seit den olympischen Spielen 1932 in Lake Placid.

 

Stimmen zum Spiel:

Tobias Abstreiter (Stürmer Deutschland)

Wir haben unglücklich nach Penaltyschießen verloren. Zwei Drittel waren wir die bessere Mannschaft, aber etwas zu nachlässig vor dem Tor. Mit meinem Bruder in der Nationalmannschaft in einer Reihe zu spielen, war etwas ganz Besonderes, das gibt es nicht allzu oft. Er hat gut in Hamburg gespielt, deshalb hat er es jetzt auch in die Nationalmannschaft geschafft.



Peter Abstreiter (Stürmer Deutschland)

Unsere Reihe hat ein Tor geschossen, damit kann man zufrieden sein. Es war ein super Gefühl, mit meinem Bruder zu spielen. Er war immer mein Vorbild. Dieses Spiel vergesse ich so schnell nicht mehr.

Hans Zach (Bundestrainer Deutschland)

Die USA waren im ersten Drittel besser, die Mannschaft hat dann großartig reagiert und mit Biss gespielt. Pech auf unserer Seite und ein guter Torhüter bei den USA haben verhindert, dass wir als Sieger vom Eis gehen.



Peter Laviolette (Head Coach USA)

Im ersten Drittel waren wir besser als Deutschland, danach hat die deutsche Mannschaft zu ihrem Spiel gefunden und hatte gute Chancen. Wir konnten auf einen guten Torhüter vertrauen. Das Penaltyschießen war interessant und spannend für die Zuschauer.



Stefan Ustorf (Stürmer Deutschland)

In den letzten zwei Dritteln waren wir das klar bessere Team. Wir hätten den Sieg verdient gehabt, es ist ärgerlich, dass dies nicht gelungen ist. Das System in der Verlängerung mit Vier gegen Vier ist ok. Wir hatten aber schon vorher genug Chancen, das Spiel zu entscheiden. Ich will beim Deutschland-Cup eine gute Leistung zeigen und mannschaftsdienlich spielen. Ich will das Turnier nicht als Vorspielen für andere Vereine nutzen.

Sebastian Furchner (Stürmer Deutschland)

Ich war zweimal alleine vor dem Tor, da muss man eigentlich treffen. Das Spiel hatte hohes DEL-Niveau. Eigentlich wollte ich mir das Spiel im Fernsehen anschauen, ich war schon kurz vor Köln, als Hans Zach mich anrief. Aber das macht man natürlich gerne.



Greg Poss (Co-Trainer Team USA)

Es ist eine sehr gute Erfahrung für mich, von Peter Laviolette zu lernen. Er hat eine gewisse Art und Weise mit den Spielern umzugehen. Wir müssen jedenfalls in den nächsten beiden Tagen besser spielen, um erfolgreich zu sein. Thomas Greilinger war sehr auffällig.


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