Deutschland schlägt Schweiz mit 4:1 - Doppelpack von Serikow und Kopitz
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Deutschland Cup 2003 - 2. Tag
4:1 gegen die Schweiz - Doppelpack von
Serikow und Kopitz
Mit einem 4:1 (0:0,2:0,2:1)-Erfolg gegen die Schweiz hielt sich die Deutsche Eishockey Nationalmannschaft alle Chancen offen, den Deutschland Cup 2003 in Hannover noch gewinnen zu können. Serikow und Kopitz trafen je zweimal für das DEB-Team.
Deutschland - Schweiz 4:1 (0:0, 2:0, 2:1)
Tore:
1:0 (28.25) Serikow (Furchner, Ustorf)
2:0 (37.15) Serikow (Benda, Hynes) 5:3
3:0 (43.42) Kopitz (Greilinger)
3:1 (55.34) Hirschi (Plüss, Jenni) 5:4
4:1 (58.58) Kopitz (Hynes) 5:6
Strafen: Deutschland 20 min. - Schweiz 24 min.
Schiedsrichter: Aumüller
Zuschauer: 4.668
Aufstellung Deutschland:
TOR: Jonas (Seliger)
ABWEHR: Leask - Benda, Retzer - Kopitz, Molling - Bakos, Köppchen - Renz
STURM: Kathan - Hynes - Martinec, Greilinger - Reichel - Morczinietz, P.
Abstreiter - T. Abstreiter - Kreutzer, Serikow - Ustorf - Furchner
1. Drittel:
Temporeicher Auftakt in der heute besser besuchten Preussag-Arena mit leichten
Vorteilen für die Eidgenossen. Aber auch das DEB-Team fand schnell seinen
Rhythmus. Der erste Aufreger in der 4. Minute: Wayne Hynes hatte aus kurzer
Distanz zweimal die Chance das Führungstor zu erzielen, scheiterte aber am
Schweizer Keeper Marco Bührer, der heute den Vorzug erhielt. Keine zwei Minuten
kamen sich beide Teams erstmals mächtig in die Haare. Eine kleine Rauferei vor
dem Schweizer Tor ahndete der Schiedsrichter härter für die Eidgenossen, so
dass sich das DEB-Team über eine fast zweiminütige 5-3 Überzahl freuen
konnte. Allerdings sprangen dabei nicht mehr als einige ungenaue Schussversuche
heraus. Weiter ging es mit hohem Tempo, ohne dass sich jedoch eine Mannschaft
entscheidende Vorteile verschaffen konnte. Bei zwei Strafzeiten gegen Leask und
Ustorf zeichnete sich die Mannschaft von Hans Zach durch starkes Penalty-killing
aus. 32 Sekunden vor Drittelende gab es die größte Chance für Deutschland:
Debütant Rob Leask umkurvte in bester Stürmermanier das gegnerische Gehäuse
und schloss sein tolles Solo mit einem Lattenschuss ab.
2. Drittel:
Auch im zweiten Spielabschnitt ein ähnliches Spiel mit Gelegenheiten auf
beiden Seiten, aber auch zwei souveränen Torhütern. Ausgerechnet bei deutscher
Überzahl hatten die Eidgenossen die beste Chance zur Führung: Olivier Keller
(27.) scheiterte herrlich bedient von Marcel Jenni an den Schonern von Oliver
Jonas. Aber auch die deutsche "special-team"-Formation mit Greilinger,
Tobias Abstreiter und Kreutzer hatte die Führung auf dem Schläger. Kurz darauf
dann doch der erste Treffer der Partie: Alexander Serikow hämmerte die Scheibe
in die Maschen, nachdem Sebastian Furchner den Puck maßgerecht für Serikow
liegen ließ. Jetzt entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch mit viel Tempo,
Emotionen und Intensität. Deutschland hatte jedoch wiederum das nötige Glück
und ging in der 38. Minute mit 2:0 in Führung. Jan Benda hatte bei einer 5-3
Überzahl abgezogen, der Abpraller von Bührer fiel direkt vor den Schläger von
Serikow, der mit seinem zweiten Treffer für die 2:0 Pausenführung sorgte. Das
DEB-Team agierte in dieser Phase konsequenter als der Gegner und hatte größere
Spielanteile.
3. Drittel:
Trotz einer frühen Strafzeit gegen Kathan blieb das DEB-Team
spielbestimmend und konnte sich zudem auf Oliver Jonas verlassen. In der 44.
