Der nächste Schritt (1)Herausforderung DEB-Schiedsrichter
Patrick Altmann (links) und Benedikt Lender (rechts) absolvieren nun den DEB-Lehrgang. Außerdem im Bild: Rudi Altmann (2. von links) und Thomas Meier. (Foto: www.pama-pics.com)Im Gespräch hinterlassen die beiden den Eindruck, dass sie ein Duo bilden, das sich in seinen Unterschieden ergänzt. Nach eigenen Angaben verstehen sich Benedikt Lender und Patrick Altmann fast schon wortlos auf dem Eis. Sie sind aber auch neben der Eisfläche gute Freunde. „Das ist sicher ein Vorteil, dass wir uns auch abseits des Eises gut verstehen“, meint Benedikt Lender.
Benedikt Lender, 27 Jahre, wohnt in Deggendorf, ist studierter Maschinenbauer und Mechatroniker. Im Hauptberuf arbeitet er als Sachverständiger beim TÜV und leitet dort den Bereich Dingolfing/Landau. Er pfiff bisher für den EV Regensburg, sucht zur neuen Saison aber einen neuen Verein. Schiedsrichter ist er seit 2005 und war an etwa 450 bis 500 Spielen beteiligt. Letzte Saison hat er etwa 80 Spiele gepfiffen. 49 davon bestritt er mit Patrick Altmann. Der 20-jährige Lackierer kam in der abgelaufenen Saison auf 98 Partien. Altmann ist Straubinger, war bisher aber für Passau gemeldet. Auch er sucht einen neuen Verein. Er pfeift seit 2010 und hat bisher 160 Spiele hinter sich gebracht.
Schiedsrichter sind keineswegs immer und jederzeit für ihren Heimatclub gemeldet. „Man sucht sich eigentlich immer einen Verein, der möglichst wenige Mannschaften in dem Bereich hat, in dem man selbst pfeift. Andernfalls würde man für weniger Spiele infrage kommen und sich diese sozusagen selbst wegnehmen“, erzählt Lender.
Einen Club zu finden, dem man sich anschließen kann, ist eigentlich kein großes Problem. Denn Schiedsrichter sind relativ heiß begeht. Der Grund ist klar, denn kann der Club zum Meldeschluss nicht pro Mannschaft im Spielbetrieb einen Schiedsrichter stellen, muss eine Strafzahlung an den Verband geleistet werden.
Relativ kurios verlief Altmanns Start in die Schiedsrichterlaufbahn. Nach dem Neulingslehrgang hatte er sein erstes Spiel bei den Kleinschülern, was dem normalen Weg entspricht. Doch im zweiten Spiel musste, oder durfte, er gleich in der Bayernliga als Linesman ran. „Es war ein Vorbereitungsspiel Erding gegen Waldkraiburg. Mein Vater war Hauptschiedsrichter und ich war die ersten Minuten unglaublich nervös.“ Zweiter Linienrichter dieser Partie war Benedikt Lender. Der kann sich daran erinnern, dass jemand sagte: „Nehmt den Patrick mal mit und schaut ihn euch an.“ So schlecht kann Patrick Altmann nicht gewesen sein, denn solche überraschenden Einsätze hatte er zwischendurch immer wieder. „Ich glaube schon, dass ich einen kleinen Vorteil hatte, weil mein Vater auch Schiedsrichter war“, so Altmann, und weiter: „Im ersten halben Jahr war ich eigentlich nur mit meinem Vater unterwegs. Die zweite Saisonhälfte verbrachte ich zumeist an der Seite von Thomas Meier. Das waren zwei erfahrene Schiedsrichter, von denen ich wahnsinnig viel gelernt habe.“
Auch Benedikt Lender hat Eishockeyblut in der Familie. Er ist der Cousin von Nationalspieler Thomas Greilinger. „Mein erstes Jahr war auch hart, aber lehrreich. Ich war ebenfalls viel mit Thomas Meier unterwegs, aber auch viel mit Ralf Stadler. Ich hoffe, ich habe mir von allen das Beste angeeignet“, erinnert er sich.
Die Sommervorbereitung ist diesmal auch die Vorbereitung auf den DEB-Lehrgang. Aktuell arbeiten beide an ihrer Fitness. Altmann geht regelmäßig in ein „Gym“ und geht joggen. Letzteres macht auch Lender. Er ergänzt das mit Radfahren. „Wir wissen, dass wir im Sommer etwas machen müssen“, meint Lender. Denn „wie sollen wir sonst 80 und mehr Spiele überstehen?“
Nachdem wir die beiden „Aufsteiger“ heute etwas kennen gelernt haben, beschäftigen wir uns morgen mit ihren Beweggründen und Zielen.