DEB: Der Wahlkampf ist eröffnetBEV-Präsident Hillebrand stärkt Uwe Harnos den Rücken
Alter und neuer DEB-Präsident? Uwe Harnos - Foto: Ice-Hockey-Pictures 24Der Wahlkampf ist eröffnet, zumindest vom aktuellen Präsidium. Auf einer Pressekonferenz noch vor der Eishockey-WM präsentierten DEB-Vize Manuel Hüttl sowie Uwe Harnos personelle Veränderungen bzw. Ergänzungen sowie ein Wahlprogramm, das eher als Aktionsprogramm in sieben Projekten angelegt ist (Hockeyweb berichtete). Ein Grundstock, der die nächsten Jahre unter ihrer Führung Bestand haben sollte. Gegenkandidaten waren bis dahin Fehlanzeige.
Seit der WM wird der Name Franz Reindl als zweiter Kandidat für den Posten des DEB-Präsidenten gehandelt. Der 59-Jährige hat noch bis zum Juni den Posten des DEB-Generalsekretärs inne und wird sich danach federführend um die Organisation der Eishockey-WM 2017, die in Deutschland und Frankreich stattfindet, kümmern. Soweit jedenfalls der Plan. Anscheinend hatte Reindl eine Kandidatur gar nicht geplant, zeigte sich aber von der Resonanz derjenigen, die ihn als Anwärter auf den obersten Posten des Deutschen Eishockey Bundes unterstützen würden, beeindruckt. Dazu zählen viele Klubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) sowie der DEL 2. Franz Reindl wird sich aber wohl erst später zu einer möglichen Kandidatur äussern.
Nur hätte Franz Reindl überhaupt eine Chance? Die beiden Profiligen haben bei der Wahl am 19.Juli kein Stimmrecht. Zudem meldete sich nun der Präsident des Bayrischen-Eissport-Verbandes (BEV), sowie Sprecher der stimmberechtigten Landesverbände (LEV), Dieter Hillebrand zu Wort: „ ... dass das aktuelle Präsidium unser vollstes Vertrauen genießt. Die größten LEV's haben Uwe Harnos und Manuel Hüttl sogar gebeten, weiterzumachen und sich somit klar für eine Wiederwahl ausgesprochen – andere Kandidaten werden unsere Stimmen nicht bekommen. “
Die Landesverbände halten 50 Prozent der Stimmen.
Auf die Frage nach einer möglichen Kandidatur von Franz Reindl zum DEB-Präsidenten wich Hillebrand aus und wollte nun zu Personalfragen in der Öffentlichkeit keine Stellungnahme mehr abgeben.
Hillebrand kritisierte zuletzt noch auf Hockeyweb die Geschäftsstellenarbeit des DEB „Da weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut!“, sieht sich aber nun in dieser Aussage „..völlig aus dem Zusammenhang gerissen...“ und distanziert sich ausdrücklich davon. „Richtig ist, dass ich die Missstände der Vergangenheit, insbesondere das Jahr 2001, kritisiert habe. Das Problem lag beim DEB in der Verwaltung. Das Präsidium ist nur ehrenamtlich tätig und stellt nicht die Verwaltung dar.“, lässt sich Dieter Hillebrand aus seiner Stellungnahme zitieren, die auch Hockeyweb vorliegt. Welche Missstände der BEV-Präsident aus dem Jahr 2001 meint, bleibt momentan noch schleierhaft. In jenem Jahr war Franz Reindl Geschäftsführer des DEB und für die WM in Hannover, Nürnberg und Köln hauptverantwortlich.
Es scheint, als habe jetzt die Zeit der Politik bzw. des Abstecken der Felder begonnen – und vielleicht eine historische Chance verpasst, zu Gunsten des Sports auf allen Schienen zusammen mit dem deutschen Profi-Eishockey stärker an einem Strang zu ziehen.
UPDATE: 24 Stunden nach dem Versand der Stellungnahme wurde in einer Mitteilung am heutigen Freitag auf einen Schreibfehler innerhalb des Dokuments von Dieter Hillebrand hingewiesen. Statt der Jahreszahl 2001 müsse es 2011 heißen.
Über die finanzielle Schieflage des DEB im Jahr 2011 haben wir bereits vor zwei Wochen in einem anderen Artikel berichtet!