Minute dann sogar das 3:0 durch eine Nürnberger Co-Produktion: Thomas
Greilinger bediente den mitgelaufenen Lasse Kopitz, der Bührer mit einem Schuss
ins lange Eck überwinden konnte. Nur kurz darauf hatte Martin Reichel, einen
Tag nach seinem 30. Geburtstag, in Überzahl sogar den vierten Treffer auf dem
Schläger. Trotz der nur kurzen Pause nach dem gestrigen Abendspiel ließ die
Deutsche Mannschaft keinerlei Müdigkeit erkennen. Im Gegenteil, mit zunehmender
Spieldauer und der Führung im Rücken ließ das DEB-Team keinen Zweifel über
den Spielausgang aufkommen, wurde dabei aber auch von einigen
Schiedsrichterentscheidungen pro Deutschland unterstützt. In der 56. Minute,
kurz zuvor war Daniel Kreutzer mit einem Alleingang gescheitert, konnten die
Eidgenossen in Überzahl doch noch verkürzen und den Ehrentreffer erzielen.
Jenni hatte abgezogen und Jonas den Shutout verdorben. Erneut Kreutzer hätte
den alten Abstand wieder herstellen können, aber auch die Schweizer kamen noch
einmal gefährlich auf als Kopitz auf der Strafbank weilte und Ralph Krueger
bereits zweieinhalb Minuten vor Spielende seinen Keeper zugunsten eines sechsten
Feldspielers vom Eis nahm. Bei Spielminute 58.58 traf allerdings erneut
Deutschlands Nummer 58 ins verwaiste Schweizer Tor. Lasse Kopitz kam direkt von
der Strafbank und hatte wenig Mühe den Endstand herzustellen.
Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer
Hans Zach:
“Das Spiel war bis zum 1:0 ausgeglichen. Wir haben geduldig gewartet und
wollten aggressiver spielen als gegen die USA, was uns gelungen ist. Ich bin mit
der Leistung und dem Team rundherum zufrieden. Es passt alles.”
Der
Schweizer Trainer Ralph Krueger:
“Die ersten 30 Minuten waren ausgeglichen. Das erste Tor war entscheidend. Die
Deutschen haben die Kontersituationen eiskalt ausgenutzt.”
Lasse
Kopitz (zweifacher Torschütze):
“Unsere Leistung war in Ordnung.
Wir sind defensiv gut gestanden und haben verdient gewonnen. Es hat nichts damit
zu tun, dass irgend einer besonders gut ist, weil er zwei Tore schießt. Ich
glaube, ich habe das letzte Mal in der Oberliga in Duisburg zwei Treffer
erzielt. Auf die zwei Tore bin ich schon sehr stolz. Gegen Kanada wollen wir vor
allen Dingen auf Körper gehen und natürlich gewinnen.“
Stefan
Ustorf (Kapitän Deutschland):
“Von Anfang an haben wir das Spiel dominiert und waren in allen drei Dritteln
überlegen. Heute hatte die Schweiz nicht viele gute Torchancen. Ich fühle mich
als Center wohler als als Außen. Doch wo er (gemeint ist Bundestrainer Hans
Zach/Anm.d.Red) mich braucht, da spiele ich. Gegen Kanada wollen wir morgen
gewinnen.” Über seine eventuelle sportliche Zukunft in Frankfurt: “Ich habe
mich mal unterhalten mit Rich Chernomaz; aber das ist schon länger her. Die
ganzen Verhandlungen macht mein Agent.” Über das Team: “Es macht Spaß,
Leute wie den Sebastian Furchner mit seinen 20 Jahren zu sehen. Dem ist alles egal. Oder Typen wie Martin Reichel,
der heute, wie ich meine, kein einziges Bully verloren hat, und Wayne Hynes, der
genauso stark beim Anspiel ist.”
Alexander
Serikow (zweifacher Torschütze):
“Ich habe wieder viel Spaß und Selbstvertrauen beim Eishockey. Nach der Pause
gestern, war ich heute frisch. In Köln am Mittwoch war ich mit meiner Leistung
nicht zufrieden. Es ist immer ein gescheites Duell gegen die Schweizer, aber wir
waren heute geduldig und die Pässe sind gut angekommen. Heute habe ich zwei
reingehauen, mal sehen wie es morgen so klappt.“
Oliver
Jonas (Torwart Deutschland):
"Wir haben gut in der eigenen Zone gespielt, wenige Nachschüsse zugelassen
und unsere Chancen genutzt. Ich erwarte morgen gegen Kanada ein knappes
Spiel."