Damen: Versöhnlicher Jahresabschluss - Hoher Sieg gegen Schweiz
Berichte aus der Frauen-BundesligaMit einem hohen 7:0-Sieg gegen den Erzrivalen aus der Schweiz feierte die
deutsche Fraueneishockey-Nationalmannschaft in Memmingen einen versöhnlichen
Jahresabschluss.
Einen Tag nach der 1:2-Niederlage gegen den gleichen Gegner in Bad Tölz zeigte
sich das Team von Bundestrainer Kathan konzentrierter und setzte die
Überlegenheit im ersten Drittel diesmal auch in Tore um.
Zur Freude der Zuschauer war es Nicola Holmes vom ECDC Memmingen, die vor
heimischem Publikum mit ihrem ersten Treffer im Adlertrikot nicht nur ein
erfolgreiches internationales Debut schaffte, sondern damit auch die wichtige
frühe deutsche Führung erzielte (2:30min).
Dass die zu Beginn des Spiels noch etwas unglückliche Schweizer Torfrau auch
beim zweiten deutschen Treffer durch Anja Scheytt nur wenig später (5:51min)
keine glückliche Figur machte, kam dem Team um Bundestrainer Kathan sicher
nicht ungelegen. Es war jedoch auch ihr Verdienst, dass es nur mit einem 0:2
aus Sicht der «Eisgenossinen» ins zweite Drittel ging, parierte sie doch gegen
Michaela Lanzl, Raffaela Wolf und Claudia Grundmann in 1:1-Situationen
glänzend.
Anstelle eines Aufbäumens der Gäste erlebten die Zuschauer im zweiten Drittel
einen wahren Torrausch des DEB-Teams. Die erste Hinausstellung der für
Kornwestheim spielenden Schweizer Stürmerin Kathrin Lehmann nutzte Claudia
Grundmann mit einem Fernschuss zum 3:0 (29:19min), dem Raffaela Wolf bei einer
4:4-Situation (Lehmann für die Schweiz, Linde für Deutschland) nach 33:49min
schnell das vierte deutsche Tor folgen lies.
Noch schneller die endgültige Entscheidung durch Maritta Becker. Ihr Treffer zum
5:0 folgte nur knapp eine halbe Minute später.
Der daraufhin seitens der Schweizer Trainer genommenen Auszeit lies Stephanie
Frühwirt mit einem überlegten Abschluss nach einem Solo durch die Schweizer
Abwehr noch vor dem Schlussdrittel das 6:0 folgen (38:56). Pech hatten die
Gäste mit einem Pfostentreffer Sekunden vor der Drittelpause, ansonsten wurde
Stephanie Wartosch-Kürten in der Partie weitaus weniger gefordert als Viona
Harrer am Vortag in Bad Tölz.
Mit ihrem Treffer zum 7:0 (44:09min, ebenfalls Überzahl) gelang es Tina Evers
als einziger deutscher Spielerin, in den beiden Spielen gegen die Schweiz zwei
Mal erfolgreich zu sein.
Michaela Lanzl, die mit ihren Aktionen sowohl in
Bad Tölz als auch in Memmingen immer wieder das Publikum weckte und zu
Szenenapplaus veranlasste, blieb zwar erneut ein Treffer versagt. Allerdings
wurde ihre Leistung diesmal mit der Wahl zur besten deutschen Spielerin
gewürdigt.
«Unser Ziel bleibt weiterhin der möglichst frühzeitige Klassenerhalt bei der WM
in Halifax» ordnete Co-Trainer Reinartz in der Pressekonferenz das Ergebnis
ein. «Bis dahin müssen wir in der Lage sein, China zu schlagen. Dann dürften
wir in der Weltrangliste so stehen, dass wir als eines der Head-Teams Gastgeber
eines der Olympiaqualifikationsturniere sein dürfen. Vor eigenen Fans wäre dann
eine Qualifikation für uns sicher leichter»
Nach den Informationen, die aus Asien durchdringen, dürfte China allerdings in
diesem Jahr kein ernstzunehmender Gegner sein. Wurde doch dort der Neuaufbau
des Nationalteams nach Olympia wegen der geplanten (und dann kurzfristig
abgesagten) WM im eigenen Land um ein Jahr verschoben, befindet sich China
gegenüber den anderen Nationen ein Jahr im Rückstand.