Damen: Kornwestheim gewinnt, Berlin mit Remis
Berichte aus der Frauen-BundesligaSowohl in der Bundesliga Nord als auch im Süden kam es am Samstag zu den Spielen
des jeweils Tabellenersten gegen seinen Verfolger. Während Vizemeister Berlin
als Verfolger beim derzeitigen Klassenprimus Bergkamen ein 2:2 erkämpfte,
gelang Meister Kornwestheim gegen Planegg zu Hause ein 3:1-Sieg.
Daneben hielt sich im Süden der SC Riessersee durch ein 5:1 gegen Königsbrunn
die sportliche Option an der Teilnahme an der Zwischenrunde offen.
In Bergkamen kamen die Gastgeberinnen besser ins Spiel. Erstmals mit den
Zugängen vom GSC Moers, Sarah Weyand und Chantal Schneidereit, konnten die
Bären die 205 Zuschauer bereits nach 4 Minuten mit dem Führungstreffer durch
Nicole Schmitten beglücken. Noch im überlegen geführten ersten Drittel baute
Nicole Hertrich die Führung auf 2:0 aus.
Das Mitteldrittel war dann geprägt durch die Disziplinarstrafen gegen Berlins
Grundmann und Rörig, denen die nicht immer unumstritten agierenden
Schiedsrichter insgesamt 40 Minuten wegen Reklamierens aufbrummten. Berlin kam
dennoch besser ins Spiel, während Bergkamen keine der sich dennoch bietenden
Chancen zur Vorentscheidung nutzen konnte.
Dies nutzten die Ladies aus Berlin im letzten Drittel noch zum letztlich
verdienten Unentschieden aus. Mit zwei Überzahltreffern erzielten Maren Valenti
(48. bei 5:4) und Susan Götz (55. bei 5:3) noch die Tore zum 2:2.
Letztlich durch das Spiel vom Vortag personell (Sabrina Rörig) und kräftemäßig
zu geschwächt mussten die Berliner Ladies auf dem Rückweg von Bergkamen die
Punkte vom Spiel in Braunlage im Harz lassen. Die Führung der heimischen Hexen
durch Nina Gall konnten die Gäste aus der Hauptstadt zu Beginn des zweiten
Drittels noch egalisieren (Susan Götz). Nur zwei Minuten später führten die
Braunlagerinnen durch Melanie John erneut. In der vorletzten Spileminute sorgte
dann Tina Evers für die endgültige Entscheidung.
Ein Nachspiel am grünen Tisch hatte der Auftritt der Mannheimer Frauen in
Grefrath. Erstmals wirkte auf Mannheimer Seite Kristine Plante, die Ehefrau von
Adler-Stürmer Derek Plante, mit. Allerdings fehlte den Mannheimerinnen die
dazu notwendige Spielgenehmigung. Durch Tore von Charline Müller (3), Miriam
Thimm (2), Rachel Thyßen und Lisa Gradischnik hatten die Gastgeberinnen aus
Grefrath aber auch sportlich schon für eindeutige Verhältnisse gesorgt. So
wurde dann auch das ausgespielte Ergebnis in die Wertung des Sportgerichts
übernommen
Kornwestheim verteidigte beim 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)-Heimsieg gegen Planegg die in
der Vorwoche von den Gästen übernommene Tabellenführung erfolgreich. Planegg
ist somit seit dem Sieg in Königsbrunn am 25.10. noch ohne doppelten
Punktgewinn, während Kornwestheim nach der Niederlage im zweiten Spiel in
Garmisch nur noch siegte.
Beim 1:5 in Garmisch (Tore: Oswald 2, Lanzl A., Adlhoch, Jakob für Riessersee,
Bischof für Königsbrunn) haderten die Gäste insbesondere mit den
Schiedsrichtern. Weniger hinsichtlich des Endergebnisses, vielmehr wegen der
unterschiedlichen Regelauslegung. «Spätestens als innerhalb weniger Sekunden
für das gleiche Vergehen wir zwei Minuten bekommen, Riessersee nicht, muss man
das schon hinterfragen» hatte Tigers Sportchef Wetter Verständnis für die
zunehmenden Aufgeregtheit auf der Königsbrunner Bank. Eine eigentlich nicht
mehr gekannte Lustlosigkeit bei einigen Schiedsrichtern hinischtlich der
Leitung von Frauenspielen scheint sich sowohl im Norden als auch im Süden
wieder auszubreiten. «So richtig ernst schienen beide die Partie nicht nehmen
zu wollen - das hat man dann im Laufe der Partie immer mehr gesehen» so der
Vorwurf.
«Bei uns freuen sich derzeit die jeweiligen Krankenhäuser, wenn wir auf
Auswärtsfahrt sind. Wir bringen Kundschaft...» kommentierte Wetter, dass erneut
zwei Spielerinnen ins Krankenhaus gefahren werden musste. «Kann man den
Zweikampf bei Sarah Gritzbach noch als unglücklich bezeichnen, so hätte der
Scheidsrichter den Stockcheck vor seinen Augen gegen Steffi Wiesmann ahnden
müssen. Naja, jetzt kommt wenigstens keine Langeweile im Krankenzimmer bei den
beiden auf...» suchte man auf Königsbrunner Seite der Situation noch etwas
Positives abzugewinnen. Mit Valesca Siebert, Nadine Kirchner und Daniela Hase
dürfte nach den zusätzlichen Verletzungen der beiden Nachwuchs-Tigers nun ein
kompletter Block fürs kommende Wochenende nicht einsatzfähig sein.
Sensation gelungen!
Die Freude nach dem Abpfiff war sehr groß bei den Eishexen des WSV Braunlage.
Hatte man doch soeben den amtierenden deutschen Meister Vize-OSC Berlin mit 3:1
besiegt!
Es scheint, je niedriger das Thermometer die Außentemperatur anzeigt, desto mehr
Betriebstemperatur erreichen die Eishexen.
Musste man sich letzte Woche nur knapp dem OSC Berlin geschlagen geben (5:4 aus
Berliner Sicht), konnte man eine Woche später auf eigenem Eis die Sensation
perfekt machen und den dritten Platz in der Liga unterstreichen.
Von Beginn an machten die Eishexen Druck auf das Tor von Franziska Hampel.
Die Vorstöße der Berlinerinnen konnten immer wieder von der Abwehr oder Julia
Graunke im Tor der Hexen entschärft werden. Dann fasste sich Nina Gall (Melanie
John) in der 13 min. ein Herz und zog kurz hinter der blauen Linie einfach mal
ab. Franziska Hampel griff daneben und es stand 1:0 für die Eishexen. So endete
auch das erste Drittel.
Auch im zweiten Drittel waren die Eishexen den Berlinerinnen ein wenig
überlegen.
Jedoch konnte man die Berliner Torfrau nicht überwinden sondern musste im
Gegenzug den 1:1 Ausgleich hinnehmen. Allerdings gaben sich die Hexen nicht
auf, sondern erkämpften sich Chance um Chance. Belohnt wurde dies in der 26
min. Melanie John (Ines Anderfuhr) erhöhte auf 2:1.
So ging man auch ins letzte Drittel. Nun musste Berlin dem anstrengenden Spiel
vom Vortag in Bergkamen Tribut zollen. Die Kräfte ließen scheinbar nach und es
kam immer wieder zu Fehlpässen in der neutralen Zone. Die Eishexen hatten
Chancen, ein klareres Ergebnis herbeizuführen, scheiterten aber auch immer
wieder an Franziska Hampel im Tor der Berlinerinnen. In der 58 min. musste sie
sich dann aber doch Tina Evers (Franziska Busch/Melanie John) geschlagen geben,
die zum viel umjubelten 3:1 Endstand einschießen konnte!
Am kommenden Samstag (13.12.2003) um 17.00 Uhr sind dann die WildCats vom
Mannheimer ERC zu Gast im Eisstadion am Wurmberg. Mit einem Sieg aus dieser
Partie dürfte den Eishexen die Teilnahme an der Endrunde nicht mehr zu nehmen
sein.
Dies wäre dann der bisher größte Erfolg in der Geschichte der Eishexen, nachdem
man letzte Saison den Pokalsieg feiern konnte.